Willy Brandt, Herbert Wehner, Helmut Schmidt. Oskar Lafontaine, Gerhard Schröder, Rudolf Scharping: Die SPD war, in den Zeiten in denen sie von einer Troika geführt wurde, immer erfolgreich bei Wahlen. Die Tageszeitung DIE WELT hat es erkannt.
Die Sozialdemokraten, immer pragmatisch und machtorientiert denkend, besinnen sich in dieser Stunde der Krise auf diese bewährte Konstellation. Um die SPD wieder zu, den aus der Vergangenheit gewohnten, Erfolgen zu führen.
Der androhende Konflikt nach der Europawahlschlappe ist damit abgewendet.
Die Krise der SPD ist beendet.
Martin Schulz (SPD) erklärte den erfreuten Ruhrbaronen, heute Morgen, EXKLUSIV das erfolgsbringende Konzept zur Rettung der deutschen Sozialdemokratie.
Ruhrbarone: Schön, dass Du, am heutigen Feiertag, die Zeit hattest um nach Bochum zu kommen und mit uns zu schwätzen.
Martin Schulz: Ich bin ein Fan Ihres Blogs. Lese ich immer gleich nach dem Vorwärts. Von daher freue ich mich den erfolgreichen Reset der SPD und das Ende der parteiinternen Diskussionen, um die zukünftige Führung der SPD, hier bekannt zu geben.
Ruhrbarone: Kaffee?
Martin Schulz: Wenn der Kaffee aus ökologischen Anbau ist und Sie auch vegane Milch haben: Ja, gerne. Habt Ihr gehört, Ihr Friday-for-Future-Kids! VEGANE MILCH und ÖKOLOGISCHER ANBAU. DIE KAFFEEMASCHINE IST ELEKTRISCH, WIRD ABER DURCH EINEN HOMETRAINER MIT ANGESCHLOSSENEN TRAFO MIT SAUBEREM STROM VERSORGT! NUR DIE SPD!
Martin Schulz brüllt den letzten Satz sehr laut in Richtung des interviewenden Ruhrbarons. Alle Anwesenden zucken zusammen. Martin Schulz bestaunt dann die Tasse mit dem Logo der Ruhrbarone. Verwundert, was es so alles gibt.
Ruhrbarone: Wie lautet das Erfolgskonzept der SPD für die anstehenden Wahlen?
Martin Schulz: Eine Führungstroika regelt ab jetzt. Ich stehe wieder als Lokomotivführer in der guten, alten, SPD-Lok. Dem stolzen Schulzzug. Der unaufhaltsam, wie einst die Rote Armee vor den Toren Berlins, auf das Bundeskanzleramt zufährt.
Ruhrbarone: Und Andrea Nahles?
Martin Schulz: Von ihr nutzt die SPD in Zukunft nur noch ihre bemerkenswerteste Eigenschaft: Diese schrille und sehr laute Stimme. Die prägt sich ja schnell ein. Die ist mit mir im Führer*innenhaus vom Schulzzug. Sobald ich sie anstoße, kreischt sie extrem laut. In der Fraktion kann man sich das so vorstellen: Ich stupse sie an und sie macht mit einem schrillen Zwischenruf den Wehner. Nur halt mit weniger sarkastischen Aussagen. Man kann nicht alles haben und Sarkasmus ist ja eh tot.
Ruhrbarone: Eine Troika sind ja nun drei Personen…
Martin Schulz: Da setzen wir auf Hannelore Kraft. Wir hatten ja einen Infarkt in der Herzkammer der Sozialdemokratie, wie es Herr Laurin nach der Wahl ja formulierte. NRW ist auch die Heimat von Hannelore. Sie ist die Kraft, die den Schulzzug antreiben soll. Natürlich mit Braunkohle aus dem Hambi. Wir zeigen jetzt auch ein wenig Lokalpatriotismus. Ohne das Ruhrgebiet zurückzugewinnen, wird die SPD keine Siege mehr einfahren. Haben wir jetzt erkannt. Das mit dem Hambi sollten die Friday-for-Future-Kids nicht erfahren. Die sind ja unsere Zielgruppe.
Ruhrbarone: Und dieses Trio wird bis zur Bundestagswahl durchhalten.?
Martin Schulz: Darauf können Sie sich verlassen. Wir werden bis zur nächsten und übernächsten und überübernächsten und überüberübernächsten Wahl durchhalten. Freunden Sie sich ruhig mit einer extrem langen Periode 100%er sozialdemokratischer Regierungszeiten an. Unser neuer YouTube-Channel, auf dem Hannelore, Andrea und ich coole Sachen machen werden, wird die Menschen wieder in die SPD treiben.
Ruhrbarone: Sehr schön. Vielen Dank für das Gespräch.
Martin Schulz: Gerne wieder. Darf ich die Tasse behalten?
Ruhrbarone: Gerne. Dafür übernehmen wir dann die DDVG!
Martin Schulz: Geht klar. Die hat uns bisher eh kein Glück gebracht.
You made my week …
… auch das Bild ist wunderbar!
Da ist ja dann die letzte rumpelnde Fahrt des SPD-Zuges auf den Schrottplatz zur endgültigen Verschrottung wunderbar geregelt.
Diese ständige und letztlich armselige, geistesarme Häme gegenüber der SPD ist nicht wirklich lustig, sondern zeigt nur, dass zwischen Euch und den Großsatirikern von DER PARTEI ein unüberbrückbarer Graben existiert. Überlasst also Satire und v.a. auch SPD-Schmäh den dafür zuständigen SATIREGROßMEISTERN, bitte!!!
@ thomas weigle
das ist aber eine noch sehr wohlwollende Kritik der Ruhrbarone-"Satire" … lustig geht anders.
@ thomas weigle
Die Satire liegt doch darin, dass die aktuellen Verantwortlichen der SPD inzwischen alles toppen, was sich die begabtesten Satiriker ausdenken könnten – es findet sich in der SPD immer jemand, der auf den größten Unsinn noch eine Schüppe drauflegt. Mal kommt der Beitrag von links mal von rechts, aber meist aus der Mitte …
By the way:
"AKK feat. Phil the real Tor" arbeitet sich aktuell mit großen Schritten an die SPD heran, das Therapie-Konzept GroKo scheint da zu wirken …
#4 R Müser
Ich war auch der Meinung , dass wir keine Satirepartei brauchen. Den Job übernehmen die etablierten Parteien alle sehr gut.
Wenn die Sonne nicht scheint und der Wind nicht weht kommt der Strom eben aus Speichern. Fertig. Wo auch immer diese Speicher sein sollen.
Die Spd ist natürlich ganz weit vorne, aber die Afd ist auch nicht schlecht, wenn sie auf Transparenz etc verweist.
@ Robert Müser #4 So kann man es l auch sehen, da liegen Sie nicht wirklich falsch.
@ ke Ich meine letzt gelesen zu haben, dass mittlerweile rund 50% erneuerbare Energien auf dem Markt sind. Hätte das wer vor 40-30 Jahren vorhergesagt, dann wäre ähnlich gehämt worden wie heute. Schon Vorhersagen, die sich zwischen 10-205 bewegten, wurden von vielen "Experten" ins Reich der Fabel verwiesen. Und zur Erinnerung: "Ohne Atomstrom gehen die Lichter aus." In dieser Aussage waren die nie ans Netz gegangenen bzw. dann nicht mehr gebauten Meiler mit einbezogen. Deswegen hat keine einzige 100Wattbirne weniger gebrannt, während die Befürchtungen der AKW-Gegner sich zumindest in der SU und Japan bestätigt haben. Und in den USA war`s 79 kurz davor. Und ich möchte mir nicht vorstellen, was hier los wäre, wenn einer der Schrottmeiler bei unseren westlichen und östlichen Nachbarn hochgeht. Oder gar einer von unseren ach so sicheren Meilern.
#6 T Weigle
Die Prozentzahlen lösen immer noch nicht das Problem der sicheren Versorgung bei Windflaute und Wolken.
Ja, traditionelle Kernenergie ist seit Japan zu risikoreich.
Kohle mag ich. Sie ist unter der Erde, wirtschaftlich und lagerbar. Damit trägt sie zur Versorgungssicherheit bei.
Ich bin ein Kind des kalten Krieges und mag etwas Autarkie bei den Grundbedürfnissen.
@ke Richtig, die Frage der Speicherung ist noch nicht befriedigend und kostensparend gelöst. Die Frage ist, brauchen wir da die ganz große Lösung. Reicht nicht mal zunächst ein noch besser ausgebautes europäisches Verbundnetz sowie Stromtrassen für Windenergie aus der Nordsee, auch wenn diese umstritten sind.
Das Streben nach Autarkie, auch auf dem Gebiet der Energieist in D. noch nie so wirklich ein Erfolgsmodell gewesen.
"Kind des Kalten Krieges?" Nicht eher ein Kind des Kohlezeitalters?
Verbundnetz mit Kohlenstrom aus dem Osten und Atomkraft aus dem Westen?
Oder sollen wir weiter eine doppelte Infrastruktur bereitstellen und den Zahlmeister spielen?
Eher Kind des Atomzeitalters mit dem Versprechen auf günstigen Strom im Überfluss. So wie in F.
@ ke Kind des Atomzeitalters? Die Kinder dieser Ära, also auch ich, sind mit dem Versprechen des billigen und reichlich vorhandenen Atomstrom großgeworden. Und natürlich der Drohung, dass die Lichter ausgehen, wenn nicht… War ein ziemlich Flop das Versprechen in Bezug auf billig. Und ausgegangen, ist wie schon gesagt, keine Birne.
Nöö, dass muss nicht unbedingt Kohle-oder Atomstrom heißen. Auch anderswo scheint die Sonne, weht es und fließt viel Wasser aus den Bergen Richtung Meer. Ich denke aber auch, dass uns die Zukunft in Bezug auf Energiegewinnung, Speicherung und Einsparung noch manches Highlight liefern wird, so wie in den vergangenen Jahrzehnten auch schon. Da bin ich recht optimistisch. Denn all die düsteren Vorraussagen der kohle-und atomverliebten "Experten" sind ja nun wirklich nicht eingetroffen. Im Gegenteil.
Forsa hat nach einer neuen Wählerbefragung für die SPD seit der Europawahl vor ein paarTagen, einen nochmaligen Verlust von 5% ermittel. Danach steht die SPD jetzt bei 12%.
Eine Troika für 12% sieht dann aber eher kopfschüttelnd aus. Der Karrenbauer CDU geht es aber keinesfalls besser, denn die Grünen sollen sie als stärkste Partei abgelöst haben. Nachdem Theresa May unter Tränen abgedankt hat, bin ich mir bei Nahles sicher, daß ihr zu ihrem Abgang was lustiges einfallen wird, und bei AKK auch etwas, was sie in der Bütt verwenden kann. Narrhallamarsch.
Grüne 27% und CDU 26% NTV-Text S.105
Warum auch Spd?
Jetzt ist eine subventionierte Rente ohne Bedürftigkeitsprüfung wichtig und natürlich Klima.
Wann merken die Parteien, dass beim Thema K.ima nur die Happy People der Grünen gewinnen? Wen interessieren schon Naturwissenschaften und dass der private Ressourcenverbrauch nicht sinkt.
Die Energiespeicher sind doch die Globuli für die Klimadebatte. Nicht da, hilft aber.
Satire darf alles, wie hier:
26% Schwarzer Balken + 12% Roten Balken = 38 % Große Koalition?
Das ist Realsatire, wenn man an selige ("damals") Zeiten zurückdenkt, wo Wahl-Ergebnisse um 38 % so gerade zur Oppositionsführerschaft reichten …
Ist noch gar nicht so lange her, erscheint aber mit dem heutigen Blick wie eine lang zurückliegende Vergangenheit …
@ Robert Müser 1976 mussten CDU-CSU trotz mehr als 48% auf den harten Oppositionsbänken Platz nehmen, wenn ich das recht erinnere.
@ ke Nicht alles was hinkt ist auch ein Vergleich. Oder ist`s Satire?
Moin,
mich erreicht gerade von einem SPD-Mitglied (ja, die soll es tatsächlich noch geben) eine weitergeleitete e-Mail mit der Rücktrittserklärung von A.N. vom Partei- und Fraktionsvorsitz. Hatte ich irgendwie erwartet, aber diese Meldung wurde im Stil der üblichen satirischen Meisterschaft der SPD (vgl. mein Beitrag #4):
"Die Satire liegt doch darin, dass die aktuellen Verantwortlichen der SPD inzwischen alles toppen, was sich die begabtesten Satiriker ausdenken könnten"
dadurch getoppt, dass der Vizekanzler in einem Interview mit dem Berliner Tagesspiegel erklärte, dass die SPD nicht für eine Neuauflage der GroKo zur Verfügung stehen würd, doch lauschen wir den Worten des großen Meisters selber:
„Ich bin ganz sicher, dass es nicht vertretbar wäre, dass wir nach der vierten großen Koalition noch eine fünfte bekommen“
und
„Drei große Koalitionen in Folge würden der Demokratie in Deutschland nicht guttun. Eine Fortsetzung der heutigen Koalition nach 2021 will niemand – nicht die Bürgerinnen und Bürger, nicht die Union – und wir Sozialdemokraten schon gar nicht.“
So etwas kann sich kein Satiriker ausdenken …
Nahles sagt:
„Ich habe fertig“
[…] designierte neue Führungstrio der SPD, bestehnd aus Manuela Schwesig, Malu Dreyer und dem hessischen SPD-Chef Thorsten […]
Und nach dem gestrigen Wochenende mit dem Hinwerfen der Brocken durch A. Nahles kommt eine Troika ans Licht, die keiner in seinen kühnsten Albträumen erwartet hat. Der Looser TSG soll den Resten der SPD jetzt wohl den Gnadenstoß geben. Da hätte man gleich Kevin Kühnast nehmen können. Realsatire halt.
Ich finde TSG nicht schlecht. In Diskussionen fand ich den immer extrem souverän und cool. Aber es wird schwer den aktuellen Erfolgskurs der SPD humortechnisch zu toppen.