Die Saison voller Pleiten, Pech und Pannen des FC Schalke 04 geht ungebremst weiter. Am Samstagabend unterlagen die Königsblauen einmal mehr im heimischen Stadion, kassierten gegen die TSG 1899 Hoffenheim eine 2:5-Packung. Sechs Torschüsse der Gäste führten zu fünf Gegentoren. Schlimmer geht es fast nicht mehr.
Doch die Schalker scheinen Glück zu haben. Zum einen beträgt der Vorsprung auf die Abstiegsplätze, vier Spiele vor Saisonende, noch immer sechs Punkte, zum anderen kommt es am kommenden Wochenende zum Derby bei Borussia Dortmund.
Die Gelsenkirchener Profikicker demonstrieren Fußballdeutschland in diesen Tagen, dass Trainerwechsel nicht immer etwas bewirken müssen. Trotz der Rückkehr von Jahrhunderttrainer Huub Stevens und Eurofighter Mike Büskens, kriegen die Knappen in diesen Tagen nichts Vorzeigbares auf den grünen Rasen.
Wären mit dem 1. FC Nürnberg, Hannover 96 und dem VfB Stuttgart in diesem Jahr nicht drei Teams in der Liga, die noch schwächer sind, es könnte tatsächlich eng werden in Sachen Klassenerhalt der Schalker. Nach der Vizemeisterschaft im Vorjahr und dem Wirken des lange gefeierten Trainertalents Domenico Tedesco eigentlich nicht vorstellbar. Doch es ist bittere Realität, von der sich rund 60.000 Anwesende in der Arena am Samstag für viel Geld überzeugen konnten, oder sagen wir besser mussten.
Hoffenheim reichte eine höchstens durchschnittliche Leistung um am Ende einen hohen Auswärtserfolg im Revier feiern zu können. Die Stimmung im weiten Rund war nach dem Spiel gespenstig. Mannschaft und Fans schwiegen sich weitestgehend an, lediglich der eine oder andere Ultra spielte sich auf und meinte den Profis ein paar seiner Meinung nach passende Worte mit auf dem Weg in die Kabine geben zu müssten.
Man könnte meinen, dass es kaum noch schlechter geht für die Königsblauen. Und ausgerechnet in dieser desaströsen Form geht es jetzt zum Auswärtsderby nach Dortmund.
Doch wenn wir mal ganz ehrlich sind, etwas besseres könnte den Schalkern doch gar nicht passieren. Denn Derbys haben schon seit jeher ihre ganz eigenen Gesetze. Hier sind Tabellenstand und Formkurven stets völlig uninteressant.
Der vermeintliche Underdog hat den scheinbaren Favoriten in diesen Spielen schon häufig geärgert. Erinnert sei in diesem Zusammenhang nur an die Saison 2006/03, als der BVB den Schalkern durch einen Heimsieg am 33. Spieltag die mögliche Meisterschaft vermasselte.
Diesmal könnte es umgekehrt laufen und die Gelsenkirchener den Dortmundern die letzten Meisterschaftschancen rauben. Zu verlieren haben die Gäste am nächsten Wochenende jedenfalls nichts. Jeder rechnet mit einem klaren Sieg der Schwarzgelben. Genau darin liegt die große Chance der Schalker. Aller Tabellenstände und Saisonbilanzen zum Trotz….
[…] hat sich einmal mehr bewahrheitet: Das große Revierderby ist ein Spiel, bei dem Formkurven und Tabellenstände völlig unerheblich […]