Lassen Sie sich gerne von den Leuten im Fernsehen sagen, wo das Böse steht? Mögen Sie Holzhammer-Rhetorik? So richtig brachial? Dann sind Sie genau richtig bei „Die Anstalt“, der humoristischen Betriebskampfgruppe des VEB Farbfernsehen.
Diese Klassenkämpfer haben lange Schlange stehen müssen, um beim Intershop noch die Pointen zu ergattern, mit denen sie am Abend des 7. November 2017 ihr Programm bestritten. Der liberalen Mont-Pelerin-Gesellschaft wurde zum 70. Geburtstag ein ganz besonderes Geschenk gemacht. In einem zwölfminütigen Segment wurde mit dem mehrere Quadratmeter großen Bild eines Spinnennetzes der unwiderlegbare Nachweis geführt, dass die fürchterschröcklichen „Neoliberalen“ fleißig die Welt unterjochen und in so vielen Gestalten unterwegs sind wie der Leibhaftige.
Gewiss: Das Plansoll an Insinuation und Klassenkampfrhetorik wurde erfüllt und übererfüllt. Nur ging es am Bedarf der übrigen werktätigen Bevölkerung vorbei.Die Zuschauer interessierten sich nicht für die Folge.
Gerade einmal noch 2,13 Millionen Menschen sahen zu, mit 9,8 Prozent wurde der drittschwächste Marktanteil in der Geschichte des Formats verzeichnet. Und auch beim jungen Publikum lief es mit 5,8 Prozent bei 0,44 Millionen nur noch mittelmäßig.
Welch Glück für die Anstaltler und ihren Klassenstandpunkt, dass ihr Kampfplatz für den Frieden nicht von den schnöden Launen des Marktes abhängt.
Der Markanteil scheint für Daniel Fallenstein entschieden zu groß gewesen zu sein …
Danke für den Artikel – werde mir "Die Anstalt" dann doch noch anschauen, in der Wiederholung:
3Sat, Sonntag, 12.11.2017, 20:15 Uhr
Der Artikel ist eine schnelle oberflächliche Meinungsäußerung ohne weiteren Inhalt.
Als Kritik würde ich ihn nicht auffassen.
Was kritisiert der Autor warum an der Anstalt-Sendung? Was ist die Holzhammer-Rhetorik? Was ist zu kritisieren an "dem mehrere Quadratmeter großen Bild eines Spinnennetzes"?
Der Beitrag von D. Fallenstein führt mich tatsächlich dazu, die genannte Sendung anzusehen – nur um einen Hauch Ahnung zu erhaschen, worüber hier geschrieben wird.
https://www.zdf.de/comedy/die-anstalt/die-anstalt-vom-7-november-2017-100.html
Die Forderung nach höheren Erbschaftssteuern ist Klassenkampf? Die Aufdeckung von Lobbyismus ist Klassenkampf? Nö, ist es nicht!!
Die GEZ 2 sorgt dafür, dass durch eine Zwangsfinanzierung solche Sendungen entstehen können. D.h. ich zahlen Gebühren für "Leistungen" im Rundfunk , die ich nicht nutze. Ich bin begeistert.
Staat ist klasse und alle überall sind Geisterfahrer. Die Leistungsfähigkeit und Effizienz beweist der Staat immer wieder. Mit der staatlichen Post wären wir wahrscheinlich immer noch noch beim grünen Tastentelefon und zwei zugelassenen Internet-Modellen, aus denen gewählt werden kann.
Die öffentlichen Banken zeigen auch immer wieder starke Effizienz. Die Finanzkrise hat es gezeigt.
Das Präsentieren von Lobbygruppen etc. ist OK. Sie gibt es überall und für alle Richtungen. Komischerweise kommt die FDP immer besonders Gegenwind, während die Grünen ihr Weltenretterimage beibehalten, obwohl sie aus meiner Sicht wesentlicher effektiver Lobbyismus nutzen.
Private Altenheime soll es nicht geben? Warum? Angebot hilft uns allen.
BTW:
Habe nur ich den Eindruck , dass Briefe etc. immer unzuverlässiger kommen?
Ich bin neugierig, wann die großen Versender reagieren und entweder stärker digitalisieren oder in den Markt gehen.
Wer um Himmelwillen ist Fallenstein? Was will er mit dieser gar inhaltslosen Kritik sagen? Dass er Abkürzungen wie VEB, NVA und Fremdwörter wie Insinuation fehlerfrei aufschreiben kann. Armselig und überflüssig.
@ ke
vielleicht schauen Sie sich erst einmal "DIe Anstalt" an …
Ihr Kommentar hat nichts mit der von Daniel Fallenstein vorgestellten Sendung zu tun, da geht es um nichts geringeres als die Frage (meine Formulierung): der Markt wird schon regeln, wer die Nobelpreise bekommt?
"DIe Anstalt", 3Sat, Sonntag, 12.11.2017, 20:15 Uhr
@6: In dem Ausschnitt der letzten Sendung, der aus meiner Sicht sehr zäh war, war, ging es nicht um Nobelpreise. Die gibt es nämlich nicht im Bereich Wirtschaft. OK, das ist jetzt ein wenig kleinlich.
Dass Nobelpreisvergaben natürlich mit Netzwerken etc. zu tun haben, ist bekannt. Das betrifft aber natürlich alle Bereiche. Insbesondere im Bereich Frieden/Literatur ist es offensichtlich.
Insbesondere im letzten Teil des Ausschnitts werden sie die Textpassagen finden, auf die ich mich insbesondere beziehe.