Der Schüler
(für Rainer Maria R.)
Sein Blick ist vom Vorübergehn der Lehrer
so leer geworden, dass er nichts mehr hält.
Ihm ist, als ob da tausend Lehrer wären
und hinter tausend Lehrern keine Welt.
Der krumme Sitz – statt junger starker Schritte –,
wie man auf allerkleinstem Platze bockt,
schreit auf als Rest von Kraft aus einer Mitte,
in der betäubt ein großes Wünschen hockt.
Nur manchmal hebt das Lid vor der Pupille
sich lustlos an -. Dann rutscht ein Bild hinein,
verblasst gleich wieder – war hier wo ein Wille? –
und hört vorm Hirne auf zu sein.
Die Eltern
Die Eltern
im Stellungskrieg
Kind
noch
Pazifist
Der Lehrer
Der Lehrer
ist ein Wolf,
der frisst Kreide
und spricht
mit verstellter Stimme.
Montags bis freitags
schreibt er mit Rot
an den Rand meines Heftes.
Nichts rumpelt
und pumpelt
in seinem Kopf.
Der Erziehungswissenschaftler
Nicht
für die Schule
sondern für das Leben
lernen wir
nichts
in der Schule
was für das Leben
wichtig
wäre
Alle
(ein Haiku)
Mit dem Erwachen
vogelfrei zerfällt mein Traum
rieselt Kreidestaub
Der Waldorflehrer, pardon, Oberlehrer, meint: schönes Haiku, aber mit formalen Schwächen, es sind immer „Dreizeiler“. Vielleicht so:
Nach dem Erwachen
zerfällt mein Traum
in Kreide
Völlig richtig. Hab’s aber auch falsch reinkopiert, Die dritte Zeile fehlt völlig. Verändere es sowieso noch einmal und poste es nachher neu. Danke, Andreas.
Guckstdu, Andreas. Upgedatet & neu.
also ich weiss nicht … weiss nicht, was „vogelfrei“ meint … und schaue es nach:
https://de.wikipedia.org/wiki/Vogelfreiheit
… und weiss immer noch nicht, ob ich dieses Adjektiv in einem Haiku gut finde.
[…] Schule hat begonnen / alles bleibt zerronnen: ein Lamento für vier Stimmen und Chor … ruhrbarone […]
Schulbank, Schlaf
Kreide quietscht
Traum wird Staub