Dass der BVB sich am Samstag im letzten Bundesligaspiel der Saison 2019/20 gegen die TSG Hoffenheim blamieren könnte, das war vielen im BVB-Umfeld grundsätzlich schon vorher klar. Zu häufig zeigte die Mannschaft zuletzt, gerade in scheinbar unwichtigeren Spielen, schwache Leistungen.
Und nur eine Woche nach der vollauf überzeugenden Leistung bei RB Leipzig (2:0), welche vorzeitig die Vizemeisterschaft der Dortmunder Kicker sicherte, zeigten die Schwarzgelben dann im finalen Heimspiel tatsächlich wieder ihr unschönes zweites Gesicht, traten ohne Biss und echte Leidenschaft an.
Beim 0:4 (0:2) gegen die Kraichgauer ließen die Borussen damit einmal mehr alles vermissen, was ein Spitzenteam der Liga ausmacht. Keine echte Entschlossenheit, keine Zweikampfstärke, kaum Torgefahr. Die historisch hohe Heim-Niederlage fiel am Ende auch nicht um ein Tor zu hoch aus. Ein extrem peinlicher auftritt! Schon wieder!
Mit 69 Punkten liegt der BVB damit in der Abschlusstabelle dann doch wieder stolze 13 (!!!) Punkte hinter dem Serienmeister FC Bayern München (82), den man ja eigentlich in dieser Saison überflügeln wollte, nachdem man im Vorjahr zwei Zähler hinter den Süddeutschen abschloss, die Meisterschaft bis zum 34. Spieltag offen hielt. Von einer erhofften positiven Entwicklung unter Trainer Lucien Favre ist also auch auf dem Papier inzwischen nichts mehr zu erkennen. Der BVB holte sieben Zähler weniger als in der Vorsaison (69 statt 76), während die Bayern sich sogar noch einmal steigerten (82 statt 78 Zähler).
Von den vergangenen vier Heimspielen gingen beachtliche drei verloren. Gegen die Bayern (o:1), den FSV Mainz 05 (0:2) und Hoffenheim (0:4) gab es für die Dortmunder an der Strobelallee nichts zu ernten. Lediglich gegen Hertha BSC (1:0) blieb der BVB zuletzt in dieser Phase im Westfalenstadion siegreich.
Nicht gerade die Bilanz eines ernsthaften Meisterschaftsanwärters. Zwei Niederlagen in der eigenen Arena gegen höchstens als durchschnittlich zu bezeichnende Teams in Serie. Das wäre den Bayern so niemals passiert. Und genau das ist der Unterschied zwischen den beiden aktuell besten Klubs in Deutschland. Die Münchener gewinnen solche Spiele in großer Regelmäßigkeit. Ausrutscher unterlaufen ihnen auch hin und wieder. Aber eben längst nicht so häufig wie dem BVB.
Und da haben wir sie dann auch wieder, die Debatte um den Charakter, die Mentalität der Mannschaft, die sie in Dortmund so ungerne führen, die sich aber häufig einfach nicht vermeiden lässt.
Und inzwischen ist das Thema offensichtlich auch im Kader angekommen, wie es scheint. Torhüter Roman Bürki wird auf Kicker.de jedenfalls heute mit folgenden Worten zitiert: „Das sind die kleinen Spiele, die Punkte, die uns am Ende immer fehlen. Bayern hat diese absolute Winner-Mentalität. Wir nicht!“ Und der Schweizer ergänzte sogar noch sichtlich frustriert: „Vielleicht haben wir einfach manchmal die falsche Mentalität.“
Als Beobachter möchte man ihm gerne direkt bestätigend zurufen, dass das ganz bestimmt so ist. Immer wiederstolpert der BVB seit Jahren gerade gegen vermeintlich ‚Kleine‘, zeigt in scheinbar weniger ‚wichtigen‘ Spielen deutlich schwächere Leistungen als in Spitzenspielen.
Wenn das keine Charaktersache ist, was dann? Genau hier muss dringend angesetzt werden, wenn die Dortmunder in naher Zukunft wieder einmal etwas gewinnen wollen.
Warum das nicht geschieht, offenbarte der Klub am Samstag dann auch gleich direkt. Trainer Lucien Favre flüchtete sich nach der abermaligen Blamage einmal mehr in Phrasen: „Es war nicht gut von uns und wir haben zu viele Geschenke verteilt. Das war zu wenig. Wir werden das ziemlich schnell vergessen.“
Wie bitte? Vergessen?
Das ist genau der Knackpunkt, wie mir scheint. Diese ständigen Rückschläge dürfen nicht ‚schnell vergessen‘ werden. Daran muss massiv gearbeitet werden!
Das 0:2 gegen Mainz liegt noch keine 14 Tage zurück. Jetzt ein 0:4 gegen Hoffenheim? Und das alles jetzt möglich rasch abhaken und aus dem Gedächtnis streichen?
Das ist genau das Problem der Schwarzgelben! Die Bayern werden von ihren seltenen Blamagen regelmäßig zu besseren Leistungen angetrieben, der BVB will sie rasch abhaken und schnellstmöglich vergessen.
Mit einer solchen Einstellung wird man die Bayern so schnell nicht überholen können! Das ist eigentlich auch nicht so schwer zu erkennen. Nur muss man dann eben entsprechend handeln und nicht verlegen wegschauen!
Ich kann mich dem Kommentar nur anschließen, denn genau das ist der Schwachpunkt beim BVB ein Trainer der nur nach Ausflüchten sucht aber keine Besserung schafft, es ist tragisch wie lange er benötigt Schwachstellen zu erkennen, aber auch, wie er Spieler versauern lässt wie zum Beispiel Götze dem er Dahoud immer vorzog, der überhaupt kein Abwehrverständnis auf den Platz bringt! Aber auch den Rückraum von Hummels abzusichern wenn er nach vorne geht , aber auch wieviel Ballbesitz benötigt wird bis es zu einer Torgefahr kommt statt bei einem Haaland den schnellen Konter zu suchen! Ich frage mich oft, wenn ich eine Nahaufnahme von Favre sehe ob er einen Sehfehler hat und eine Brille benötigt und nicht gerade den Spieler vom Platz holt, der entweder nach einer gelben Karte oder vielen Spielfehlern das Spiel gefährdet, sondern einen mit dem keiner gerechnet hat! Nein, das ganze System Favre ist fragwürdig und für den Gegner zu berechenbar!
[…] das immer wieder miterleben zu müssen…. Warum lernt die Truppe einfach nicht dazu? So ganz kann man den Trainer, Lucien Favre, da nicht aus der Verantwortung nehmen, fürchte […]
[…] erlebt man das aber zu häufig um hier noch immer an reines Pech o.ä. zu glauben. Hier liegt ein grundsätzlicher Mangel […]