Am Samstag eröffnete das Schauspielhaus Dortmund seine neue Spielzeit 2016/2017 mit der #MegaOpenAir Party. Über 300 Gäste feierten bis spät in die Nacht ihr Schauspiel. Neben dem Kessel Buntes aus Pommes, Hüpfburg und Bierständen machte Musikchef Tommy Finke als Singer-Songwriter und die Poetry-Sound-Kombination Shaban und Käptn Peng allerbeste Partylaune. Im ernsten Teil des Abends wurden vier Preise in unterschiedlichen Kategorien an das Schauspiel vergeben.
Der Verein Dortmunder für ihr Schauspiel zeichnete zur Spielzeiteröffnung 2015/2016 herausragende Schauspieler/innen und Inszenierungen der vergangenen Spielzeit aus. Verdient und fast zu erwarten, erhielt die Borderline Prozession als beliebtestes Stück den Publikumspreis. „Ein Theaterwunder“ fasste der Laudator das Stück in einem Wort zusammen. Intendant Kay Voges freute sich – der Preis sei eine ganz besondere Ehre, denn er zeige, dass die Arbeit des Schauspielhauses vom Publikum geschätzt wird. Dann gab er die Auszeichnung schnell an sein Team weiter. Das Ensemble würde auch schwierige Situationen meistern und hätte selbst bei den herausfordernden Proben zur Borderline Prozession standgehalten – nach dem Motto „wir gehen mit dir auf die Reise, auch wenn wir keinen Text haben“.
Eine Überraschung des Abends war die Auszeichnung des „17. Ensemblemitglieds“ als bester Schauspieler/in. Der etwa 100 Mitglieder starke Dortmunder Sprechchor bekam den begehrten Preis. Der Sprechchor habe unter der Leitung von Alexander Kerlin, so die Begründung der Jury, das Theater für die Bürgerinnen und Bürger in Dortmund geöffnet. In Produktionen wie “Das Bildnis des Dorian Gray” und “Das schweigende Mädchen“ konnte er zeigen, was die „Zusammenführung vieler Stimmen im Theater atmosphärisch erzeugen kann“.
Voges liess zu Beginn seiner Eröffnungsrede sein gesamtes Team hochleben. Ohne die Leistungen des Ensembles sei Theater ebenso wenig möglich, wie ohne Bühnenbildner/innen, Kostümassisten/innen und Beleuchter/innen. Das sahen die Theaterkritiker genauso. Preisredner Tilman Abegg (Ruhr Nachrichten) gab zwar zu, dass auch die Kritikerjury von der Borderline Prozession „geflasht gewesen sei“ und die Produktion gar nicht genug Preise bekommen könne. Aber am Ende habe man sich für die Menschen hinter der Bühne, die Techniker, entschieden. Sie hätten seit dem Umzug in den Hörder Megastore viel geleistet. Statt mit einer Lichtanlage und professioneller Technik arbeiten zu können, hätte die Ausstattung am Ausweich-Spielort zunächst nur aus ein paar an der Decke hängenden Neonröhren bestanden. Die Halle sei wie eine Diwa, die sage: „Bitteschön, ihr könnt hier spielen. Aber meine Hilfe bekommt ihr nicht“.
Abbeg schloß mit dem schönen Satz, dass nun beeindruckte Seelen statt bunter Fanartikel die Hallen verlassen würden. Ein guter Grund, um das Schauspiel kräftig zu feiern und sich megamäßig auf die nächste Megaspielzeit zu freuen!
Schsupielhaus im Megastore: Felicitasstraße 2, Dortmund-Hörde
Spielzeitbeginn Triumph der Freiheit #1
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