Sehr geehrter Lokführer der Linie S5 Do Hbf -> Mönchengladbach Hbf

Regionalexpress Foto: Thomas Wolf www.foto-tw.de Lizenz: CC

Wir haben uns gestern, am 18.2.2012 um 21.30 Uhr, kurz vor Deiner (ich darf doch „Du“ zu Dir sagen?) Abfahrt um 21.41 von Dortmund Hbf mit der S5 nach Mönchengladbach kennengelernt. Wir hatten einen kurzen heftigen Wortwechsel, aber so zum richtigen Kennenlernen hat es leider nicht gereicht, was ich aufrichtig bedauere. Also an mir hat es nicht gelegen, ich hätte Zeit gehabt. Aber Du wolltest ja total arbeitsbeflissen unbedingt los nach Mönchengladbach, in die Tiefebene der rheinischen Provinz, aber egal. Von unserem Gastautor Daniel Kasselmann. 

Ich möchte deswegen hier noch mal etwas klar stellen, was auch in Cc an den Kundendialog der Bahn geht, und ich hoffe, dass Dir das nichts ausmacht:

  1. In Deiner beknackten und karnevalsversifften S-Bahn waren gestern Abend um 21:30 Uhr tatsächlich zwei Pfandflaschensammler unterwegs.
  2. Diese haben sehr dezent gearbeitet und keinen der Fahrgäste auch nur in irgendeiner Form belästigt
  3. Deine öffentliche Durchsage im Zug: „Pfandflaschensammler sofort aussteigen!“ war hochgradig diskriminierend und kriminalisierend
  4. Du hattest leider nur das Pech, dass einer der Pfandflaschensammler ICH  war. Und ich bin eigentlich kein Pfandflaschensammler, sondern Journalist. Ich recherchiere derzeit über Hartz IV, die neue Armut in Deutschland und wie die Gesellschaft damit umgeht. Und dafür sammle ich Pfandflaschen. Um vielfältige Reaktionen – so wie zum Beispiel Deine – zu sammeln und mir ein Bild zu machen. Und Deine Aussage bedarf hinsichtlich der Frage von Diskriminierung der neuen Armut in Deutschland eigentlich keines weiteren Kommentars, nicht wahr?
  5. Ich habe Dich direkt danach in Deinem Führer (!) haus zur Rede gestellt, warum Du diese asoziale Durchsage gemacht hast
  6. Du hast gesagt, „Weil ich das nicht will.“
  7. Das ist keine Begründung, das ist Diskriminierung. Diskriminierung von Armut
  8. Ich weiß nicht, ob Du Dir das mit Deinem Lokführergehalt, Deinem Bausparvertrag und dem dazugehörigen Reihenhaus nebst Mercedes, Frau, Kindern und iPhone  vorstellen kannst: Es gibt bei uns in Deutschland (zu) viele  Menschen, die sind NICHT Lokführer, haben gar keinen Job, kriegen aus irgendeinem Grund kein HARTZ IV und sind bettelarm. Das sind diejenigen, die Pfandflaschen sammeln
  9. Deine Diskriminierung geht leider in Richtung Kriminalisierung, wie ich es am Dortmunder Hbf schon länger gegenüber auch vom Sicherheitsdienst und der  Polizei wahrnehme.
  10. Entweder Du schreibst jetzt handschriftlich 100 x

„Armut ist keine Schande – ich werde zukünftig Pfandflaschensammler nicht mehr diskriminieren.“ und veröffentlichst das auf einem Online-Forum Deiner Wahl – DB auf facebook fände ich cool – oder es klatscht hier demnächst ganz gewaltig , aber garantiert keinen Beifall. Denn ich habe Dich auf dem Schirm

Für heute wünsche ich Dir eine gute Fahrt. Wenn Du irgendwann mal einen am Leben vollständig verzweifelten Menschen siehst, der Dir in seiner Lebensmüdigkeit vor Deine Lokomotive springt und sich durch Deine (!)  Lokomotive umbringt, also wenn Du das spürst, wie Deine Lok diesen Körper schreddert und ein menschliches Leben auslöscht, dann wirst Du vielleicht ermessen können, wie verzweifelt Menschen jenseits von Lokführerglück und  Bausparvertrag in richtigen menschlich schlimmen Notlagen sein können. Und dann wirst du hoffentlich irgendwann mal ein entspannteres Verhältnis dazu bekommen, dass da ein paar Menschen in Deiner parkenden und im übrigen total karnevalsversifften S-Bahn herumlaufen, die nach Pfandflaschen sammeln.

Das wünsche ich Dir, Du …!

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toddererste
toddererste
12 Jahre zuvor

Lieber Autor,

Ich weiß, das ich nicht dabei war und so nicht wissen kann (und die Chance steht gut das ich und mein Blutdruck es auch nicht wissen wollen) was dort im einzelnen für Worte gewechselt wurden. Aber: ist das nicht bisschen heftig? Der Wunsch nach einem schweren Trauma, an dem viel Zugfahrer zu Grunde gehen?

Klar ist das eine Asinummer des Zug“Führers“ mit der Sonderausbildung „Arbeitsscheue“ jagen und ich finde sehr gut das das hier dargestellt wird. Aber das andere geht mir persönlich zu weit.

Vielleicht mal so als Anregung.

Liebe Grüße.

J. Fuhrmann
12 Jahre zuvor

Die vergifteten Früchte der neoliberalen Saat sind reif geworden.

garfield
12 Jahre zuvor

nach oben buckeln, nach unten treten – dieser lokführer repräsentiert den durchschnittsdeutschen ganz wunderbar. er sollte bundespräsident werden, auf dessen empfängen gibt es schließlich keine getränke aus flaschen, höchsten welche für solche…

Daniel K.
12 Jahre zuvor

Lieber TODDERSTE

bitte lies mich GENAU!

Ich habe in meinem Artikel / Brief an den Lokführer nicht geschrieben, dass ich Ihm das Trauma, einen suizidären Menschen mkit seiner Lokomotive umzubringen, auch nur im Enrferntesten wünsche. Ich habe ihm nur zu bedenken gegeben, dass das ein Erlebnis sein könnte, das seine kleine beschissene arrogante Lokführereigenheimdaimlerbenzbrille etwas zurechtrücken könnte, das wäre mir wichtig, wenn er es ansonsten in seinem begrenzten Universum nicht kapieren will oder kann. Und ich möchte ihn mit meinem Brief, der ja in Cc auch an die DB geht auch darauf aufmerksam machen, wie ASOZIAL sein Verhalten ist. Wenn die DB ihn schützt und sein Verhalten gutheißt, nun gut, dann wissen wir eben in Zukunft auch über das Unternehmen DB Bescheid, abseits jeder PR von Bahnhofsmission etc. Aber da bin ich mal gespannt auf die Reaktion…

Soweit meine Reaktion auf Deine Anregung
Lieben Dank und Grüße
Daniel

toddererste
toddererste
12 Jahre zuvor

Lieber Daniel K.

Mea Culpa!

Ich weiß nicht ob ich heute entcoffeinierten Kaffee erwischt hatte, aber das ist natürlich richtig, und ich habe das falsch gelesen!

Dann finde ich einfach nur gut, dass du das verhalten des DB Bediensteten anprangerst 😉

einen schönen Restsonntag noch.

Daniel K.
12 Jahre zuvor

Das freut mich TODDERERSTE! Soll ich Dir Kaffee schicken?

T. Braun
T. Braun
12 Jahre zuvor

Selten habe ich so einen erbärmlichen, anmaßenden und arroganten Beitrag gelesen. Der Hinweis auf einen möglichen Suizud spiegelt nur wieder, daß das Problem nicht beim Lokführer liegt, sondern beim Beitragsautor selbst.
Die Kritik wäre angebracht, wenn man mit einem Rest Kultur den Angesprochenen mit „Sie“ angesprochen hätte und auf Beleidigungen verzichtet hätte.
Es ist erstaunlich, daß ein Blog sich auf solch tendenziöses Geschreibsel einläßt-
das Niveau hebt man damit nicht.

Stefan Laurin
Admin
12 Jahre zuvor
Reply to  T. Braun

@T. Braun: Unser Untergang ist das Ziel, der Verfall unser Weg 🙂

Christian
Christian
12 Jahre zuvor

Wie soll ich ihn nennen? Arschloch-Journalist? Die Wortwahl des Lokführers war vielleicht nicht gut gewählt, aber die des „Journalisten“ ist es sicher auch nicht! Und würde er die Hausordnung der Bahn kennen, wüßte er auch das Flaschensammeln nicht gestattet ist. Angestellte sind eigentlich angehalten das Hausrecht durchzusetzen. Ob es angemessen ist oder nicht. Also sollte man hier die Art und Weise des Konzerns kritisieren, nicht deren Angestellte die es durchsetzen müssen.
Meine tägliche Bahnerfahrung zeigt das die meisten Eisenbahner da auch nichts gegen haben wenn jemand Flaschen sammelt o.ä.! Ganz klar kommt es auf die Art und Weise an. Und zwar auf beiden Seiten!
Ich möchte nicht über das Thema Arm und Reich diskutieren, ich würde nur gerne anmerken dass ich deine Ausdrucksweise genauso „scheiße“ finde, wie du die Ausdrucksweise des Lokführers. Zugführer ist übrigens ein vollkommen anderer Beruf, mal am Rande bemerkt!

Mahqz
12 Jahre zuvor

Ein Zug ist Eigentum der Deutschen Bahn, somit gehören die dort weggeworfenen Gegenstände ebenfalls der Deutschen Bahn. Streng genommen ist das Pfandflaschen sammeln in Zügen somit genauso Diebstahl wie das Containern auf Supermarkthöfen. Und wenn ein Mitarbeiter des Unternehmens diesen Diebstahl verhindern möchte ist das sein gutes Recht.

Halil
Halil
12 Jahre zuvor

Man sieht doch sehr schön an einigen Kommentaren, das der Buckelinstinkt des Deutschen noch recht gut funktioniert. Das sie gar nicht verstehen warum Menschen in diesem Land Pfandflaschen sammeln müssen um über die Runden zu kommen.
Statt sich gegen die immer größer werdende soziale Not zu engagieren wird hintenrum noch auf die Flaschensammler eingeprügelt. Die Bahn und der unsoziale Zugführer noch in Schutz genommen.
Ich finde dieses Beitrag vorzüglich, und würde mir deutlich mehr dieser Art bei den Ruhrbaronen wünschen!
Denn einige Leute (komentatoren) scheinen immer noch nicht begriffen zu haben, das wachsende Armut eine gravierende Bedrohung für die Demokratie ist. Genauso wie das typisch deutsche Buckeln vor Autoritäten.

Tom
Tom
12 Jahre zuvor

Dies ist ja der lächerlichste Beitrag von Dir, Daniel. (ich darf doch Daniel sagen, oder?)

Hier einen Menschen anzuprangern, der seinen Job macht und vielleicht Dienstanweisungen hat, die Du nie verstehen, denn Du weisst ja scheinbar, dass der „Herr Lokführer“ auch für den versifften Zug und hier die Reinigung zuständig ist… Da hättest mal drüber schreiben können über die Menschen, die die S-Bahn so versauen und dann meinen Sie haben mit 2,70 Euro die Sauerei-Erlaubnis…

Mach dich doch erstmal schlau und beginn nicht einen Beitrag zu schreiben ohne eine Recherche zu betreiben oder biste für die „BILD“ tätig? Kennste das Gehalt und auch was die Familie zu dem Schichtdienst sagst? Woher weisst Du, dass der Kollege neen Mercedes fährt, neen fetten Bausparvertrag hat und und und…

Wieder ein Journalist oder einer, der sich so nennt in „Traumhausen“… Was verdienst Du denn als Journalist oder was machst DU? Wieso kotzt Du den Lokführer da vorne so doof verbal an? Lese Dir die allgemeinen Beförderungsbedingungen durch und überdenke dann mal, ob Du nicht trotz Recherche anderen Flaschensammlern Ihre Einkünfte geklaut hast.

Hast Du den Menschen, die wirklich auf das Geld angewiesen sind gespendet? Seh ich nichts von..

Also handle mal vernünftig und mach nicht die Menschen an, die Ihren Job machen.

Viel Spass Daniel und Du hast sicherlich mit der Übersendung an DB Kundenservice dem Lokführer neen supergeilen Gefallen getan… Gratulation, wenn er eine Abmahnung bekommt oder den Job verliert… Dann kannst Du Dir auf die Schulter klopfen und sagen, „Endlich einer mehr, der Hartz 4 braucht“.

Klasse Daniel, ich darf doch Daniel sagen, denn wir kennen uns ja so gut wie Du den Lokführer… Auch diskriminierend, einfach einen Menschen zu dutzen… Aber ist wohl Pressefreiheit von Daniel.

Popanz
Popanz
12 Jahre zuvor

Beim Thema Hausordnung und Hausrecht hatte der Autor in der Schule wohl die Masern.

Völlig daneben dieser Beitrag.

Peter
Peter
12 Jahre zuvor

Hallo!

Total daneben – und zwar beides!

Sicherlich sollte man nicht so handeln, wie es der Triebfahrzeugfuehrer getan hat. Es gibt Armut in Deutschland, aber nicht jeder, der Flaschen sammelt, ist arm (im Gegenteil: ich kenne Nadelstreifen, die den Pfennig ehren).

Man sollte aber (bei allem journalistischen Ethos) auch nicht so „billig“ polemisch reagieren, wie es der Journalist hier tat: Ein Journalist ist ein „Wort-Handwerker“, er sollte sich der Wirkung der Sprache bewusst sein und deren Kraft kennen. Und diese Kraft kann eben auch fehlgeleitet werden.

Ob sich Fahrgaeste hier im konkreten Einzelfall gestoert gefuehlt haben, ist subjektiv. Ob der Triebfahrzeugfuehrer evtl. in anderen Situationen Beschwerden von Fahrgaesten (oder gar eine Abmahnung nach deren Beschwerden) erhalten hat – der Journalist kann das nicht wissen.

Ein Gespraech mit dem Lokfuehrer ist sicher richtig – eine Blossstellung coram publico in einem Blog (die der Schreiber ja als Durchsage in einem viel kleineren Rahmen selbst kritisiert) jedoch unverhaeltnismaessig. Erinnert irgendwie an den unsachgemaessen Umgang eines Glashausbewohners mit harten Gegenstaenden…

Mein Fazit:
Gute Intention, jedoch schlechte Umsetzung. Von beiden Akteuren.

Peter

Jörg
Jörg
12 Jahre zuvor

Was bitte ist denn an dem Zitat: „Pfandflaschensammler sofort aussteigen!“ diskriminierend?
Herrenlose Pfandflaschen die in einem Zug der Deutschen Bahn umherfahren sind Eigentum dieser. Das Aneignen einer solchen Flasche ohne Genehmigung ist Diebstahl. Auch wenn es hier aufgrund von Geringfügigkeit am Sachwert weder zu einer Anzeige noch zu einer Verurteilung kommen würde; so ist es zumindest unerwünscht. Der Lokführer hat von seinem Hausrecht Gebrauch gemacht und den Diebstahl damit unterbunden. – So what.
Wo bitte liegt hier eine Diskriminierung vor?
Indem jemand einen Menschen der Pfandflaschen sammelt als Pfandflaschensammler bezeichnet?

Tom
Tom
12 Jahre zuvor

Ich nochmal….

Zitat:
„Für heute wünsche ich Dir eine gute Fahrt. Wenn Du irgendwann mal einen am Leben vollständig verzweifelten Menschen siehst, der Dir in seiner Lebensmüdigkeit vor Deine Lokomotive springt und sich durch Deine (!) Lokomotive umbringt, also wenn Du das spürst, wie Deine Lok diesen Körper schreddert und ein menschliches Leben auslöscht, dann wirst Du vielleicht ermessen können, wie verzweifelt Menschen jenseits von Lokführerglück und Bausparvertrag in richtigen menschlich schlimmen Notlagen sein können. Und dann wirst du hoffentlich irgendwann mal ein entspannteres Verhältnis dazu bekommen, dass da ein paar Menschen in Deiner parkenden und im übrigen total karnevalsversifften S-Bahn herumlaufen, die nach Pfandflaschen sammeln.

Das wünsche ich Dir, Du …!“

Pfui, Daniel… Ich lade Dich mal auf den Rettungswagen ein… Dann kannst uns helfen solche Menschen zusammenzuflicken … Oder möchtest Du lieber als „Feuerwehrmann“, dann mit neem Strahlrohr die Blutspuren entferne… Könntest auch als Polizist den Angehörigen die Todesnachricht überbringen… Oder wie wäre es im Betriebswerk die „Reinigung des Fahrzeuges“ übernehmen…

Möglich wäre aber auch mal selbst einen Menschen zu überfahren… NUR!!! dies wünscht keiner und wird Dir keiner freiwillig ermöglichen

Wie könnt Ihr so einen Gastschreiber zulassen? Pfui!

Ach, Daniel… Sag doch bitte Fahrstand, wie kommst Du auf Führer mit ! ??? Hast Du ein politisches Problem?

Ansonsten kann ich nur sagen, Daniel Du ekelst mich an… Einem Menschen zu wünschen, dass man ein anderes Menschenleben auslöschen soll…

Sowas sollte man keinem wünschen, aber wie gesagt Du bist eingeladen… Rettungsdienst, Feuerwehr, Polizei und Reinigung der DB freuen sich auf Deine Hilfe und wenn Du danach psychologische Hilfe brauchst… Tut mir leid… Dann weisst Du was es für Jobs sind…

Revilo Gulfp
Revilo Gulfp
12 Jahre zuvor

Ein Journalist der schreibt „„Armut ist keine Schande – ich werde zukünftig Pfandflaschensammler nicht mehr diskriminieren.“ und veröffentlichst das auf einem Online-Forum Deiner Wahl – DB auf facebook fände ich cool – oder es klatscht hier demnächst ganz gewaltig , aber garantiert keinen Beifall. Denn ich habe Dich auf dem Schirm“.
Dein Berufszweig sollte sich für solch einen Kollegen wirklich in Grund und Boden schämen.
Das verhalten des Lokführers ist bestimmt menschlich gesehen nicht ok. Aber dein Auftreten hier ist 1000 mal schlimmer.

toddererste
toddererste
12 Jahre zuvor

Nennt mich Opportunist (nach meinem ersten Kommentar), aber Lokführer die nur ihren Dienst versehen hatten wir schon!

Unpasend? Kann sein aber der von Daniel Kasselmann versprochene Kaffee ist noch nicht da.

Ich habe so meine Zweifel, das der Lokführer, der ja nun auch für die Sauberkeit des Zuges verantwortlich sein soll, und die Flaschen aus der Bahn für seinen Arbeitgeber sammeln könnte, dem sie ja gehörten, nicht wollte das ein wenig Dreck aus der Bahn geräumt wird. Zumindest hoffe ich das er die Flaschen nicht selber behalten wollte! Denn das ist immerhin ein Kündigungsgrund wie wir ja alle wissen. Aber wenn er seinen Job nicht mehr hat ist er seinen Schichtdienst los und hat am Ende noch mehr Geld mit seinem H4, da Bahnfahrer ja ein so schlecht bezahlter Job ist.

Oder er wird Freelancer. Wär ja auch mal was.

Was Recht ist muss Recht bleiben? Schön. Macht ihr mal. Ich hoffe dann Herr Laurin dann Erfolg hat. Beim Verfall helfe ich dann gerne.

Ach ja: Wer will darf sich gerne mal den Spass machen und Tante Google zum Thema „Sauberkeit“ und „Züge“ befragen. Schlimm das es da Menschen gibt die den Müll stehlen und um damit ihren Lebensunterhalt aufzustocken! Da muss man einschreiten!

Schönen Sonntag noch.

Sabine
Sabine
12 Jahre zuvor

Sehr geehrter Herr Kasselmann,
ich wusste bis heute nicht, wie subjektiv Journalismus sein soll und wie leicht man die Macht, seinen Leser zu manipulieren missbrauchen kann. Ich bin entsetzt und erschrocken, dass Ihr Artikel ÖFFENTLICH gemacht wurde, dies mit Ihren Äußerungen, wie, ich zitiere „Führer (!) Haus“. Was Sie hier gemacht haben steht in keinem Verhältnis zu der Äußerung des Lokführers. Das mutet an, wie ein persönlicher Rachefeldzug!
Was wissen Sie von dem Berufsalltag eines Lokführers? Ich fordere Sie auf, einen objektiv recherchierten Bericht über dieses Thema zu erstellen! Erst wenn Sie beide Seiten in vollem Umfang kennen, haben Sie ein Recht Ihre Meinung zu äußern! Was Sie hier tun, ist völlig unprofessionell und ich hoffe sehr, dass dieser Lokführer Sie wegen Beleidigung anzeigt!
Die Armut in Deutschland ist übergreifend in den Mittelstand! Schreiben Sie doch mal über das Thema, das den Großteil der Deutschen betrifft! Nämlich, dass sich heute weder ein Lokführer noch ein Büroangestellter ein Reihenhaus oder einen Mercedes leisten kann; dass die Arbeitenden in diesem Lande oft 10 und mehr Stunden unter schwersten Bedingungen schuften müssen unter Zeitverträgen und Niedrigstlöhnen!
Recherchieren und schreiben Sie doch einmal über die Gründe der neuen Armut in Deutschland! Und ein letztes noch: Menschen, denen es gut geht, die haben keinen Grund jemanden zu diskriminieren oder zu beleidigen!
Mein Gott, in welchem Land leben wir hier denn!

Micki
Micki
12 Jahre zuvor

also…der Autor dieses Beitrages ist nie und nimmer Journalist-

Titat:
Entweder Du schreibst jetzt handschriftlich 100 x

„Armut ist keine Schande – ich werde zukünftig Pfandflaschensammler nicht mehr diskriminieren.“ und veröffentlichst das auf einem Online-Forum Deiner Wahl.

Gehts noch?????????????? meinst DU ( Autor ) das wirkt???
Du hast selber kein Benehmen…..

Daniel K.
12 Jahre zuvor

Lieber Tom,
natürlich darfst Du Daniel sagen 🙂

Gut, ich habe eine Tasache verschwiegen, das gebe ich zu: Ich habe 7 Jahre lang während meines Studiums als Fahrgastinterviewer für die DB gearbeitet.
und deswegen glaube mir einfach:

– Ich kenne den Laden
– Ich kenne das Hausrecht
– Ich weiß, dass der Zugchef / Lokführer HAUSRECHT hat
– und nicht nur blindlings Befehle befolgen muss (wie das bei den Nazis der Fall war)
– ich kenne die unbarmherzigen Schichtdienste bei der Deutschen Bahn
– Polemiken wie zum Eigenheim oder Mercedes versteht man, oder eben nicht
– Ich habe meine „Einkünfte“ aus meiner gestrigen Tätigkeit – 2,25 € übrigens gerade in der Lidl-Filiale in Essen am Automaten abgegeben. Und die „Tafel“-Taste gedrückt. Das bedeutet, dass diese 2,25 € den Tafeln in Deutschland zugute kommen

Vielleicht hast Du schon mal was von den Tafeln gehört, hm?
– Was ich mit meiner journaistischen Arbeit verdiene, geht Dich einen Scheißdreck an

Ich habe übrigens im meiner Recherchetätigkeit auch schon oft wirklich humane Zugbegleiter kennengelernt. Die ja Hausrecht haben. und die ein Auge zudrücken und Dir sagen: „Hast zwar kein B-Ticket, kannst aber bis Witten mitfahren, dann kriegste den Gegenzug und kannst da auch gleich weiter sammeln.
DAS ist Humanität!
Und um nichts anderes geht es mir; es geht nicht um allgemeine Beförderungsbestimmungen oder so einen Scheiß, sondern einfach um humanes Verhalten gegenüber den Ärmsten der Armen. Geh doch mal raus, einen Sonntag, jetzt gleich, und fang an zu sammeln. Und schau Dir an, wie die Menschen Dich ansehen. Du bist Abschaum für die und genau diese arrogante Haltung ist diejenige, die unsere Gesellschaft ausmacht. Und deswegen war unser ehemaliger Bundespräsident auch 9 Wochen zu lang im Amt. Der hat hat nur getrickst und nicht gebettelt. Und eine Gesellschaft, die das gut findet, finde ich äußerst bedenkenswert. So wie Deine Meinung zu dem Thema. Dann können wir auch bald wieder den Blockwart einführen. Und dann gute Nacht!

In diesem Sinne wünsche ich Dir noch einen nachdenklichen Sonntag

Daniel

Micki
Micki
12 Jahre zuvor

@Tom, Jörg, Sabine……sehr gute Antwort….
Journalist soll erst mal die Schulbank dücken, hatte wohl sehr lange die Masern….;-)
und dann kam nur “ Singen und Klatschen “ dazu…

Norbert Paul
Norbert Paul
12 Jahre zuvor

Hallo,

wofür muss man bei dem Thema so recherchieren? Es reicht völlig, die Leute zu begleiten oder zu fragen. Und sich dann selbstgerecht und selbsternannt zum Kämpfer der Flaschensammler aufzuschwingen. Das ist doch kein Journalismus.

Ansich fände ich es auch besser, wenn es eine Dienstanweisung gäbe, Flaschensammler zu dulden, so lange sie keine belästigen. Der Vorteil für die Bahn-Betreiber wäre a) mehr Ordnung/weniger Müll in den Zügen und b) weniger Entsorgungsaufwand/-kosten.

Wenn es diese Anweisung nicht gibt, bleibt dem Lokführer eigentlich nichts anderes übrig, als das Hausrecht durchzusetzen, weil es seine Aufgabe ist – egal was der davon hält. Sonst ist er nämlich ganz schnell seinen Job los, von dem er sich kaum Eigenheim und Bausparvertrag und Mercedes und und leisten kann.

Robert
Robert
12 Jahre zuvor

Das ist ein sehr sensibles Thema,
allerdings vom Verfasser mit diesem Geschreibsel so schlecht aufbereitet, das dies nicht einmal die große, deutsche beBILDerte Zeitung so drucken würde.

Diese Blockwartmentalität ala Ostzone („Denn ich habe Dich auf dem Schirm“) ist
widerwärtig und abscheulich.
Den Kundendialog der Bahn anzuschreiben, welcher im Übrigen mit solchen Sachen nichts zu schaffen hat, hätten Sie sich schenken können.
Das hätten Sie allenfalls machen können, wenn Sie der Triebfahrzeugführer (sogar zu Recht) aus dem Zug verwiesen hätte.
Man denunziert keine Menschen, die eine abweichende Sicht als man selbst haben,
Tonart des Wortwechsels hin oder her.

Einem Menschen einen Suizid zu wünschen, dazu fehlen mir die Worte, PFUI,
DAS ist hochgradig asozial!

Ich bin zu gut erzogen, um Ihnen eine Schnittverletzung bei Ihrer Tätigkeit zu wünschen, verdient hätten sie es.

ronlok
ronlok
12 Jahre zuvor

Dieser „journalist“ sollte einfach mal die Hausordnung lesen. Damit ist alles gesagt. Fängt schon damit an, das die Sammler die Reste der dosen und Flaschen im Mülleimer auskippen und alles stinkt. Dadurch entstehen schon mal, zugunsten der Steuerzahler, wem auch sonst, Mehrkosten!!! Wie dem auch sei. Die Diskussion läuft eh ins endlose. Der Journalist und welche, die solch eine Meinung teilen und begünstigen sind einfach nur zu bemitleilen. Solche wie „SIE“ …..sind genau die richtigen. Und einige ihrer aussagen sind der knaller und Vollkommen unangebracht!!! Entschuldigt die Rechtschreibung, bezogen auf groß und kleinschreibung. Habe mich so aufgeregt, das ich während der autofahrt kurz antworten musste. Schlusswort zum „Journalisten“. Dieter Bohlens worte wären: erkläre mal nen bekloppten, das er bekloppt ist.

Hendrik
12 Jahre zuvor

Der Autor nennt sich Journalist? Klingt eher wie ein verzogenes Kind.

Ich eben
Ich eben
12 Jahre zuvor

Lächerliche Kommentare für jemanden der angeblich Journalist ist. Der Lokführer war ganz klar im Recht, denn Flaschen sammeln verstösst gegen die Hausordnung, welche auf dem gesamten Bahngelände gültig ist, (inkl. Bahnhöfe und Züge). Des weiteren ist es eine Frechheit den Lokführer zu bedrohen, weil DU zu bescheuert bist, die Hausordnung zu beachten. Was für ein Journalist bist Du? Beim Strassenfegermagazin?

Revilo Gulfp
Revilo Gulfp
12 Jahre zuvor

Ein Journalist der schreibt „„Armut ist keine Schande – ich werde zukünftig Pfandflaschensammler nicht mehr diskriminieren.“ und veröffentlichst das auf einem Online-Forum Deiner Wahl – DB auf facebook fände ich cool – oder es klatscht hier demnächst ganz gewaltig , aber garantiert keinen Beifall. Denn ich habe Dich auf dem Schirm“.
Dein Berufszweig sollte sich für solch einen Kollegen wirklich in Grund und Boden schämen.
Das verhalten des Lokführers ist bestimmt menschlich gesehen nicht ok. Aber dein Auftreten hier ist 1000 mal schlimmer.

Halil
Halil
12 Jahre zuvor

@daniel
Halte durch! Dein Artikel ist gut geschrieben. Es fehlen in diesem Land solche deutlichen Worte. Schreib weiter und sieh die Kommentare als das was sie zum größtenteil sind. Willfährige arme Staats- Bücklinge, die halt gerne noch unten treten als nach oben die Klappe aufzumachen.
Den wirklichen Kern -die auseinandersetzung- mit grassierender Armut. Die sehr nötigen klaren Worte in diese Richtung hat keiner von denen kapiert. Ich bin froh, dass es Menschen wie dich gibt, die den Mut haben so zu schreiben.
Mach weiter, meine Unterstützung hast du.

Übrigens ist es ein ziemlicher Witz zu sagen das es auch Nadelstreifler gibt die Flaschen sammeln. Hier zeigt sich der ganze Schwachsinn und engstirnigkeit einiger Kommentatoren.

Madmax
Madmax
12 Jahre zuvor

Und wieder jemand, der sich wunderschön hinter seiner Pressefreiheit verstecken kann. Aber IHR Schirm, auf dem SIE den Lokführer haben, wird genauso zusammengefaltet wie IHRE Methoden normal arbeitende Menschen zu denunzieren. Die armen Pfandflaschensammler, jaja, es gibt bestimmt keinen einzigen, der Steuern in unser System von seinem „VERDIENST“ zahlt. Also unterstützen SIE wissentlich Steuerhinterzieher und Schwarzarbeiter, sehr vorbildlich. Machen SIE weiter so, IHR Verhalten zeigt mir, wie arm Deutschland wirklich ist. Berichten Sie doch bitte über Selbstmordattentäter und begleiten Diese bei einem Anschlag, vergessen SIE IHREN Sprengürtel nicht, wäre doch schade wenn SIE nicht bis zum Schluß berichten könnten und nur die halbe Arbeit getan ist. In diesem Sinne noch einen schönen Tag, ich sehe SIE bestimmt mal in Dortmund IHREN, meiner Meinung nach, „DRITTES-REICH-JOURNALISMUS“ ausüben.

Tom
Tom
12 Jahre zuvor

Die Zitate stammen aus diesem Beitrag von: #21 | Daniel K. sagt am 19. Februar 2012 um 13:52

1. Zitat
„und deswegen glaube mir einfach:..“
-> ganz sicher werde ich einem Menschen, der so schreibt und so die Menschen versucht aufzuhetzen gar nichts glauben … Ich habe und kann mir meine eigene Meinung bilden. Dummerweise zu den Punkten die aufgegriffen wurden… Wie „ärgerlich, aber auch…“.

2. Zitat
„- Ich habe meine “Einkünfte” aus meiner gestrigen Tätigkeit – 2,25 € übrigens gerade in der Lidl-Filiale in Essen am Automaten abgegeben. Und die “Tafel”-Taste gedrückt. Das bedeutet, dass diese 2,25 € den Tafeln in Deutschland zugute kommen “
-> Fantastisch. 1. waren dies zu versteuernde Einkünfte, weil Du dies im Rahmen Deiner sicherlich Geldeinbringenden Tätigkeit ausgeführt hast… Steuerhinterziehung und somit wieder weniger Chancen für den Staat 2,25 € sinnvoll zu investieren.
2. Du kennst die Arbeitsbedingungen bei LIDL und weisst wo die Sachen alle herkommen und wie ökologisch die sind? GUT, dann hast Du ja mit einem reinen Gewissen in Essen beim LIDL gestoppt.
3. Zur Tafel schonmal Gedanken gemacht??? Der Staat wäre in der Verantwortung und ist einfach froh, dass es soviele Menschen in den Tafeln gibt die sich Tag für Tag und teilweise auch als bisherige 1 Euro-Jobber dort engagiert haben… Ist nämlich billiger für den Staat.

3. Zitat:
„DAS ist Humanität!“
-> Was dies ist, dies muss ich mir von Ihnen nicht erklären lassen. ich denke meine berufliche Tätigkeit ist bei einem Lesen deutlich erkennbar und ich arbeite wie andere Menschen auch an jedem Wochentag.

4. Zitat:
„Und um nichts anderes geht es mir; es geht nicht um allgemeine Beförderungsbestimmungen oder so einen Scheiß, sondern einfach um humanes Verhalten gegenüber den Ärmsten der Armen.“
-> Die fahren aber ganz sicherlich NICHT Deutsche Bahn auch nicht in der S Bahn… Tipp, wenn es dann mal finanziell ausreicht… Dresden-Neustadt eine ältere Dame mit Fahrrad, die gehört zu den „Ärmsten der Armen“ und nicht die Pfandsammler… 2 Tüten waren deren Hab und Gut und keine Angst ich habe geteilt…

5. Zitat:
„Und deswegen war unser ehemaliger Bundespräsident auch 9 Wochen zu lang im Amt. Der hat hat nur getrickst und nicht gebettelt.“
-> Verzeihung in welcher Art und Weise habe ich es positiv oder negativ hervorgehoben, was der Bundespräsident getan hat? Diese Meinung werde ich hier aber nicht publizieren und ich stehe bestimmt nicht applaudierend in Berlin, dies verrate ich mal.

6. Zitat:
„Und eine Gesellschaft, die das gut findet, finde ich äußerst bedenkenswert. So wie Deine Meinung zu dem Thema. Dann können wir auch bald wieder den Blockwart einführen. Und dann gute Nacht!“
-> Dies ist doch wirklich lächerlich… Wo habe ich es positiv hervorgehoben? Übrigens interessant, dann haben wir jetzt schon zwei Blockwarte… Danke, dass ich auch mal eben so auf die Ebene gestellt werde..

Ach, aber Deinen zur „Tatzeit“ gültigen Fahrausweis, den haste hoffentlich mit an den DB Kundendialog geschickt, denn sonst glauben die Dir nicht…

Aber es ist schön, dass ich dies alles lesen durfte… Ich hatte schon Angst, dass Daniel den Menschen beim Karnevalszug die Kamelle klaut…

Ach, nochmal ganz kurz zum Blockwart… Jetzt weiss ich wieso Dortmund Hafen so ist wie es ist… Bezogen auf diesen Beitrag https://danielkasselmann.wordpress.com/2011/12/31/lieber-unbekannter-zahnspangentarzan/

Viel Spass beim Warten bis zu dem Tag…

Ich habe fertig und darf nur sagen „Viel Spass noch…“, aber die Bezeichnung „Blockwart“ ist dann doch schon peinlich, aber „Journalist“… Nee ist klar… Wahrscheinlich auch noch mit selbstgemalten Presseausweis…

@ ruhrbarone: Aber immerhin habt Ihr hier mal „clicks“, was?

Stefan Laurin
Admin
12 Jahre zuvor
Reply to  Tom

@Tom: Genau! Clicks, Leser – sowas kennen wir ja sonst gar nicht. Fühlt sich komisch an.
@All: Die meisten Autoren und Autorinnen dieses Blogs haben wenig Respekt vor Hausordnungen. Man mag uns nachsehen, dass wir selbst entscheiden was wir für richtig und was für falsch halten und nicht erst einmal nachschauen, wie wir was zu finden haben.

Halil
Halil
12 Jahre zuvor

„Die armen Pfandflaschensammler, jaja, es gibt bestimmt keinen einzigen, der Steuern in unser System von seinem “VERDIENST” zahlt. Also unterstützen SIE wissentlich Steuerhinterzieher und Schwarzarbeiter, sehr vorbildlich. Machen SIE weiter so, IHR Verhalten zeigt mir, wie arm Deutschland wirklich ist.“

Also manche Kommentare sind wirklich an Dummheit kaum noch zu überbieten. Nehmen wir mal an, das dieses Zitat ernst gemeint ist. Wenn es das ist, dann empfinde ich den Geisteszustand des Schreibers als nunja, bedenklich ;-). Der Flaschensammler käme wohl kaum in den „Genuss“ Steuern zahlen zu müssen. Da muss man schon eine Menge Pullen sammeln um von diesem „Verdienst“ Steuern abdrücken zu müssen.
Flaschen sammeln, in Mülleimer greifen zu müssen ist „Not“ pur. Das was man dort verdienen mag, geht unmittelbar in den Konsum (jetzt kommt bestimmt das Argument Alkohol). Sparen ist da nicht! Sprich, der Flaschensammler zahlt im Endeffekt also mehr Steuern als vermutlich mancher der hier herumstreunenden m.e. debilen Kommentatoren, die es sicherlich gut verstehen „ihr“ Geld vorm zugriff des Finanzamtes zu schützen.

garfield
12 Jahre zuvor

ich dachte immer, in der rubrik „glaube, sitte, heimat“ gäbe es überspitztes zum zeitgeschehen. von daher kann ich dir kritiken nicht ganz nachvollziehen, ich empfinde es eher als beängstigend, daß soviele menschen in einer sozial verrohten gesellschaft nach moralisch anständigen kommentaren lechzen, anstatt die gesellschaftlichen zwänge zu hinterfragen. dabei kann mir die sprache gar nicht drastisch, satirisch überspitzt, ja bösartig genug sein…

ich wünsche den untertanen dennoch einen schönen sonntag!

Nicht Ihr
Nicht Ihr
12 Jahre zuvor

Um die Kommentare der hausordnungsbeflissenen, rechtsverpflichteten, autoritätshörigen und mutmaßlich selbsternannten Sprecher der Mehrheitsdeutschen mal zu unterbrechen: Ich finde die Reaktion des Autors und diesen Artikel samt seinem Anliegen wunderbar. Polemisch, ja, aber wenn über Missstände und wie die Gesellschaft mit ihnen umgeht nicht mehr wütend und polemisch berichtet werden könnte … nunja, das wäre sehr traurig.

Und an all die widerlichen Knaller hier, deren Heiligstes die Hausordnung zu sein scheint: Wie um alles in der Welt kann man gegen das Elend dieser Gesellschaft und die haarsträubenden Reaktionen einiger Individuen allen Ernstes die Hausordnung oder gar Diebstahl von Pfandflaschen ins Feld führen? Was ist bei Leuten wie euch bloß schiefgelaufen?

Madmax
Madmax
12 Jahre zuvor

„Also manche Kommentare sind wirklich an Dummheit kaum noch zu überbieten. Nehmen wir mal an, das dieses Zitat ernst gemeint ist. Wenn es das ist, dann empfinde ich den Geisteszustand des Schreibers als nunja, bedenklich 😉 . Der Flaschensammler käme wohl kaum in den “Genuss” Steuern zahlen zu müssen. Da muss man schon eine Menge Pullen sammeln um von diesem “Verdienst” Steuern abdrücken zu müssen.
Flaschen sammeln, in Mülleimer greifen zu müssen ist “Not” pur. Das was man dort verdienen mag, geht unmittelbar in den Konsum (jetzt kommt bestimmt das Argument Alkohol). Sparen ist da nicht! Sprich, der Flaschensammler zahlt im Endeffekt also mehr Steuern als vermutlich mancher der hier herumstreunenden m.e. debilen Kommentatoren, die es sicherlich gut verstehen “ihr” Geld vorm zugriff des Finanzamtes zu schützen.“

Was ist daran bitte dumm? Niemand in diesem Land ist gezwungen so zu Leben. Ich stand selber mal kurz davor so zu werden, Penner auf der Strasse, habe also durchaus das Recht über sowas einen Kommentar zu hinterlassen und diesen auch so zu meinen. Ich weis das es möglich ist, sein Leben in den Griff zu bekommen, auch von dort „unten“. Und wenn ich Einkaufen gehe, zahle ich die gleichen Steuern wie ein Pfandflaschensammler beim Einkaufen. Eine Tüte voller Flaschen, ca. 20 Stück, sind bei 25 Cent 5 Euro. Die hat man schnell zusammen. Man könnte natürlich auch einer richtigen Arbeit nachgehen, aber das ist ja anscheinend nicht möglich. Und auch ich habe schon für 6,16 Euro Brutto die Stunde gearbeitet, dumm wie ich nunmal bin.

Andy
Andy
12 Jahre zuvor

Als Lokführer stimme ich dem Artikel zu. Ich finde es beschämend, wie Arrogant manche Kollegen mit solchen Menschen umgehen. Zudem fragen viele der Sammler sogar noch vorher nach, ob sie sammeln dürfen.
ICH BIN FROH, DAS SIE SAMMELN! So wird der Zug an jedem Endbahnhof etwas gesäubert und aufgeräumt, wovon drei Seiten (Triebfahrzeugführer, Fahrgäste UND Flaschensammler) profiteren.
Ich finde die Reaktion des Kollegen jedenfalls absolut unangebracht.

toddererste
toddererste
12 Jahre zuvor

An alle die die den Flaschensammlern Steuerhinterziehung vorwerfen:

1. auch und selbst wenn die Flaschensammler Arbeitslosengeld II Bezieher sind, gilt auch für sie ein Freibetrag für Zuverdienste.

2. Zeigt DIESE Art und weise der Argumentation sehr deutlich wes Geistes Kind sie alle sind:

Denen, die nichts haben nichts gönnen und lieber dem Staat die Kohle in den Hals schmeißen als tolerieren das jemand Einkommen hat, das man selber nicht hat.

3. Speziell @ Madmax: Wunderbar. Sie sind in die selbe Falle getappt wie ich anfangs. Zeigt das mein Fehler wohl passieren kann.

Nur eins ist Schade: ich kann denken und lernen, viele andere nur hinter dem Recht hermarschieren. Eigentlich wusste ich das schon. Aber ich finde immer wieder schön, wenn man das so bestätigt bekommt.

Deutschland: Das Land der Richter und Henker!

Ich hoffe das Daniel K. da eher rausnimmt das er nicht so falsch lag, als das er den Ärger über die Kommentatoren mitnimmt.

Klar… in Kriesenzeite möchte man sich gerne an dem orientieren was man kennt. Aber Soooooooooooooo weit zurück? Zu denen die nichts gönnen können. Zu den Zugführern und Lokführern die nur ihren Job tun. Zu denen, die ihren nächsten ans Messer liefern weil er die goldenen Kerzenleuchter hat. Selbst wenn es das einzige ist was er hat.

Norbert Paul
Norbert Paul
12 Jahre zuvor

#38 | Andy

Um das beurteilen zu können, müsste man auch die andere Sicht kennen. Da der Autor aber selbst schreibt, dass er sich nicht im Rahmen dessen bewegte, was ich als höfliche Ansprache des Lokführers bezeichnen würde und wohl auch nicht auf Dialog aus war: „Ich habe Dich direkt danach in Deinem Führer (!) haus zur Rede gestellt, warum Du diese asoziale Durchsage gemacht hast“, würde ich mal vermuten, dass die meisten Menschen, da abwehrend reagieren würden.

Die Hetzjagd auf einen Mitarbeiter finde ich zutiefst bedenklich. Er hat sich – soweit ich das beurteilen kann – an die geltenden Regeln etc. gehalten. Unsere Gesellschaft funktioniert aber nur, wenn die Menschen sich an Regeln halten. Was aber nicht heisst, dass man sie nicht hinterfragen sollte.

Rosa
Rosa
12 Jahre zuvor

Danke !

Ich fand den Artikel sehr gut auch wenn er vielleicht ganz im ruhbaron Stil ein wenig überspitzt ist.

UND NOCHMAL FÜR DIE MECKERER:

Euer Problem und das des Lokführers und der DB-Verantwortlichen heißt Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit, nachzulesen bei Heitmeyer.
Wo sind wir denn wenn rechte Tendenzen (auch wenn sie aus der vermeintlichen Mitte der Gesellschaft kommen) nicht mehr kritisiert werden dürfen.

Norbert Paul
Norbert Paul
12 Jahre zuvor

@ #39 | toddererste

Was wollen Sie sagen? Das Sie diese Diskussion bzgl. Steuer für überzogen halten, verstehe ich noch und ich hoffe, dass die Leute das nur formal diskutieren und nicht ernsthaft fordern, dass das durchgesetzt werden soll. Aber danach kann ich nicht mehr folgen …

bombasstard
12 Jahre zuvor

Beim Sich-Berufen auf „Dienstvorschriften“ und Aussagen wie „der Müll, der in der Bahn ist, ist Eigentum der Bahn, ergo ist Flaschensammeln Diebstahl“ fällt mir immer wieder auf, was für ein erbärmlicher Kleingärtnerverein Deutschland manchmal ist.

Für solche Menschen schäme ich mich. Ernsthaft.

Natürlich steht das so in den Regeln. Mag ja alles stimmen. Aber was bitte ist so schlimm, wenn Flaschensammler Flaschen aus dem „bahnschen Mülleigentum“ fischen, somit WENIGER Müll hinterher in die Verbrennungsofen wandert, das Material vielleicht recycled wird und der Sammler ein paar Groschen dabei verdient?
In meinen Augen eine klassische Win-Win-Situation.

Und wie ein anderer Kommentator angemerkt hat: es gibt andere Zugführer, die da offensichtlich ein Auge zudrücken, also scheint es da offensichtlich entsprechenden Spielraum zugeben.
Insofern ist die Intention des Autors, auf den Arschloch-Charakter dieser Zugführer-Aktion hinzuweisen, sehr gut nachvollziehbar.

Ich erinnere mich mal an einen Morgen am Herner Busbahnhof, als der noch nicht überdacht war. Es war -2 Grad, ein steifer Wind, Schneeregen. Ultrafieses Wetter. Der Bus stand da, sollte aber erst in zehn Minuten abfahren. Draußen standen eine junge Frau und ich; beide nass und frierend. Drinnen saß der Busfahrer und las Zeitung. Die Tür war zu. Er wusste, dass wir da standen – wir hatten uns schon bemerkbar gemacht. Zwei Minuten vor Fahrtbeginn packte der Busfahrer die Zeitung weg, startete den Motor und öffnete die Tür. Die junge Frau fragte den Busfahrer, ob er denn kein Herz hätte. Er meinte nur, dass die Dienstvorschriften vorschreiben würden, dass er erst zwei Minuten vor Fahrtbeginn Leute in den Bus lassen dürfe …

Was für ein grenzenloser Schwachsinn.

Aber so sind wir, wir Deutschen. Egal wie unsinnig, unrecht oder asozial eine Handlung sein mag – solange es irgend einen schriftlich niedergelegten Paragraphen gibt, der die Handlung erlaubt oder verlangt, sind wir dabei!

Rayden
Rayden
12 Jahre zuvor

Der Lokführer war unfreundlich und auch nicht im Recht. Aber wer sich im Rahmen eines Experiments die Pfoten verbrennt, braucht sich nicht zu beschweren. Stattdessen würde ich mich an Ihrer Stelle über die gesammelte Erfahrung freuen (wenn auch die Flaschensammler hier zu bemitleiden sind). Davon abgesehen – Ihr Ton – unglaublich. Der lächerliche Vorwurf der Kriminalisierung und Diskriminierung verblassen vor ihrer Nazi-Anspielung und ihrer beleidigenden Art, sowie vor der denigrierenden Darstellung des Lokführers. Ich kenne übrigens einen Lokführer, der trotz Vollzeitstelle Geld vom Amt empfängt, da er sonst mit seiner arbeitslosen Frau und zwei Kindern nicht über die Runden kommt. Aber das passt wahrscheinlich nicht in Ihr engstirniges Weltbild.

Arnold Voss
12 Jahre zuvor

@ all

Ich empfehle allen Diskutanten den Film „LA-Crash“. Es zeigt beeindruckend, dass so mancher Mensch, den man in einer bestimmten Situation aus seiner Sicht als Arschloch erlebt, in einer anderen genau das Gegenteil sein kann. Nur, dass man diese in der Regel dann nicht mitkriegt.

Wut, selbst wenn sie nachvolziebar ist, Urteilt in der Regel vorschnell. Wütend eben. Da zieht einer einfach seinen Job durch, ist wohlmöglich schon sowieso angenervt, und lässt seinen Frust an Irgendjemand raus. Dann macht ihn einer dafür lauthals an und kriegt erst recht von ihm eine patzige Antwort.

Das ist doch der Klassiker, den jeder in der entsprechenden Situation an sich selbst kennt. Nur, dass es einem natürlich nicht einfällt, wenn man auf der anderen Seite der Barriere steht. Und dann kommen gleich all die angelernten Kategorien hoch: Arschkriecher, autoritäre Persönlichkeit, typisch Deutsch usw. usw.

Der Artikel und die ganze Diskussion hier sagt vielmehr über den Autor und die Diskutanten als über den Lockführer. Den kennt hier eigentlich Niemand wirklich. Er ist nicht mehr und nicht weniger als die Projektionsfläche der eigenen Werturteile. Er ist durch einen puren Zufall dazu geworden und aus der Momentaufnahme seines Lebens wir ihm nun der Strick der, jeh nach Sichtweise, politischen Korrektheit um den Hals gezogen.

Aber was laber ich hier: Schaut euch bei Gelegenheit den Film an. Kann man sich in jeder guten Videothek ausleihen.

Rayden
Rayden
12 Jahre zuvor

Ach ja, und wie Sie dem Lokführer unverblümt mit Gewalt drohen und Lokführern pauschal die Schuld an Suiziden geben – völlig weltfremd und gerade zu verachtenswert sowie menschenverachtend. Sie sind kein Deut besser, als sie den Lokführer erscheinen lassen.

So was in einem journalistischem Projekt, und noch dazu anonym – ich würde mich in Grund und Boden schämen!

Norbert Paul
Norbert Paul
12 Jahre zuvor

Ich denke, dass der Lokführer ohne Probleme die Flaschensammler nicht sehen hätte müssen … aber ich finde auch, dass man es einem Lokführer nicht grundsätzlich als völlig assozial darstellen kann, wenn er sich an die Regeln hält, die für ihn gelten, denn es ist sein Job, den er schnell los ist, wenn er sich nicht dran hält. Aber es gibt immer einen Spielraum … man muss auch nicht alles sehen. Aber wissen wir, ob er nicht schon mal Ärger wegen Tolerierung von soetwas hatte mit Vorgesetzten? Diese moralisch einwandfrei handelnden Kommentatoren hier, würden da sicherlich ihren Job riskieren, um soziale Solidarität zu demonstrieren (bzw. eher das, was sie dafür halten).

Mich stört die Art und Weise, wie das Thema hier aufgegriffen wird und das es eher dazu dient, dass sich bestimmte Leute als moralisch einwandfrei Handelnde inszenieren wollen oder als die einsamen Kämpfer für die sozial Marginalisierten.

Der ganze Artikel wirkt auf mich so, als ob sich der Autor inszenieren will als soziales Gewissen oder so. Wenn er an Zuständen etwas ändern wollen würde, dann sollte er eine andere Art der Thematisierung wählen. Würden die Zustände sich ändern, könnte man diese Selbstinszenierung aber nicht mehr betreiben. Kleinbürgerliche Selbstgerechtigkeit ich hör dich trapsen.

Norbert Paul
Norbert Paul
12 Jahre zuvor

@ #45 | Arnold Voss

Danke für den präzisen Kommentar! Mich wundert auch, dass hier (fast) annehmen, der Lokführer habe sich so verhalten, wie dargestellt.

el-flojo
12 Jahre zuvor

Die Ruhrbarone haben es geschafft.
Das Blog ist mitlerweile so groß geworden, dass es das pöbelnde Pack anzieht, das sich in den Kommentaren suhlt, um einfach nur recht zu haben. Scheinbar ist das Heise-Forum grade down. Oder Frau und Kinder sind grad außer Haus und können nicht geschlagen werden, weil sie die Hausordnung missachtet haben.

Ach Jungs, ich hatte gehofft, dass euch diese klebrige Nebenerscheinung des Ruhms erspart bleibt.

Rayden
Rayden
12 Jahre zuvor

@TODDERERSTE

„Denen, die nichts haben nichts gönnen und lieber dem Staat die Kohle in den Hals schmeißen als tolerieren das jemand Einkommen hat, das man selber nicht hat.“

Nennt sich auch Sozialneid. Eine widerliche Eigenschaft. Aber das hängt auch damit zusammen, dass man von allen Seiten damit vollgedröhnt wird, die Menschen seien doch selber daran schuld, wenn sie arm sind! Marx lässt grüssen. Wohl dem, der denken kann und das System durchschaut. Nur leider muss ich auch sagen: durch die Art und Weise, wie hier dagegen berichtet wird, entzieht sich der Gastautor selber die Legitimität. Polemik ist eins, Überspitzung auch, hat ja alles einen Sinn und hilft, Ideen zu transportieren. Aber so ein haßerfülltes, selbstgerechtes Geschreibsel wirkt auf mich einfach nur abstossend.

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