Es hat sich einmal mehr bewahrheitet: Das große Revierderby ist ein Spiel, bei dem Formkurven und Tabellenstände völlig unerheblich sind. Wenn Borussia Dortmund und der FC Schalke 04 aufeinandertreffen, dann ist immer alles möglich, der Spielausgang nicht wirklich seriös vorherzusagen.
So auch am heutigen Samstagnachmittag. Der im Abstiegskampf befindliche Gast aus Gelsenkirchen düpierte die Dortmunder im eigenen Stadion und siegte mit 4:2 Toren. Damit nahmen die Königsblauen nicht nur Revanche für die enttäuschende 1:2-Niederlage in der Hinrunde auf eigenen Geläuf, sie verdarben den Borussen mit hoher Wahrscheinlichkeit auch die letzten Chancen auf die Meisterschaft des Jahres 2019, die nun vermutlich an den FC Bayern München gehen wird, der am Sonntag die Gelegenheit haben wird seinen Vorsprung auf den BVB vorentscheidend auszubauen.
Besonders süß für die Schalker auch die Tatsache, dass sich die eigene Mannschaft zugleich erfolgreich für eine umgekehrte Situation aus dem Jahre 2007 revanchieren konnte. Seinerzeit verdarben nämlich die Schwarzgelben den Schalkern am vorletzten Spieltag der Saison durch einen 2:0-erfolg eine mögliche Meisterschaft im Westfalenstadion, obwohl es für den BVB damals sportlich eigentlich um gar nichts mehr ging.
Auch das Derby im April 2019 wird in die Fußball-Geschichtsbücher eingehen. Rote Karten, strittige Schiedsrichterentscheidungen, schöne Tore. Das Spiel hatte wirklich alles, was den Fußball so attraktiv macht.
Zunächst ging der BVB durch Mario Götze (14.) früh in Führung, dominierte das Spiel lange mit über 80% Ballbesitz. Schalke kam durch einen umstrittenen Handelfmeter (18.) durch Daniel Caligiuri zunächst zum Ausgleich, ging noch vor der Pause durch Salif Sane (28.) etwas unverdient mit 2:1 in Führung. Dortmund bestimmte bis dahin klar das Spiel, Schalke kämpfte und überzeugte durch in den letzten Wochen nur selten gezeigte Kaltschnäuzigkeit.
Nach dem Seitenwechsel wollte der Gastgeber unbedingt die Wende erzwingen, doch es kam anders. Ausgerechnet BVB-Kapitän Marco Reus kassierte nach einem harten einsteigen gegen Suat Serdar rot (60.), erneut Caligiuri traf direkt danach per Freistoß (62.) zum vorentscheidenden 1:3. Kurz darauf bekam auch Marius Wolf noch ‚Rot‘ (65.), da er ebenfalls gegen Serdar zu hart einstieg. Danach war der ‚Drops‘ gelutscht, wie man so schon sagt.
Nur ein echtes Fußballwunder hätte den ab diesem Zeitpunkt mit nur noch neun Mann agierenden BVB von diesem Moment an noch retten können. Kurz flackerte beim BVB-Anhang noch einmal Hoffnung auf, als Axel Witsel rund fünf Minuten vor dem Abpfiff auf 2:3 (84.) verkürzen konnte. Doch Breel Embolo (86.) stelle zwei Minuten später den alten Abstand wieder her, erhöhte auf 2:4 für die Gäste. Kurz darauf war das Spiel Geschichte.
In Schalke werden sie heute, auch wenn die Saison bisher insgesamt wenig Grund zur Freude lieferte, ausgelassen feiern. In Dortmund werden hitzige Diskussionen über den Reifegrad des eigenen Teams ausbrechen, das auch in München bekanntlich schon, als es darauf ankam, nicht überzeugte und dort sogar mit 0:5 verlor.
Betrachtet man es aus einem neutralem Blickwinkel, dann war das Spiel heute Werbung für die Bundesliga. Das dürfte in erster Linie auch den Verantwortlichen von ARD und Sky gefallen haben, die genau dies erhofft hatten, als sie das Spiel im Free-TV ansetzten. Und ein Revierderby zwischen Dortmund und Schalke hat sich dafür als genau die völlig richtige Wahl erwiesen. Das war wahrlich keine Überraschung. Ganz im Gegensatz zum heutigen Spielverlauf. 😉
Naja, 2007 gab es massig Sprüche von Seiten der Schalker, die unbedingt in Dortmund die Meisterschaft inkl. des Dortmunder Abstiegs feiern wollten.
Das ging weit über alles in Richtung "Sportmanship" hinaus.
Fehlende Cleverness, Sonntagsschüsse und ein Schiri, der insbesondere auch bei taktischen Fouls keinen Grund zum Eingreifen sah.
Insgesamt ist das für eine Meisterschaft zu wenig. Man muss auch mal aufs Tor schießen, um Tore zu erzielen.
2mal Rot und keine Gelbe – ein Indiz, dass wir nicht kämpfen wollten, sondern uns wieder mal von einer Mannschaft mit 'nem cleveren, abgebrühten Trainer den Schneid haben abkaufen lassen. Reus ist vom Status eines "Mental-Bullen", der sein Team mitreißt, trotz guter Spiele immer noch weit entfernt.
Das einzig Positive heute: "Mentos-Kevin" G. hat's wahrscheinlich das ganze Restjahr (und die nächsten 10 gleich mit) gründlich verhagelt:)
Was ist denn jetzt das Problem?
Die Dortmunder haben Solidarität im Revier gezeigt und den Schalkern auch in der nächsten Saison die Möglichkeit zu weiteren Revierderbys weit geöffnet.
Auch sind die Dortmunder in der Lage zu gönnen, sie geben selbstlosen Münchnern die Meisterschaft- so sind die Menschen im Revier!
Der BVB sollte sich nicht zu wichtig nehmen. Schalke hat 2007 die Meisterschaft bereits zwo Spieltage vorher gegen Bochum vergeigt.
https://m.spiegel.de/sport/fussball/bundesliga-am-freitag-schalke-strauchelt-in-bochum-a-479976.html
…. und der BVB die in diesem Jahr in den Spielen gegen Düsseldorf, Augsburg, Nürnberg, Berlin, Hoffenheim…. München und Schalke waren nicht entscheidend, wenn man zuvor nicht schon so viele Zähler verschenkt hätte. Aber das geht ja im Grunde jedem Klub so.
Vielleicht sollte man es mal so sehen: Wer in München sang und klanglos mit 5:0 untergeht (und hätte noch 5 weitere Gegetore bekommen können) und daheim 2:4 gegen eine der schlechtesten Mannschaften der Liga verliert, der hat es einfach nicht verdient Deutscher Meister zu werden. Das kann man nicht immer nur am Schiri fest machen wie der Favre gestern. Zum Zeitpunkt des unberechtigten Elfmeters war noch genug Zeit um gegen diese Schalker Mannschaft das Ding noch zu gewinnen. Wegen dem Gegentor nach ner Standardsituation und insbesondere wegen der beiden Roten Karten sollte der gute Herr Favre mal lieber mit seinen Spielern sprechen.
Auweia, erst ein 0:5, jetzt ein 2:4 gegen die zwei meistgehassten Gegner der Schwarz-Gelben. Das wäscht kein (Bier)Regen ab.
Wenn man als Verein das (un)erklärte Ziel Meisterschaft hat, dann sollte man seine Spiele mit konstanter Leistung abliefern.
Scheinbar hat man eine Art Mitleidsphase mit Vereinen, die deutlich unten in der Tabelle stehen (Beispiele aus der Rücksaison: Augsburg verloren, Nürnberg unentschieden).
Der Mitbewerber ist da aktuell abgezockter …