Nur vier Prozent der Zweitstimmen und ein Direktmandat: Wären am Sonntag Bundestagswahlen, wäre die Linke draussen. Auch der der Bundestagswahl im September scheiterte die Partei an der Fünf-Prozent-Hürde, zog dann aber über die Grundmandatsklausel in den Bundestag, weil drei ihrer Kandidaten direkt gewählt worden waren. Das würde nach einer Trendanalyse des Berliner Instituts Wahlkreisprognose aktuell nur noch Gregor Gysi gelingen: „Situation in den Wahlkreisen: Die Unionsmehrheiten steigen in dieser Woche auf 168 Stück (+6). Für die SPD messen sich 62 Vorteile – 27 weniger als Mitte Mai. Die Grünen verbessern ihren Anteil um 23 auf 57 potenzielle Direktmandate. Elf Direktmandate (-2) gehen zur AfD und eins zu den Linken (unverändert)
Sören Pellmann, der sich um den Parteivorsitz bewirbt und Gesine Lötzsch würde es demnach nicht mehr gelingen, ihre Wahlkreise zu erobern. Da eventuell in Teilen Berlins wegen des Chaos am Wahltag die Bundestagswahl wiederholt werden könnte, wäre es also möglich, dass im Fall der Fälle nicht nur Lötzsch ihr Mandat verliert, sondern auch bis auf Gysi und Pellmann alle anderen Abgeordneten der ehemalige SED sich eine neue Beschäftigung suchen müssten: Die Partei hätte nur noch zwei, aber nicht drei Mandate. Die Grundmandatsklausel würde nicht mehr ziehen.
Wenn jetzt Bundestagswahl wäre, käme die Linke nur noch auf vier Prozent. Die Union wäre stärkste Partei vor den Grünen. Die SPD würde auf Platz drei abrutschen, die FDP läge hinter der AfD:
So mies die Stimmung auch für die SPD ist: Könnten die Bürger den Kanzler direkt wählen, würden sie sich immer noch für Olaf Scholz entscheiden:
Mehr bei Wahlkreisprognose
Wenn jetzt…., dann….
Die nächsten „ordentlichen“ Bundestagswahlen finden 2o25 statt.
Bis dahin wird noch viel passieren -in Deutschland, in Europa, weltweit-.
Dieses „Viele“ bietet genügend Potential für gravierende Veränderungen in der Gesellschaft, mithin im sog. Parteiensystem und für die Zustimmungwerte der einzelnen Parteien.
Ob und wie die Gesellschaft und mithin die vorhandenen oder gänzlich neue Parteien darauf in den nächsten rd. 4 Jahren reagieren werden bzw. reagieren können und wie die Wählerschaft damit umgehen wird, kann derzeit niemand auch nur annähernd vorhersagen. Das gilt für alle Parteien einschließlich der LINKS-Partei.
Für mich ist “ die Momentaufnahme“ der Wähler(zu-)Stimmung auch insofern interessant -sh. auch der o.a. Kommentar- als Scholz trotz der medialen Kampagne gegen ihn auf einen Zustimmungswert von 45 % -statt vorher 42- und Merz auf nur 18 statt vorher 26 % kommt.
Aber….-sh.vorab-, Merz hat ja noch fast 4 jahre Zeit, um sich……
Ähnlich interessant -und sehr nachdenklich- macht mich die Momentaufnahme wegen der nur 18%igen Zustimmung für „meine“ SPD einerseits und der Zustimmungswerte von 25, 5 % für die Grünen -auch im Vergleich zu den 27 % der CDU.
Aber..-sh.vorab-, in den nächsten rd. 4 Jahren………….
Denkbar, aber für mich ehe unwahrscheinlich, daß aufgrund dieser Umfrageergebnisse die derzeitige Koalition vorzeitig scheitert.
U. a. die gravierenden Unterschiede in den Zustimmungswerten für den amtierenden Kanzler im Vergleich zum potentiellen Kanzlerkandidaten Merz sprechen nicht dafür, daß es zu einem Kanzlersturz per konstruktivem Mißtrauensvotum oder zu Neuwahlen nach einer gescheiterten Kanzler-Vertrauensfrage kommen könnte -„soweit derzeit vorhersehbar“.
Immerhin kommt die sog. Ampel-Koalition auf einen Zustimmungswert von 51, 5 %. Ob der Kanzler aufgrund der Zustimmungswerte für die Grünen sich -noch?- mehr als bisher auf deren politische Forderungen einläßt? Denkbar, aber m.E. unwahrscheindlich, da der Kanzler wie hinreichend erwiesen, sich anders als Merkel weniger von Umfragewerte leiten läßt, sondern von dem, was er persönlich im Interesse Deutschland für verantwortbares Handeln hält.
Zusammenfassung durch einen Sozi:
Sehr, sehr erfreulich die Zustimmungswerte für Kanzler Scholz.
Unerfreulich, bedenklich. problematisch der Zustimmungswert für „meine“ SPD.
Die „Werte“, die die Linke derzeit “ einfährt“, geben mir Grund zu der Frage, warum es hierzulande keiner „radikalen Linkspartei““, keiner „linkssozialistischen Partei“ gelingt, Zustimmungswerte von z.B. dauerhaft mindestens 2o % der Wählerstimmen zu gewinnen. Letzteres erscheint mir angesichts der fortschreitenden sozialen-kulturellen Gentrifizierung der Gesellschaft und einer Nichtwählerschaft von rd. 5o % bei der letzten Bundestagswahl keineswegs utopisch.
Wenn die Partei „DIE LINKE“ dazu aus historischen, aus strukturellen Gründen -sh. die innerparteilichen Diskrepanzen zwischen „Ost und West“ nicht in der Lage zu sein scheint, wäre das Nachdenken über die Gründung einer „linkssozialistischen Gerechtigkeitspartei“ -oder so ähnlich- naheliegend .