Ostern zuhause? Eine gute Gelegenheit sich mit einem Sport zu beschäftigen, der als ein Stück Kultur gilt: Schach. Von unserem Gastautor Helmut Junge
Das Oster Open in Oberhausen ist eine Traditionsturnier. Im Spiellokal des Schachvereins Oberhausen 1887 treffen sich Leute, um auf besonders anstrengende Art und Weise die freien Tage über Ostern zu verbringen. Und es sind viele, die sich seit einigen Jahren regelmäßig dort über Ostern treffen. Das Oster Open in Oberhausen ist ein offenes Turnier, das bedeutet dass Spieler aller Spielklassen mitmachen dürfen.
Vom Großmeister bis zum Anfänger ist jeder spielberechtigt, vorausgesetzt sie bezahlen das Startgeld in Höhe von 50 Euro. Jugendliche sind für 35 dabei.
Zuschauer haben kostenlosen Eintritt und dürfen sogar bis an die Spielbretter heran und können sich so die Spielsituation unmittelbar ansehen. Natürlich dürfen sie nicht, wenn sie dicht neben den Spielern stehen, sprechen, oder lautstark in die belegten Brötchen beißen, die neben diversen Getränken als Versorgung für die Spieler und Zuschauer für kleines Geld angeboten werden.
Von Gründonnerstagabend bis zum Ostermontag am Nachmittag müssen die Spieler sieben Spiele absolvieren. Da bleibt für die traditionelle Ostereiersuche praktisch keine Zeit. Die Leute die sich bei diesem Event treffen, suchen meist auch keine Eier auf der Wiese, sondern auf den 64 Feldern des Schachbretts.Schach ist ja bekanntlich so etwas wie Eiersuchen! Man sucht nämlich die Fallen, die der Gegner gestellt hat, oder die Schwachstellen, die der Gegner in seiner eigenen Spielanlage eingebaut hat. Dabei sitzen sich zwei Spieler gegenüber, die beide angestrengt auf das Brett mit den 64 Feldern, das zwischen ihnen liegt, starren. Wo droht da Gefahr? Wo kann ich was gewinnen? Wo sind die Eier versteckt? Dass der Gegner seine Dame versehentlich stehen lässt, obwohl sie angegriffen ist, ist so selten, wie ein rotes Osterei mitten auf der grünen Wiese. Ganz wie im normalen Leben, sind die Eier auf den 64 Feldern nicht so leicht zu finden. Die Zuschauer haben es da leichter, sie haben ja bekanntlich den Vorteil, dass sie meist besser als die Spieler selber, die Situation überblicken, dürfen aber auf keinen Fall etwas sagen. Deshalb sieht man gelegentlich, wie ein Zuschauer ganz aufgeregt den Saal verlässt, um draußen, mit anderen Zuschauern über die Spielsituation zu diskutieren. Draußen, da sind auch die Raucher, die zwischen zwei Spielzügen hastig einen süchtigen Zug aus der Zigarette machen, um danach gleich wieder schnellen Schrittes in den Spielsaal hineinzugehen, weil ihre Uhr ja läuft. Es gibt nämlich 1000 Euro zu gewinnen. Die Preisverleihung findet am Ostermontag um 16:30 Uhr statt.
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