Als Corona explodierte und die Clubszene stagnierte, fasste der Dortmunder Musiker und Grafik-Designer Marcel Richard sich ein Herz. Für sein Projekt ››Sounds of Silence‹‹ hat er Dortmunder Clubs vom Langen August über das Freizeit Zentrum West bis hin zur Westfalenhalle insgesamt 18 Clubs und Kneipen im pandemiebedingten Dornröschenschlaf porträtiert. So ist eine multi-visuelle Reise durch eine Zeit entstanden, die wir mit großer Sicherheit nicht vermissen werden. In der Hafenschänke subrosa stehen die Hocker auf dem Tresen, im domicil sind die stillen Schnapsflaschen im Glasregal momentan das einzige Publikum und beim Oma Doris haben die Discokugeln an der Decke schon Staub angesetzt.
Alle Clubfotos wirken durch eine grobe Körnung noch trister, fast wie ein verlassener Saloon in einer ausgestorbenen Westernstadt. Gerade weil die Inzidenzzahlen wieder in unseren Breitengeraden explodieren, wird es sicher noch ewig dauern bis ein regulärer Konzert- und Gastro-Betrieb vom Stapel rollen kann. Solange kann man hier auf 120 Seiten in feinster Buchbinder-Qualität blättern, die vom Dortmunder Grafikdesigner Marcel Richard zusammen gestellt und produziert worden sind. Die Gesamtauflage beträgt 500 Stück, sie ist limitiert und handnummeriert. Dazu wird eine Vinyl-Single mitgeliefert, der in neun der Clubs aufgenommen worden ist, darunter das sissikingkong, das Nordpol oder das Dortmunder U. On top gehen von jedem verkauften Buch 5 Euro an die Wohnungslosen-Initiative Gast Haus statt Bank in Dortmund.
Für 35 Euro kann man dieses hochwertige Kunstbuch hier bestellen.
Intessantes Projekt! Schade nur, dass das Silent Sinners vergessen worden ist – neben dem Oma Doris ist es der wichtigste Tanzclub in Dortmund, seit die Marlene Bar und das Daddy Blatzheim geschlossen sind.
Hey hey P. Die hatte ich natürlich alle drei angeschrieben, nur von der Marlene kam eine Absage, von den anderen beiden leider garnichts. Vom Theater leider auch. Aber so ist das manchmal 🙂