Die Älteren unter uns werden sich noch an die Kampagnen zu Gunsten inhaftierter RAF- Mitglieder erinnern. Seltsamerweise waren die viel ärgeren Zustände in den DDR-Knästen nie ein Thema im linken Lager. Möglicherweise lag das daran, dass die DDR „Ruheräume“ für die vom schweren Klassenkampf erschöpften Bombenlegern zur Verfügung stellte, die DDR bei vielen Linken, auch bei mir damals, so etwas wie Welpenschutz genoss, oder wie es um 1980 mal in der TITANIC sinngemäß zu lesen war: Ein Staat, indem ehemalige Kämpfer gegen den NS und Interbrigadisten in hohen und höchsten Positionen tätig sind, kann nicht nur schlecht sein. Von unserem Gastautor Thomas Weigle.
Die „Isolationshaft“ weniger RAF-Mitglieder , die zu dem öffentlich immer wieder Thema war, hat nichts oder kaum etwas mit der zu tun, wie sie in DDR-Knästen praktiziert wurde. In einem waren sich beide Staaten gleich, beide setzten auf Zwangsernährung bei Hungerstreikenden, wie Waltraud Kröger mitteilt, die durch die Nase „ernährt“ wurde.
Es kann keinen Zweifel geben, in der DDR wurde in großem Maßstab gefoltert, wobei weniger Schlagen vorkam, die Methoden waren nicht so sehr das Schlagen der Häftlinge, obwohl auch das vorkam, sondern andere Formen der Folter: Isolation, Dunkelhaft, Wasserzellen, stundenlanges Stehenlassen, Drohungen. So gut wie alle Häftlinge beschreiben erlittene Folterqualen.
Die Isolationsfolter wurde vor allem in Untersuchungshaft und bei Verstößen gegen die Anstaltsordnung eingesetzt, hinzu kam, dass die Gefangenen selbst bei Gängen zu Verhören durch leere Flure geführt wurden. Selbstverständlich wurden auch die „Freigänge“ ohne Kontakt zu Mithäftlingen absolviert.
Wolfgang Welsch saß 67/68 Monate in einer Einzelzelle, deren Nachbarzellen leer waren, so dass auch Kommunikation mit anderen Gefangenen durch Klopfzeichen u .ä. nicht möglich waren. „Tag für Tag Totenstille.“. Keine Verhöre, kein Kontakt zu Familienangehörigen. „Die Stasi wollte mich mürbe machen,“ so sein Fazit. Eines Abends wird er aus der Zelle geholt, mit verbundenen Augen gegen eine Wand geschoben und ihm mitgeteilt, dass ihn ein „Sondergericht wg. Staatsverbrechen in Abwesenheit zum Tode verurteilt hat. Das Urteil wird sofort vollstreckt.“ Kommandos ertönen. „Exekutionskommando angetreten!“ hört er:
„Waffen entsichern“, Gewehrschlösser klackern, dann „legt an“ und „Feuer!“ Eine Scheinrichtung!!
Einem Stasioffizier erklärt er danach. „Das MfS hat aus mir das gemacht, was ich niemals war: einen kompromisslosen Feind. Einen Feind des Systems…“ Wegen staatsgefährdender Hetze und Propaganda bekam Welch 5 Jahre Haft „…. So wird es jedem ergehen, der die gesellschaftlichen Grundlagen der DDR angreift…“ Nach seiner Haftentlassung in die Bundesrepublik, sein Name stand auf einer Liste, die Kanzler Brandt Stoph in Erfurt übergab, wird er zum erfolgreichen Fluchthelfer, der mit viel Glück einen Giftanschlag der Stasi auf sich überlebt. Seine Frau allerdings wurde von der Stasi „angeworben“, wie er beim Studium seiner Akten feststellen musste.
Sein „Verbrechen“. Er hatte als Regieassistent bei der DEFA versucht eine Doku zu drehen um diese im Westen zeigen zu lassen. Dieser Fall zeigt eine weitere finstere Seite der Stasi auf, Welsch wurde von einem Westberliner Stasispitzel verpfiffen. Viele gefasste „Republikflüchtige“ wurden von Stasispitzeln verraten, die diesseits und jenseits der Mauer ihr verachtenswertes Handwerk ausübten. Oder sei es auch nur wie der Stasiagent und MdB der Linkpartei Dehm, der Wolf Biermann „lenkte“.
Im Zuge der Kollektivierung setzte die SED ebenfalls, wie schon bei der „Aktion Rose“ auf Kriminalisierung der Betroffenen, zum Beispiel bei Bauern SCH. Er hatte im Sommer 52 sieben Pfund Gänsefedern in Westberlin verkauft, um sich davon Arbeitsstiefel zu kaufen. Auf Grund des „Gesetzes zum Schutz des innerdeutschen Handels“ bekam er drei Jahre Haft. In der Urteilsbegründung hieß es unter anderem „dass er die Gänsefedern den Kriegstreibern überlassen hat, die durch ihre unmilitärischen Luftangriffe die Einbuße unzähliger Federbetten deutscher Menschen auf dem Gewissen haben. Diesen Gangstern spielte der Angeklagte einen in der DDR besonders knappen Rohstoff zu…“
Auf Grund schlechter Ernten wg. Trockenheit, Verluste durch Hagelschlag sowie durch frühen Frost konnte Bauer P. das Ablieferungssoll nicht erfüllen, auch liefen Steuerschulden auf. Die Quittung erhielt er vom Kreisgericht Halle-Saalkreis im April 53. Sieben Jahre Zuchthaus und Vermögenseinziehung, obwohl Zeugen und Sachverständige die objektiven Schwierigkeiten von Bauer P in der Verhandlung bestätigten. Man kann sich vorstellen, wie solche Terrorurteile auf die Beteiligten gewirkt haben müssen. Lenin ( siehe Teil 2) hätte gewiss seine helle Freude an dieser Terrorjustiz gehabt. Bei Hermann Weber, dem kenntnisreichen Ex- Kommunisten lesen wir, dass „Objektivismus“, so jedenfalls lernte er es auf der Parteihochschule „Karl Marx“ in Kleinmachnow, dass also „Objektivismus“ schnurstracks zum Imperialismus führt, somit zu den Todsünden im realen Sozialismus zählte.
Von diesen Urteilen gab es unzählige, dass diese die Fluchtzahlen anschwellen ließen, ist jedem Verständigen klar. Selbst in der SED begriff man hin und wieder, dass man den Bogen überspannt hatte und ruderte heftig zurück, so wurde geflohenen Bauern angeboten zurückzukehren und die eingezogenen Höfe wieder zu übernehmen. Solche Einsicht und Angebote galten immer nur für kurze Zeit und waren nicht von Dauer, die allumfassende Kollektivierung der Landwirtschaft war zu Beginn der 60er abgeschlossen.
Eine ganz herbe Nummer war der Fall der „ KZ-Kommandeuse“ Erna Dorn, die von den SED-Oberen aller Welt als Beweis für den „faschistischen“ Hintergrund des Arbeiter- und Volksaufstandes vom Juni 53 präsentiert wurde und in keinem marxistisch-leninistischen Märchenbuch seitdem fehlen durften. Bis heute gibt es immer noch Zeugen Lenins, die an dieses Märchen glauben, das ganz unmärchenhaft mit der Hinrichtung einer geistig verwirrten Frau endete. Diese bedauernswerte und kleinkriminelle Frau hatte von sich selbst behauptet in KZs tätig gewesen zu sein, allerdings hatte die Zonenjustiz bereits 49 festgestellt, dass dies Unfug war. 1953 saß sie im Roten Ochsen, dem Haller Knast ein, wurde wie viele andere auch von den Aufständischen befreit, gab sich als jene „Kommandeuse“ aus, spielte sich damit ihren Mördern in die Hände und in die Karten.
Die Zustände in den Untersuchungshaftanstalten, die Methoden mit denen man Geständnisse zu erpressen suchte, sind atemberaubend. Nicht nur Ellen Thiemann schildert, wie man durch ständiges Lichteinschalten sie am Schlaf hindern wollte. Überhaupt sind nächtliche Verhöre ein probates Mittel kommunistischer Schergen, um Verdächtige weich zu kochen. Tagsüber ist Liegen und Schlafen natürlich verboten. Auf ihre Beschwerde hin, bekommt Frau Thiemann zu hören: „ Wieso furchtbar? Sie haben`s doch gut hier. Da müssten sie mal die Gefängnisse in Polen oder Bulgarien sehen!“ Was sicherlich richtig ist, denn auf allen Gebieten galt, wie erfahrene DDR-Bürger wussten: je weiter östlich, je schlimmer die Zustände. Aber auch in der DDR waren sie schlimm genug. Walter Janka beschreibt in „Spuren eines Lebens“ die Wasserzellen in Bautzen, in denen die Kommunisten widerständige und geständnisunwillige Gefangene mürbe machten. „Das steht keiner lange durch. Außer Wasser gibt`s da nichts“, zitiert er einen Kalfaktor, dessen „Verbrechen“ es war, dass er als Stasimitarbeiter heimlich seinen Bruder in Westberlin besucht hatte“ Auch Stasimitarbeiter hatten sich an Regeln zu halten. Neben den Geboten der Konspiration ganz wichtig: keine außerdienstlichen Westkontakte, auch keine verwandtschaftlichen.
„Und immer wieder musste ich über unsere Vergangenheit nachdenken. Wie unsere Genossen in den Kellern der Gestapo standhaft geblieben waren…aber in den Kellern der Staatssicherheit brachen sie zusammen“ schreibt Janka. Wie also müssen diese Foltermethoden auf Menschen wie du und mich gewirkt haben, auf Menschen, deren einziges „Verbrechen“ es war, eine Grenze überqueren zu wollen, wie bei Ellen Thiemann.
Auf dem Höhepunkt der Hexenjagd gegen „zionistische und us-imperialistische Agenten brachte sich der stellvertretende Chefredakteur des Zentralorgans „Neues Deutschland“, Rudolf Feistmann um, der sich so Verhaftung und Verhören entzog. „Unser Mitarbeiter ist an einer Fischvergiftung gestorben“, log schamlos das amtliche Mitteilungsorgan, das Zentralorgan der „Vorhut der Arbeiterklasse.“
Als im Sommer 61 die Fluchtzahlen dramatisch angestiegen waren, der berühmt-berüchtigte Satz von der Mauer, die keiner nicht bauen wollte fiel, die, wie wir heute annehmen können, tatsächlich keiner bauen wollte, versuchte das Zentralorgan am 31.7.61 mit einem Beitrag über die lichte Zukunft des Kommunismus, die Fluchtwelle zu stoppen. So wurde für 1970 der 5-6 Stundentag in der SU propagiert, die Überholung der USA in allen wichtigen wirtschaftlichen Parametern angekündigt, für die Zeit nach 1980 der allmähliche Übergang zum „kommunistischen Prinzip der Verteilung nach Bedürfnissen“ vorhergesagt. Der Bau der Mauer begann tatsächlich nicht am 13.8., sondern erst einige Tage später, nach dem die SED-Oberen überrascht feststellen mussten, dass die Stacheldrahtverhaue an der Grenze zu Westberlin nicht wirklich Fluchten verhindern konnten. Erst dann wurden für den Wohnungsbau bestimmte Steine an der Grenze verbaut. Nun wurde jede Flucht zu einer Sache von Leben und Tod, wer gefasst wurde, galt als friedensgefährdender Krimineller und verschwand hinter den Mauern von Bautzen und Hoheneck, alles in allem etwa 75.000 Menschen.
Nachdem die Grenze dicht war, schlug die SED gnadenlos zu, bis Ende 61 wurden fast 20.000 Menschen wg diversester vergehen verurteilt, der Platz in den Gefängnissen reichte nicht aus, Häftlinge mussten sich in Fluren aufhalten, bewacht von Beamten mit entsicherten Maschinenpistolen.
Auch der berühmte „Korb 3“ der Helsinkivereinbarungen war mehr hohle Deklamation denn Wirklichkeit. Übersiedlungsanträge wurden als „rechtswidrig“ erklärt, gegen solche Personen seien „arbeitsrechtliche, strafrechtliche und alle anderen Mittel des sozialistischen Rechts… anzuwenden.“ Als der bekannte Schauspieler Armin Müller-Stahl im Zuge der Biermann-Ausbürgerung einen Ausreiseantrag stellte, verlor der Mann seiner Schwester den Job. Wenn also selbst Verwandte von solch prominenten und hoch geschätzten Künstlern den „Mitteln des sozialistischen Rechts“ ausgesetzt waren, kann man sich vorstellen, wie mit Otto Normalausreisewilliger umgegangen wurde.
Zunächst war aber für viele Hohenschönhausen die erste Station, wie zum Beispiel Sigrit Paul, die dort wg. „Beihilfe zur Republikflucht“ verwahrt wurde. Schlafentzug in den ersten zwei Wochen durch ständiges Licht sowie das Klappern des Beobachtungsfensterchen. Jeglicher Kontakt zur Außenwelt für Monate untersagt, keine Briefe, keine Besuche, kein Verteidiger, mit anderen Worten, „die Mittel des sozialistischen Rechts.“ Ihren „Anwalt“ traf sie fünf Minuten vor Prozessbeginn. „Vier Jahre Zuchthaus“, das schriftliche Urteil bekam sie erstmals 30 Jahre nach dem Prozess zu Gesicht, nachdem die Stasischergen nicht mehr die Aktenhoheit hatten.
Erica Wallach, Pflegetochter von Noel Field beschreibt ihre Zeit in einem DDR-Gefängnis u.a. so: „ Wenn es kälter und kälter wurde, Heizung gab es nur auf dem Gang, konnten mich selbst die wildesten Turnübungen, die natürlich verboten waren, nicht erwärmen.“ An anderer Stelle: „ Es war eine lange Periode totaler Isolation. Kein Laut drang durch die dicken Mauern.“ Dreimal im Jahr durfte sie baden, unter den Augen eines Mannes. Heiligabend 1951 beschreibt sie: „Mein zweites Weihnachten im Gefängnis. Der Keller war in Schweigen gehüllt…Nur die Schwere der Verzweiflung lastete auf uns.“
Fritz Sperling saß lange in Hohenschönhausen, bevor er zu „sieben Jahren Zuchthaus und 15 Jahren Sühnemaßnahmen als Kriegsverbrecher, Faschist, Spion, Parteifeind verurteilt wurde.“ Er berichtet: „Zeitweilig wurden für mich auf Grund meiner ruinierten Gesundheit besonders schwere Haftbedingungen geschaffen. Durch das schwere Leben in der Illegalität, durch Gefängnis, Zuchthaus und Lager hatte ich mir in der Nazizeit ein schweres Herzleiden zugezogen….Der Chef der sowjetischen Vernehmungsbrigade, welcher neben mir saß, schlug mir mit der flachen Hand in kurzen Intervallen an das kranke Herz, obwohl er wusste, dass ich zweimal einen Herzinfarkt hatte….Bei anderen Vernehmungen musste ich stundenlang stehen, die Hände auf dem Rücken gefesselt.“ Sperling, Opfer beider deutscher Diktaturen starb mit 47 Jahren. Ihm wurde die „Ehre“ zu teil von Mielke verhört zu werden, der sich als besonders perfide in der Konstruktion abwegigster Anschuldigungen und Vorschläge erwies .Diese „Ehre“ widerfuhr auch Kurt Müller, kommunistischer MdB, der vom aufrechten Widerstands- und Klassenkämpfer und Antifaschisten zum „Faschisten, CIA-Agenten und Saboteur“ mutierte und Gelegenheit bekam, die Praxis sozialistischer Gesetzlichkeit hautnah erleben durfte.
Karl-Hermann Fricke wurde 55 in Westberlin entführt, er hatte als Journalist durch seine Berichte den Hass der Stasi ausgelöst. Er wurde in Hohenschönhausen beschimpft und verprügelt, dann wurde er nachmittags und nachts von 22-6 Uhr verhört, Schlafen durfte er tagsüber natürlich nicht. Er beschreibt eine weitere Foltermethode: In Abständen von zwei bis drei Minuten warfen die Bewacher einen Blick in die Zelle, das bewegen des Luckendeckels verursachte jedes Mal einen „nicht mal lauten Ton“, der aber dem Gefangenen jedes Mal seine Isolierung und sein Eingesperrt sein vor Augen führte und „psychologische Einkreisung“ von der Stasi genannt wurde. Da der Häftling weder Kontakt zur Außenwelt oder auch nur Kontakt zu anderen Häftlingen, keine Bücher, keine Beschäftigung hatte, kann man sich die psychologische Wirkung dieser perfiden Überwachungsart vorstellen.
Dieter Borrowski war Journalist in der DDR, war als solcher mehrfach im Westen und wurde 1960 als „Feind der DDR“ verhaftet. Seine Bitte seine in Westberlin lebende Mutter über seine Verhaftung zu informieren stieß auf Ablehnung des Untersuchungsrichters:“ Das wird nicht gehen! Wie sie genau wissen, herrschen in dem von den imperialistischen Großmächten okkupierten Westberlin die Bonner Parteien, die der DDR feindlich gegenüber stehen. Informationen über ihre U-haft könnten das Ermittlungsverfahren erschweren.“ Ein Verteidiger wird ihm ebenfalls verweigert: „Sie können ihrem Vernehmer von der Staatssicherheit voll vertrauen.“ Im weiteren Verlauf wird er von diesem immer wieder massiv bedroht: „ Jetzt hast du ausgespielt –für immer. Verräter am Sozialismus, Feinde der Arbeiterklasse, wie du einer bist, gehören ausgemerzt, ja, Subjekte wie du haben im Arbeiter –und Bauernstaat kein Lebensrecht.“ Ausgeliefert einem Staat, der nicht den besten Ruf hat, ohne Kontakte und Informationen nach und von draußen….
Seine langjährige Beziehung wird ihm vorgehalten: „Du Drecksau brauchst mich nicht zu belehren. Eben das ist ja gerade typisch für deine Verkommenheit, dass du das Mädchen aus der Arbeiterklasse nicht geheiratet hast. Du wolltest dich so richtig schmutzig austoben, im Morast der bürgerlichen Klasse waten….“
So wie später Ausreisewillige, wenn sie Kontakt zu Ausländern aufnahmen, warf man ihm „staatsfeindliche Hetze“ vor, in den 70ern nannte man es dann etwas ziviler „ungesetzliche Verbindungsaufnahme.“ Wohlgemerkt: Wir Bundesbürger galten als Ausländer, jedes Gespräch mit einem „Bürger der BRD“ konnte unter diesen Straftatbestand fallen.
Gisela Lotz wird 85 verhaftet und beschreibt ebenfalls diesen Tatbestand: „ Weil wir unsere Aktivitäten bezüglich unseres Ausreiseantrages meinem Vater mitgeteilt hätten und der mit unserem Einverständnis und in unserem Auftrag die bundesrep. Behörden informiert hatte, hätten wir einer fremden Macht Gelegenheit gegeben, sich in die inneren Angelegenheiten der DDR einzumischen, das sei eine Straftat.“ Über ihre Haftbedingungen schreibt sie: „In die enge Zelle drangen wegen der Glasbausteine und der vermauerten Fensteröffnung weder Tageslicht noch frische Luft. Durchatmen konnten wir nur im Freigang, der höchstens 20 Minuten dauerte. Ganz grausam war, keine Beschäftigung zu haben, nichts zu tun zu haben.“
Andere wiederum müssen Zwangsarbeit leisten, im Drei-Schichten-System und im Akkord. Kennzeichnend für diese Arbeit war, dass die Unfallverhütungsvorschriften nicht eingehalten wurden, dass das Nichterreichen des Plansolls als „Arbeitverweigerung“ angesehen und entsprechend sanktioniert wurde. Heide-Marie H. beschreibt ihre Arbeit im berüchtigten Frauengefängnis Hoheneck:
„Während wir arbeiteten, wurden wir einerseits vom Gefängnispersonal bewacht, aber auch von Arbeitern, die aus den Fabriken kamen. Wir mussten in Früh-, Spät- und Nachtschicht schuften und dabei die vorgegebene Norm erfüllen. Wer die Norm nicht erfüllen konnte, dem wurde Arbeitsverweigerung unterstellt, und das war auch Meuterei sozusagen das schlimmste was man tun konnte. Für diesen Fall waren alle möglichen Strafen angedroht, auch Briefverweigerung und Päckchenentzug.“
Weiter beschreibt sie, dass etwa 600 bis 800 Frauen dort interniert waren, junge Frauen, die z.T. schon mit Unterbrechungen zehn Jahre im Gefängnis waren wegen des § 249 ASOZIALES VERHALTEN. „Als billigste Arbeitskräfte wurden sie regelrecht im Gefängnis festgehalten. Die Schicksale dieser Frauen spiegeln eine gesellschaftliche Realität der DDR von einer Seite wieder, die ich bis dahin noch nicht kannte.“
Konzentrationslager Schwarze Pumpe
Das lange Zeit als Vorzeigeobjekt geltende Kombinat „Schwarze Pumpe“, in der 50ern sozialistisches Aufbauprojekt, beschäftigte in ganz großem Maßstab Gefangene. Dieter Drewitz schreibt:
„Im April 67 wurde ich dann in das Haftarbeitslager SCHWARZE PUMPE verlegt. Das war ein Gefängnis in Form eines Lagers, mitten auf dem Gelände des Kombinats. Dieses Lager war nicht nur ähnlich, sondern genauso strukturiert wie die KZs der Nazis, von der Anordnung der Holzbaracken auf dem baum-und strauchlosen Gelände und der Toreinfahrt, die links und rechts von Verwaltungsbaracken flankiert war, über die Sicherung mittels Mauer, Hundelaufzone, Stacheldraht, geharktem Sandstreifen und Vorzaun. Wer das Buch NACKT UNTER WÖLFEN liest, findet darin Aufbau und Organisation eines KZ beschrieben, wie sie gleichermaßen für das LAGER SCHWARZE PUMPE galten.
Viele derer, die das Arbeiten in DDR-Knästen beschreiben, schildern auch immer wieder, dass bei der Unterbringung der Zwangsarbeiter in den Hafträumen keine Trennung nach Schichten vorgenommen wurde, so dass von einer ungestörten „Nachtruhe“ natürlich nicht die Rede sein konnte. Die Auswirkungen auf die Arbeitsleistung der Häftlinge kann man sich ausmalen. Da die Zwangsarbeitarbeit für Westkonzerne in der kürzeren Vergangenheit ausführlich in den Medien dargestellt wurde, erspare ich mir hierzu größere Anmerkungen.
Nach dem Einmarsch der Warschauerpakt Staaten kam es in der DDR zu Protesten, vor allem von Jugendlichen. Diejenigen derer man habhaft werden konnte, wurden zu Haftstrafen zwischen 15 und 27 Monaten verurteilt. Erst als im Westen bekannt wurde, dass auch 14 jährige einsaßen, wurde eine Amnestie verkündet. Nicht wenige Elternteile wurden wg. des „Vergehens“ ihrer Kinder beruflich benachteiligt, so z.B. Horst Brasch, der als stellv. Minister für Kultur entlassen wurde.
Ähnlich wie in der SU (Von der SU lernen, heißt siegen lernen.)wurden auch bewusstseinsverändernde Medikamente gegen widerständige und/oder ausreisewillige Bürger eingesetzt. Der MfS- „Mediziner“ Böttger promovierte über „DIE WEITERE ERHÖHUNG DER EFFEKTIVITÄT DER VORBEUGUNG UND BEKÄMPFUNG FEINDLICH-NEGATIVER HANDLUNGEN DURCH DAS MFS“. In einem Gerichtsverfahren gegen Böttger stellten nach der Wende zwei Gutachter fest, dass Waltraud Krüger ein Medikament erhielt, dass „ausschließlich als >letztes Mittel< bei akuten Psychosen zu verwenden sei,“ die Verwirrung, die bei Frau Krüger noch Wochen danach beobachtet wurde, sei auf dieses Medikament zurückzuführen. Anderen wiederum wurden lebensnotwendige Medikamente vorenthalten oder erst nach Geständnissen verabreicht.
Dass die DDR sich Westkonzernen, oder um Sprachgebrauch von SED/DKP und Teilen der PdL zu bleiben, dem Monopolkapital als Billiglohnland anbot, gleichzeitig aber die DKP/MSB/SDAJ/DFU mit Erlösen aus Häftlingsverkäufen und den Produkten der Zwangsarbeit finanzierte, damit diese den Arbeitsplätze Abbau beim Monopolkapital sowie die Nachrüstung bezetern konnten, gehört zu den besonders trüben Kapiteln deutsch-deutscher Geschichte. Eine Aufarbeitung dieser trüben Bilanz ist von den Mitgliedern der genannten Organisationen bisher nicht erfolgt, ist wohl auch nicht zu erwarten.
Mehr zu dem Thema:
LITERATUR
Apelt: Flucht, Ausreise, Freikauf, Mitteldeutscher Verlag, Halle 2011
Knabe (Hrsg.) Gefangen in Hohenschönhausen, List Verlag, 2. Auflage, Berlin 2007
Neumann: Sie nahmen mir nicht nur die Freiheit, Piper Verlag München, 2. Auflage München 2010
Schnell. Das „Lindenhotel“- Berichte aus dem Potsdamer Geheimdienstgefängnis, Chr. Links Verlag, 3.Auflage, Berlin 2009
Stadelmann-Wenz: Widerständiges Verhalten und Herrschaftspraxis in der DDR, Schöningh, Paderborn 2009
Veigel: Wege durch die Mauer- Fluchthilfe und Stasi zwischen Ost und West, Edition Berliner Unterwelten,
2.Auflage, Göttingen 2011
Weber: Damals als ich Wunderlich hieß, Aufbau Verlag, Berlin 2002
Welsch: Ich war Staatsfeind Nr.1, Piper Verlag, FFM 2003
Werkentin: Politische Strafjustiz in der Ära Ulbricht, Chr. Links Verlag, Berlin 1995
Wolle: Die heile Welt der Diktatur, Chr. Links Verlag, Berlin 1998
Thomas Weigle,
es ist richtig, es ich m.E. auch sehr wichtig, an dieses Staats-Verbrechen seitens der Organe der DDR zu erinnern und damit daran, daß es Deutsche warten, die darüber in den Staatsorganen der DDR entschieden und diese Entscheidungen gegen über „ihren Landsleuten “ vollzogen/vollstreckt haben.
Danke für die Arbeit!
In welchem Medien ist in den letzten Jahren so detailiert über diese „Verbrechen“ im Namen eines deutschen Staates informiert worden ? „Gut so“, daß dafür die Ruhrbaronen Platz bieten.
Mir geht es nicht darum, daß nachträglich öffentliche Anklage gegenüber diejenigen erhoben wird, die persönlich Schuld auf sich geladen haben, sondern a.)darum, daß „heute und morgen“ diese Staatsverbrechen von Deutschen an Deutsche nicht vergessen werden, daß b.) -selbstverständlich-
Anlaß bestehen muß, über das „System DDR“ unter diesem Aspekt nachzudenken (….Warum…..??) und c.) darum, daß jedem stets bewußt ist, was immer wieder in einer sog. zivilisierten Welt namens eines Staates – vollzogen und vollsreckt von zivlisierten Menschen- möglich ist.
Seid ich den Jugendstrafvollzug der DDR in Dessau im Alter von 16 Jahren wegen Rebublikflucht, 30 Monate überlebte, weiß ich Eines steht für mich felsenfest! Ein Staat ist in erster Linie danach zu beurteilen, was er mit Schwachen und Wehrlosen anstellt.
Dieser Staat der sich „Deutsche Demokratische Republik“ nannte, war in Schattenräumen zutiefst paranoid und faschistoid. Die Jüngsten waren vierzehnjährige Kinder dort in Dessau wegen Lappalien eingesperrt. Ich selber war schon „16“ aber habe trotzdem einen Knacks fürs Leben dort abbekommen. Ja natürlich war er ein Unrechtsstaat. Und ja, mir wird schlecht wenn ich in Richtung Thüringen schaue, wo lernresistente SPD-Politiker mit der Linken „ramelowen“ um ein niedliches Kind zu zeugen, daß auf den Namen „Geschichtsklitterung der DDR“ getauft werden wird. Let`s go – Mister Ramelow!
Ich werde meine Angst überwinden und wieder gegen Seinesgleichen auf die Straße gehen, noch lebe ich!
Wieso fällt mir gerade jetzt dieser Text ein, mit dem wir Kinder uns damals, im stockfinsteren Schlafsaal, erschreckten:?
„Blutrot versinkt die Sonne hinter dem Horizont.“
„Wölfe – …Kinder der Nacht,
hören die Stimme ihres Herrn.“
„Dies ist die Stunde in der Dracula erwacht….
Aaaaaah!!!“
Ach ja die SED. Ich liebe diese anlasslosen Berichte. Obwohl. War da nicht was mit einem möglichen Ministerpräsidenten der Linken. Also gar nicht so anlasslos.
Es gilt den alten Kampf gegen die Linke zu fechten. Den Kampf der neoliberalen Ruhrbarone.
@ J.H. Das Erinnern an Menschen, die unter dem SED/Stasiregime gelitten haben, ist also „neoliberal“.
Danke für diesen tiefen Einblick in den Geisteswelt eines unbelehrbaren Parteigängers der Linkpartei. Und um noch einen auf obigen Artikel draufzusetzen. Betrachtet man das NS-Regime bis zum Überfall auf Polen, also bis Sommer 39, und die Herrschaft der Kommunisten von 45 bis 89, schneidet die SBZ/DDR auch hinsichtlich der Eingesperrten und Ermordeten und zu Tode gequälten Menschen in den ehemaligen Nazilagern deutlich schlechter ab als Nazideutschland. Auch das ist gewiss kein Qualitätsnachweis der positiven Art.
@ Frank Warum berichten Sie nicht mal hier auf den Ruhrbaronen aus erster Hand über ihre Erlebnisse im DDR-Vollzug?. Das ist doch sehr viel authentischer als mein Wiedergeben aus Büchern ehemaliger DDR-Häftlinge und aus Stasiakten. Ich hoffe, ich trete Ihnen mit diesem Vorschlag nicht zu nahe.
Ich „feierte“ meinen 16 Geburtstag in der Untersuchungshaft der Stasi in Potsdam, Lindenstraße. Später wurde ich wegen Republikflucht §213 zu zwei Jahren und sechs Monaten im Namen des Volkes verurteilt. Ich wolte das Land verlassen um nicht für die Stasi spitzeln zu müssen, und das hohe Strafmaaß entsprang der Wut der Stasi weil ich die Bespitzelten warnte.Mein damaliger Richter praktiziert heute als Rechsanwalt, Ich selber bin heute durch die Quälereien die ich in der Haft erdulden mußte körperlich und seelisch krank, denn ich wurde weder freigekauft noch half ein Gebet. Heute werde ich mißtrauisch „begutachtet“ und ein Mitarbeiter des Versorgungsamtes sagte: „Haftfolgeschäden? Waren Sie nicht schon durch den Anwerbeversuch vorher traumatisiert?“ Was soll dieses typisch deutsche Erbsenzählen? Ich habe bereits Standgehalten, lange bevor es nicht mehr gefährlich war, „Wir sind das Volk“ zu rufen und sich in Talkrunden als Helden der letzten Stunde der DDR aufzuspielen. Ich wünschte mir im Fernsehen mehr Berichte wie dieser Staat DDR mit seinen Schwächsten in Dessau, wo auch ich einsaß, umging,dann erübrigt sich die Debatte ob er ein „Unrechtsstaat“ war! Stattdessen gibt es Opferrente nur bei wirtschaftlicher Bedürftigkeit und Höhe nach staatlicher Kassenlage! Eine Ehrenrente in stattlicher Höhe, bekommen nur Politiker, die ehedem im Bundestag nur mit Abwesenheit glänzen. Gestohlene Jugendjahre für ein Weinen vor Freude als die Mauer fiel 🙂
Gut ist, daß wir heute über diese Thematik offen diskutieren können, dafür gab ich auch einen Teil meiner besten Jugendjahre her, aber Mancher sollte sich schon etwas vorher informieren, befor er sich eine Meinung bildet. Einen Besuch der Gedenkstätte Hohenschönhausen oder Gedenkstätte Stasi-U-Haftanstalt Lindenalle Potsdam bietet jedem die Möglichkeit des Vergleichs.
oder z.B. auf diesen Seiten:
http://www.christhard-laepple.de/archiv-dessau.html
Es gibt überhaupt nichts daran zu deuteln, dass die DDR ein Unrechtsstaat war. Aber es gibt auch nichts daran zu deuteln, dass die Partei die Linke nicht die SED ist. Sonst gäbe es dort nämlich keinen Ramelow.
Jochen Hoff -3-
„Man“ kann es sich einfachen machen, sehr einfach, zu einfach.
Für jeden sog. LINKEN, wie immer der sich selbst definiert oder von anderen so definiert wird, gibt es nicht den geringsten Grund, das OB und das WIE eines Beitrages wie den aktuellen von Thomas Weigle grundsätzlich in Frage zu stellen.
Warum denn auch?
Wenn im vorgeblichen Interesse der DDR, der dort herrschenden Doktrin des Marxismus-Leninismus, wegen des vorgeblich notwendigen Kampfes gegen den Kapitalismus und seine „Handlager“ unbestreitbar und gemessen an unserem (!!) Maßstab eines freiheitlich -demokratischen Rechtstaates Staats- Vergehen und Staats-Verbrechen in der DDR gegeben hat, dann kann doch deren Benennung, deren Aufzählung , die Erinnrung daran nichts, aber auch gar nichts zu tun haben mit einem vorgeblichen Kampf neoliberaler Ruhrbarone gegen……
Ab und an “ glaube “ auch ich an einen neoliberalen Geist, der über dem einen oder den anderen der Ruhrbaronen zu schweben scheint , der ihn „lenkt und leitet“.
Ich bin, wie hier im Blog bekannt, seit nunmehr 4o Jahren in der SPD. Ich gehöre, wenn es z.B. um eine umfassende Chancengleicheit in der Bildung geht, zu den „Linksradikalen“.
Wenn es z.B. um das tagtägliche Leben der Menschen, ihr individuelles Dasein und um ihr persönliches Miteinander geht, gehöre ich zu „Liberalen“ .
Wenn es um den Staat geht, z.B. um seine ihm innewohnende, ihn ausmachende Pflicht geht, für die (Be-)Achtung geltenden Rechts zu sorgen, gehöre ich zu den „Konservativen“.
Wenn es um ökologischen Belange geht, z.B. in der Auseinandersetzung um die zukünftige Energiegewinnung, gehöre ich zu den „Grünen“.
Ich sage das nur deshalb, um deutlich zu machen, daß es gar nicht so einfach ist, überzeugend und allgemen gültig zu erklären, was ein LINKER ist bzw. wer die LINKE ist, gegen den sich die vorgeblich Neoliberale positionieren, wenn es um die DDR geht.
Als ein sich so „selbst definierender Sozialdemokrat“, der hier regelmäßig blogt, bin ich nicht infiziert von einem neo-liberaen Geist, der dazu neigen könnte, weil er nicht anders kann, sich an allem zu reiben , was sich irgend wie mit Sozialismus, mit der LINKEN, mit Sozialdemokraten und eben „irgend wie“ mit der DDR verbinden läßt.
Meine bisherigen Kommentare zu den drei Beiträgen von Thomas Weigle machen im übrigen deutlich, daß ich hier und da seine Meinung/seine Schlußfolgerungen nicht teile. Das gilt allerdings ganz und gar nicht, weder im Grundsätzlichen noch in Details, bezüglich des hier diskutierten 3.Beitrages von Thomas Weigle in Sachen DDR.
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@Jochen Hoff (3), soweit ich informiert bin, hat der mögliche künftige Minsterpräsident von Thüringen kein Problem damit, die Ehemalige DDR als Unrechtstaat zu sehen. Es sind seine innerparteilichen Gegner, die damit, aber auch mit ihm selber ein Problem haben. Sie sind nicht richtig informiert.
Wenn sie allerdings Ihr chronisches Mißtrauen in ihre Fußballkommentare hineinstecken, dann denke ich manchmal: „genau,so isses.“
Aber in der Politik?
@Frank
Deine Kommentare zum Thema fand ich ebenfalls sehr beeindruckend, weshalb ich mich der Bitte von Thomas Weigle gerne anschließen würde.
@Helmut, @Walter
Es gibt Menschen, die haben mehr Empathie für tickenden Palästinenser und Hamaszeitbomben als für alles andere auf der Welt, Hauptsache es geht gegen Israel, die USA oder die Ruhrbarone als Systemmedium und neoliberalen, wirtschaftsfaschistischen Porpagandablog. Insofern würde ich die Kommentare von Jochen Hoff unter der Rubrik Neo-Entengrütze abheften und gut is.
http://www.duckhome.de/tb/archives/10806-Stefan-Laurin-Journalist-und-Propagandablogger.html
Eine kleine Ergänzung. Die „Isolationsfolter“ gab es tatsächlich. Astrid Proll wurde in Köln-Ossendorf fünf Monate in einem ansonsten leeren Gebäudetrakt gehalten. Auf Grund der aufgetretenen gesundheitlichen Probleme wurde sie während ihres Prozesses für haft-und prozessunfähig erklärt und freigelassen. U. Meinhoff wurde gar sechs Monate unter solchen Bedingungen inhaftiert, wobei auch ihren Anwälten die gesundheitlichen Folgen zunächst nicht bewusst waren.
Während des Stammheimprozesses, als die extreme Linke und „Bürgerrechtler“ In Sachen „Isolationsfolter“ durch die westdeutschen Städte zogen, genossen die Inhaftierten RAFler Privilegien, von den andere Untersuchungsgefangene nicht mal zu träumen wagten, z.B. durften sie jeden Tag acht Stunden zusammensitzen, was dem damaligen Leiter der JVA Stammheim noch Jahre später ersichtlich das Blut kochen ließ, wie ich dieser Tage in einem Mehrteiler über die RAF auf ZDF-INFO beobachten durfte.