Elon Musks Unternehmen SpaceX schickte gestern gemeinsam mit der NASA zwei Astronauten auf den Weg zur internationalen Raumstation ISS. Musks nächstes Ziel ist der Mars. In Europa ist die Umsetzung solcher technologischen Träume undenkbar.
Stellen wir uns einmal vor, die Falcon 9, die Rakete aus dem Hause SpaceX, wäre gestern nicht von Cape Canaveral sondern von Herne aus ins Weltall gestartet: Vor dem Gelände hätten wir Demonstrationen gegen die Raumfahrt erlebt, Renate Künast von den Grünen hätte im Vorfeld im Bundestag darüber schwadroniert, dass Raumfahrt und Corona irgendwie zusammen hängen und Richard David Precht und Nico Paech hätten sich als Moderatoren in der ZDF-Sondersendung dafür ausgesprochen, lieber gebrauchte Fahrräder zu reparieren als ins Weltall zu fliegen.
Natürlich ist das alles Unsinn. Nie wäre es zum Raketenstart gekommen, weil Umweltverbände den Start der Rakete mit jahrelangen Prozessen so lange verzögert hätten, bis sowohl Bundes- als auch Landesregierung das Projekt angesichts des Widerstandes längst begraben hätten.
In Europa, vor allem in Deutschland, sind es die Propheten des Stillstands, die sich eines hohen Ansehens erfreuen. Wer warnt, wer Ängste verbreitet und, meist von einer wirtschaftlich gut gesicherten Position aus, Verzicht predigt, kann sich des Zuspruchs sicher sein. Wer seine Träume mit Technologien umsetzen und die Welt verändern möchte, wird misstrauisch beäugt. Gentechnik, Kernenergie, Künstliche Intelligenz, Raumfahrt – Europa hinkt auf vielen technologischen Feldern nur noch hinterher.
Für die Welt ist es egal, ob sich Europa von Forschung, Wissenschaft und Wachstum verabschiedet. Die Hotspots, in denen an der Zukunft der Menschheit gearbeitet wird, liegen heute schon in Amerika und Asien und sicher bald auch in Afrika. Dort leben die Menschen, die Mut und Ideen haben. In Europa sind sie selten geworden.
Europa hat das Raumfahrtzentrum Guayana (kurz "CSG" von französisch "Centre spatial guyanais", auch englisch Guiana Space Centre) bei Kourou in Französisch-Guayana (Südamerika).
Das CSG ist einer der am günstigsten gelegenen Startplätze der Welt. Es ist nur 580,2 km vom Äquator entfernt (5° 13'18''N). Dadurch verleiht die Erdrotation einer dort startenden Rakete einen horizontalen Geschwindigkeitsbeitrag von 461 m/s (in Richtung Osten).[1] Außerdem ist es bei einem äquatornahen Start einfacher, geostationäre Satelliten in die geostationäre Transferbahn zum Erreichen der geostationären Umlaufbahn zu bringen. Ein weiterer Vorteil des Standorts besteht darin, dass die Startrichtung zum Erreichen der wichtigsten von den Trägerraketen angeflogenen Umlaufbahnen (die geostationäre Transferbahn und die sonnensynchrone Umlaufbahn) über den Atlantik führt und so beim Raketenstart keine Menschen gefährdet werden.
Von "Herne" – Deutschland – aus orbitale Trägerraketen zu starten, ist tatsächlich "Unsinn".
@Oliver: Das ist mir schon klar – und darum ging es auch nicht. BTW: Preislich kann die ESA nicht mit SpaceX mithalten.
"Die Hotspots, in denen an der Zukunft der Menschheit gearbeitet wird, liegen heute schon in Amerika und Asien und sicher bald auch in Afrika."
In Afrika?? Bitte jetzt wird lächerlich.
@ Stefan Laurin Nöö, dir ging es ums bashen. Man fragt sich natürlich auch,warum Europa angeblich nicht mit wem auch immer mithalten kann? Könnte u.a. daran liegen, dass die Bundesrepublik all ihren Bürgern ein gut ausgestattetes Gesundheitssystem zur Verfügung stellt,während die Raumfahrtnation USA Millionen Bürgern ein solches vorenthält.
Die Corona-Entwicklung war sehr spannend.
Die vielen Menschen, die vor Corona höchst angesehenen Experten für Nebensächlichkeiten waren, waren plötzlich total uninteressant. Waren sie alle im Urlaub?
Vermisst hat man nichts. Die Helden waren die Anpacker, die Pragmatiker etc., die dann noch merkten, dass sie sich, wenn es eng wird, nicht auf den gelobten ÖPNV etc. verlassen können.
Es kommt der Eindruck auf, dass Corona wieder vorbei ist, da plötzlich diese Gruppen, deren "Leistungen" vorher niemand benötigte, wieder in den Medien präsenter werden.
Deutschland im Jahr 2020. Nach 1 Woche waren wir nicht mehr in der Lage, unser medizinisches Personal zu schützen. Dafür hatten wir aber vermutlich viele Anträge für die Beschaffung in gendergerechter Sprache, die vorher durch viele Instanzen gegangen sind.
bemannte Raumfahrt, die dieses Wort verdient, wird nicht mehr stattfinden. Seit über 40 Jahren ist kein mit Personen beladener Flug höher hinaus gegangen als 400 KM (LEO). Bis zum Mond sind es 384000KM und zum Mars…Unbezahlbar das Gesicht von Buzz Aldrin als der US Präsident von Mars Missionen fantasierte.
Und warum wollte man dort hinkommen? Total öde..
@Sabrina-Siebel: In Afrika gehen die Kinder – wenn sie die Chance haben – Freitags in die Schule. Das macht dann schon irgendwann einen Unterschied.
@Oliver stimmt , rein geografisch ist der Standort in Guayana günstig. Allerdings denkt man trotzdem über einen deutschen Weltraumbahnhof nach. https://www.zdf.de/nachrichten/heute/wie-realistisch-sind-die-plaene-fuer-einen-deutschen-weltraumbahnhof-100.html
In Guayana hat die EU m.W. noch keinen Menschen ins Weltall geschossen. Bis gestern waren es allein Rußland und China, die bemannte Raumfahrt betrieben. Die USA haben sich nach jahrelanger Pause dazugesellt. Unbemannte Raketen haben schon mehrere Länder ins All gekriegt. Auch die EU. Genau das ist das Problem. Die EU ist eine große Wirtschaftsmacht und müßte auf dem Gebiet besser sein. Warum kommt da nichts? Guayana ist wegen der Geografie gut, aber wegen den dortigen sozialen Problemen eben nicht. Den nachfolgenden Link möchte ich nicht mit möglichen Demonstrationen in Deutschland vergleichen, denn dort in Guayana herrscht Armut.
https://www.welt.de/wirtschaft/article163453491/Der-verzweifelte-Protest-im-franzoesischen-Armenhaus.html
Würde tatsächlich einmal ein deutscher Weltraumbahnhof entstehen, benötige ich nicht allzuviel Fantasie, um mir das Demonstrationsszenario vorzustellen, das Stefan Laurin beschreibt. Da würde sich manche Zeitgenossinnen in Verdächtigungen aller Art überbieten wollen.
Ja klar, die USA ist das Land mit technologischen Fortschritt. Auch weil es dort eben keine kostenlose Bildung und grosse staatliche Transferleistung ins Sozialsystem gibt. Und es ist attraktiv für die Gebildeten aus aller Welt. Wem das am Ende nutzt, mag jeder selbst beantworten.
Wir sind schon lange bräsiger, wähnen uns aber in der postfaktischen Sicherheit, immer richtig zu liegen.
In Deutschland fuhren auch lange (sehr lange) vereinzelt "Elektro-Pantoffeln" mit 25 km "Reichweite" umher mit Aufschriften im Stile von "Elektro-Projektfahrzeug TU (Technische Universität) Kuckucksheim", während Tesla mal eben ein marktreifes echtes Fahrzeug entwickelte.
Bei so viel Bräsigkeit und antimoderner Einstellung ist es ein Wunder, dass es wenigstens Airbus gibt.
Ein deutscher Weltraumbahnhof ist einfah Quatsch der ungesündesten Art, noch dazu für bemannte Raumfahrt. Wofür eigentlich? Es wäre ein reines Prestigeobjekt und damit selbstverständlich einem Sturm von Protesten ausgesetzt.
Nach Lage der Dinge ist doch der Mars das einzig halbwegs erreichbare Ziel, neben dem Mond natürlich. Alles andere ist zu weit weg. Nur, was sollen da Menschen? Irgendwas abbauen? Was und zu welchen Kosten? Was kann man beobachtungsmäßig auf dem Mars machen, was man auf dem Mond nicht kann?
@Thomas Weigle, genau!
Da will einer nach Westen segeln, ein Idiot, der nicht glaubt, daß die Erde von Gott als Scheibe erschaffen wurde. Und wenn er dort im Westen etwas findet, was soll das schon bringen, was wir nicht schon über den Landweg kennen? Ein Verückter eben.
Absolut meine Meinung.
Demokratie funktioniert einfach nicht, wie der Artikel eindeutig aufzeigt.
Die Autoriären Systeme in Russland, China, USA usw. sind uns mitlerweile weit überlegen. Sowohl wirtschafftlich, als auch technologisch. Dort gibt es eine treibende Kraft die solche Ideen einfach durchziehen. Bei uns braucht nur einer zu Klagen oder 10 Menschen demonstrieren um das Projekt zu stoppen (Hambacher Forst, Stuttgart 21 etc.).
@Marvin: Russland ist ein besserer 3. Welt Staat und die USA sind kein autoritäres System. Korea und Japan, beides Demokatrien, sind uns auch voraus. Das Problem sind laute, grüne Minderheiten, die zu viel beachtet werden.
#14 Nun ja, die USA bezeichnen sich selbst als Demokratie. Aber ist es wirklich eine,wenn Bewerber grotesk hohe Summen in (Wieder)Wahlkampagnen stecken müssen, um überhaupt gewählt zu werden? Nicht nur bei der Präsidentenwahl.Von anderen Erscheinungen, wie der Polizeigewalt gegen Afroamerikaner,dem weit verbreiteten Rassismus unter den Weißen u.a. nicht zu reden. wie An
Blinder Proamerikanismus ist genauso dumm wie blinder Antiamerikanismus.
Thomas Weigle -15-
eine Ergänzung zu Deiner Meinungsäußerung und ihrem Sinn entsprechend:
Sollte es "demnächst" so weit sein, daß z.B. das autoritär regierte China zweifelsfrei wirtschaftlich, technologisch, militärisch mit den USA gleichzieht oder diese "überholt, was wird dann mit dem Glauben an das "bessere Gemeinwesen USA" , an die USA als Vorbild für anderen Staaten/Nationen, wenn zugleich staatliche Organe und weiter Teile der Gesellschaft fundamentale Grundsätze und essentielle Bestandteile einer freiheitlichen Demokratie in den USA außer Acht lassen oder gar vorsätzlich gegen sie angehen?
Ich denke, und zwar tagtäglich aus immer neuen Gründen, darüber nach, ob ich entweder "von Anfang an ", dh. für mich seit Ende der 194o er Jahre, einen gewaltigen Irrtum unterlegen bin bezüglich meiner Einschätzung der USA -des Staates, der Gesellschaft- als vorbildlich für mich , meine Begeisterung, men Engagement für Freiheit, Demokratie, Rechtstaat – oder ich aufgrund von Entwicklungen in den USA seit den 1980 er Jahren registrieren muß, daß ich mich von "meinem Vorbild USA" , wenn es um demokratisch-rechtstaatlich verfaßte Gemeinwesen geht, zu verabschieden habe -nicht erst seit Trump, aber durch diesen mehr als je zuvor dokumentiert, zu verabschieden habe.
"Wertegemeinschaft" USA angesichts latentes Rassenhasses, angesichts rücksichtsloser Außerachtlasseung demokratisch-rechtstaatlicher Regeln, nicht erst durch Trump, aber durch diesen radikaler als bisher praktiziert, angesichts wachsender Mißachtung simpler zivilisatorischer Regeln im Umgang mit Andersdenken in Gesellschaf und Staat der USA, angesichts alltäglicher Gewaltexesse seitens der Polizei, angesichts permanenter Drohungen/Nötigungen anderer Staaten durch die USA, wenn es um deren Interessen geht wider die Regeln des Völkerrechtes?
Ich habe, und darauf deuten auch einschlägige Befragungen der Menschen in Deutschland, in Europa hin, daß mehr und mehr Menschen in Deutschland – in Europa- sich ähnlich kritische Fragen mit Blick auf die USA stellen wie ich das mache ; nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Und daran ändert die Erfüllung eines weiteren Traumes der USA von der "Beherrschung des Weltraumes" -ein grandiose technologische Leistung, vor allem seitens eines privaten Unternehmens-nichts.
üllung USA
@Walter Stach
Ich glaube mittlerweile, dass man Trump fast dankbar sein muss,da er die USA tatsächlich autoritär regiert, damit eine USA zeigt,die man bislang sooo noch nicht wahrgenommen hat oder wollte. Jetzt muss man es,es sei denn man ist AfDler. Was mir Angst macht, und vielen anderen sicher auch, ist dieses von im veranstaltete Personalkarussel, denn es zeigt, dass dieser Narzist in der PA 600 meist agiert wie ein Vorschulkind. Eine erschreckende Fehlbesetzung auf dem (noch) wichtigsten Posten,der in der Welt vergeben wird. Da muss man sich, wie du es ja auch machst,die Frage nach der Haltung derjenigen US_Bürger stellen,die ihn gewählt haben und erneut ihre Stimme für den zeitweiligen Bunkerinsassen Trump abgeben werden.
Erfreulich ist das alles nicht
@Walter Stach, Einschätzungen anderer Länder basieren m.E. auf dem beobachteten Lebensstandard der Bevölkerung in diesen Ländern. Ist der hoch, vermutet man, daß auch alles andere stimmen wird.