SPD in NRW bei 27 Prozent

Die Niederlage der SPD im Bund muss in NRW Konsequenzen haben. 27 Prozent für die Sozialdemokraten in Nordrhein-Westfalen bei einem Bundesergebnis von rund 23 Prozent sind ein Desaster. Vor allem weil Kraft, Steinmeier und Münte gerade hier Dampf im Wahlkampf gemacht haben. Die Wahl war eine Abstimmung gegen die Aktentasche und den alten Mann, der seine Hormone nicht im Griff hat. Hannelore Kraft wird es sehr schwer haben, an der NRW-SPD-Spitze zu bleiben.

Nach der Spaltung der SPD-Anhängerschaft – in Folge dessen die Linke stark wurde – droht jetzt die Partei selbst zu zersplittern. Die SPD-Rechte unter Steinmeier ist nicht bereit, den linken Flügel in der Spitze zu beteiligen. Die Steinmeiers haben die SPD ruiniert, sie sind nicht in der Lage die Erholung der Partei herbeizuführen. Das viel passiert, steht nicht zu hoffen. Gerade hat sich Frank Baranowski geäußert: er bekennt sich zur alten Ordnung. Dabei wäre er einer der wenigen Hoffnungsträger für einen neuen Anfang.

Das Wahlergebnis ist eine bittere Niederlage für uns. Hierbei handelt es sich allerdings auch nicht um einen Betriebsunfall. Deshalb muss jetzt ein geordneter Prozess der personellen und inhaltlichen Neuaufstellung organisiert werden. Nordrhein-Westfalen muss als sozialdemokratisches Kernland, auch mit Blick auf die Landtagswahl im kommenden Jahr, bei diesem Erneuerungsprozess eine KRAFTvolle Rolle spielen.

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Stefan Laurin
Admin
15 years ago

It’s the End of the SPD as we Know it!

Millo
Millo
15 years ago

Und im WDR-Interview hat SPD-Generalsekretär Michael Groschek sogar gefordert, dass Frau Kraft jetzt stellv. SPD-Bundesvorsitzende werden soll. Wie realitätsfern ist das denn? Das Landesergebnis ist wirklich keine Empfehlung dafür.

Dennis
15 years ago

Kurzum: Ein Trauerspiel.

Uli Gelsen
15 years ago

Und was bedeutet Groscheks Forderung, dass Kraft stellv. Bundesvorsitzende werden soll, zusätzlich?

Wer wird damit demontiert? Müntefering oder Steinmeier oder Steinbrück? Die drei NRW-Führungspolitiker der SPD werden wohl kaum in der Spitze eine vierte NRW-Person dazu packen… also wer muss gehen? Wen will die SPD demontieren, wen will sie absägen?

Ich bin auf die klare Kante gespannt…

gruenspan
gruenspan
15 years ago

was genau haben irgendjemandes hormone mit dem wahlergebnis zu tun? hat das irgendeinen aussagewert oder war das eine initiativbewerbung bei der bildzeitung?

gruenspan
gruenspan
15 years ago

wenn wirklich jemand nicht zur wahl gegangen ist, weil er mit dem privatleben des spdvorsitzenden nicht einverstanden ist, dann hat er schwarzgelb verdient. ich glaube aber nicht, daß so ein kleinkram (der dazu ja genaugenommen ziemlich unskandalös ist: es ist keine ehe gebrochen worden und altersunterschiede sind so selten ja nu auch nich mehr) wirklich eine relevante anzahl von wählern vom spdwählen abgehalten hat. gefehlt haben doch wohl eher die positiven gründe spd zu wählen und nicht zuhause sitzen zu bleiben. denn: wer eine partei aufgrund ihres programms wählen will, lässt sich sicher nicht von klatschpresseberichten über das liebesleben des parteivorsitzenden davon abhalten. und wer journalistischerseits einen solchen zusammenhang propagiert, unterschätzt damit sicher die politische kompetenz der potentiellen wähler, er sorgt aber eben auch dafür, daß ein solches thema präsent bleibt, obwohl ihm außer der noch nie gegebenen relevanz auch die neuigkeit fehlt.

gruenspan
gruenspan
15 years ago

das eigentliche problem ist: diese debatte (und wenn sie auch nur im nebensatz geführt wird) ist das gleiche politikvermeidungsspielchen, daß sich auch in der debatte über das aussehen von angela merkel oder vor zeiten über die angeblich mangelhaften englischkenntnisse von helmut kohl gezeigt hat. indem solche themen ohne unterschied in die politische berichterstattung eingebunden werden, wird der unterschied zu tatsächlich politischen fragen und themen verwischt. unter kohl galt es als politisches statement, ihn ‚birne‘ zu nennen – auch deswegen war der mann 16 jahre lang kanzler. das ist im prinzip das klassische hofnarrenprinzip: das volk darf mal über den herrscher/die regierung lachen, wenn es die regierung/den herrscher anschließend brav machen lässt. die energie, die in erregte debatten über merkels ausschnitt in oslo oder über münteferings krösken fließt, fehlt für tatsächliche politische debatten. kabarett und yellowpressnachrichten als politiksurrogat. natürlich ist das uch die schuld der politiker selbst. vor allem aber ist es verantwortung der medien. ein bericht über liebeleien ist sicher deutlich weniger anstrengend, als eine auseinandersetzung beispielsweise mit wahlprogrammen. in diesem sinne ist dann auch die allgemeine klage über den langweiligen wahlkampf zu sehen. der letzte war ja vor allem deswegen irgendwie interessanter, weil da schröder selbst politikvermeidung betrieben hat und lieber wert auf seinen gefühlten unterhaltungswert gelegt hat. und vor 8 jahren gab es da neben schröder noch stoiber, der weder im kabarett noch in der presse auch nur im geringsten unter berücksichtigung etwaiger politischer ziele im fokus der berichterstattung stand, sondern aufgrund seiner rhetorischen fähigkeiten und des kosenamens seiner frau. wie gesagt: witze über machthaber machen ist einfach bequemer, als tatsächlich inhaltlich eine meinung zu entwickeln.
und das gilt dann auch für die potentielle bottroper spdwählerschaft. wie schon einmal gesagt: gäbe es positive – inhaltliche, wirklich politische – gründe, die spd wählen zu gehen, würde man sich nicht vom privatleben der parteispitze davon abhalten lassen. wenn es die aber nicht gibt, dafür aber sonntagsnachmittags zu hause lecker apfelkuchen, dann geht man halt nicht zur wahl. daß man sich von apfelkuchen hat vom wählengehen abhalten lassen, sagt man dann aber doch nicht. sondern hält die meinung, müntefering sei ein alter bock und gehöre deswegen nicht gewählt, für eine politische meinungsäußerung und gibt deswegen die zu protokoll.

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