Spartenübergreifend FAUST

Faust I - Gewissen ©Bettina Stöß (Stage Picture GmbH)
Faust I – Gewissen
©Bettina Stöß (Stage Picture GmbH)

Das Theater Dortmund hat den Spielplan für die kommende Spielzeit vorgestellt und positioniert sich in allen Sparten erneut als spannendstes Haus des Reviers. Auffällig ist zu allererst, dass Faust als übergreifendes Thema sowohl in Oper, Schauspiel als auch Tanz auftaucht. Dabei hat Ballet-Direktor Xin Peng Wang bereits in dieser Spielzeit mit „Faust 1 -Gewissen“ vorgelegt. Nun legt er mit „Faust 2 – Erlösung“ nach. In der Oper gesellt sich Charles Gounods Faust dazu und Kay Voges wagt sich gemeinsam mit dem Musiker Alexander Hacke  im Schauspiel an eine musikalischen Faust-Adaption, von der man erwarten darf, dass sie sich nicht allzu nah bei Goethe halten wird.

Während der Schauspiel-Spielplan neben Horvaths „Kasimir und Karoline“, Brechts „Furcht und Elend des dritten Reiches“ und „Furcht und Hoffnung in Deutschland: Ich bin das Volk“ von Franz-Xaver Kroetz  überwiegend Unbekanntes bietet, das wie gewohnt erst bei der jeweiligen Premiere sein Geheimnis preisgibt, ist der Opernspielplan schon eindeutiger. Intendant Jens-Daniel Herzog wird in der kommenden Spielzeit Verdis Otello inszenieren. Neben Gounod ist mit Mozarts Zauberflöte ein weiterer großer Klassiker vertreten. Die Musical-Position besetzt „Sunset Boulevard“, die Operetten wird durch Paul Abrahams „Blume von Hawaii“ repräsentiert. Und Kay Voges, der vor zwei Jahren mit „Tannhäuser“ ein beachtliches Debüt als Opernregisseur am Haus hinlegte, wird in Kooperation mit seinem Schauspielensemble „Einstein on the beach“ von Phillip Glass inszenieren – eine nahezu ideale Verbindung, zumal man sicher sein kann, dass er sich weitestmögliche von der überholten, geschmäcklerischen  Theaterästhetik von Mitautor Robert Wilson absetzen wird.

Bei den Philharmonischen Konzerten dominiert in der gesamten Spielzeit der romantische Klangrausch. Debussy, Ravel, Liszt, Tschaikowsky, Bartok, Mussorgsky, Rachmaninow, Kodaly, Mahler, Dvorak. Dazu Schubert und Beethoven. Hier wird ein Jahr lang in der vollen Kapazität des erstklassigen Apparates geschwelgt.

Und dann – das kann man auf Ruhrbarone natürlich nicht unter den Tisch fallen lassen – kommen auch Die Kassierer zurück ans Dortmunder Schauspiel.

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Deutschlandkritiker
Deutschlandkritiker
8 Jahre zuvor

Horvaths „Kasimir und Karoline“ und Brechts „Furcht und Elend des dritten Reiches“ sind doch nicht unbekannt.

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