Sportlerinnen protestieren gegen Aus der VfL-Bochum Kickerinnen

Die Frauen des Handballzweitligisten TV Bayeröhde gemeinsam mit den Zweitligafußballerinnen des VfL Bochum (Bild: Mirko Kappes/footograph.net)
Die Frauen des Handballzweitligisten TV Bayeröhde gemeinsam mit den Zweitligafußballerinnen des VfL Bochum (Bild: Mirko Kappes/footograph.net)


Die Solingerin Melanie Hepp ist ein Talent im Frauenfußball. Sie spielte für Eintracht Solingen, in der Bundesliga für Bayer 04 Leverkusen und nun wechselte sie zum Saisonbeginn zum Zweitligisten VfL Bochum. Dort gibt es jedoch Probleme. Von unserem Gastautor /Solinger Bote

Der VFl Bochum hat angekündigt sich zum Ende der Spielzeit 2014/2015 gänzlich von seinen Frauenfußballmannschaften zu trennen. Diese wurden im Zuge der Bewerbung für die Frauenfußball WM 2011 in den VfL integriert und hat diverse Fördermaßnahmen zur Modernisierung und vor Allem Prestige als WM Spielstätte dem VfL Bochum gebracht.. Mittlerweile spielt die erste Frauenmannschaft in der 2.Bundesliga Nord und die U17 in der Juniorinnen Bundesliga West/Südwest.

Anhand eines strikten Sparplans bzw. Umstrukturierungsplans ( Forcierung der 2.Bundesliga Herrenmannschaft mit Ziel des Wiederaufstiegs in die 1. Bundesliga)  den unter anderem der neue Finanzvorstand Wilken Engelbracht auf den Weg gebracht hat –  ist kein finanzieller Platz mehr für Frauenfußball. Die Frauen die der Nachwuchsabteilung angehören arbeiten laut vorgelegten Zahlen defizitär mit circa 150.000 € .

Kann ein Verein so einfach den Frauenleistungssport streichen? Was ist mit den Mädchen und den jungen Menschen die im „Im Verein ist Sport am schönsten“ – „Gemeinsam im Verein“ leben – und sich zum Teil jeden Tag nach Schule, Studium und Arbeit auf den Sportplätzen und in Sporthallen tummeln, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Ist das Fair Play des Vereins?

Fair Play im Frauenleistungssport

Um ein Zeichen zu setzen, haben die Frauen des VfL Bochum zuletzt Zuspruch vom Bergischen Handballaufsteiger in die 2.Frauenbundesliga, dem TV Beyeröhde bekommen. “Zusammenhalt im Frauenleistungssport! Wir unterstützen einander!”, so das Motto beider Mannschaften. Dies haben sich die beiden Teams auf die Fahne geschrieben.

Die Handballgirls planen geschlossen den Fussballerinnen des VfL Bochum am Sonntag den 19. Oktober gegen den VfL Wolfsburg II  zu unterstützen, eine tolle Aktion um Mut und Sympathie zu zeigen und zu unterstreichen, dass Frauenleistungssport wichtig ist und nicht einfach dem Rotstift zum Opfer fallen darf.  Das Spiel findet um 11 Uhr auf dem Leichtathletikplatz hinter dem rewirpower Stadion statt.

Am Samstag den 18.10.2014 um 19:30 empfangen die Handballgirls des TV Bayeröhde den BSV Sachsen Zwickau in der Wuppertaler Sporthalle Buschenburg, mit von der Partie werden auch die Fußballerinnen des VfL Bochum sein.

Crosspost: Der Artikel erschien bereits im Solinger Boten

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bob hope
bob hope
10 Jahre zuvor

Die Debatte geht aus meiner Sicht am Thema vorbei: Einerseits wird kritisiert, dass der VfL Bochum für den Frauenleistungssport im Verein keine Zukunft mehr sieht, anderseits wird mit dem Motto „Im Verein ist Sport am schönsten“ argumentiert – ein Slogan, der für den Breitensport wirbt. Ich kann die Überlegungen der VfL Bochum Fußballgemeinschaft e.V. (nicht des Gesamtvereins), zu der die Damenteams gehören, schon nachvollziehen. Einerseits gibt es dort sechs „Mannschaften“ (sagt man dorch auch im Frauenfußball so, oder?), die unter semiprofessionellen Bedingungen arbeiten, andererseits ist die Resonanz in der Öffentlichkeit sehr zurückhaltend. Zu den Spielen der 1. Frauenmammschaft in der 2 . Bundesliga Nord kommen im Schnitt 60 Zuschauer, es finden sich keine Sponsoren, die bereit sind einen niedrigen fünfstelligen Betrag aufzubringen und lediglich die Lokalausgaben von WAZ und Ruhrnachrichten berichten über die Spiele. Auch, wenn man im Sport nicht alles den ökonomischen Zwängen unterordnen soll, so spielt spätestens im Leistungssport die Wirtschaftlichkeit eine wichtige Rolle. Und wenn es in Bochum und Umgebung anscheinend kein Umfeld für den Leisungssport Frauenfußball gibt, dann müssen sich die Aktiven und Verantwortlichen wohl oder übel einen anderen Standort suchen.

Vermutlich werden angesichts der Mobilisierung, zu den nächsten Spielen tatsächlich ein paar hundert Zuschauer mehr kommen, ob der „Boom“ aber länger anhält ist mehr als fraglich. Aber vielleicht sollte der Verein die Entwicklung noch abwarten.

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