Sportpolitik: Wird die DFB-Affäre von den Terrormeldungen der letzten Tage verdrängt?

Der 'Kaiser', Franz Beckenbauer. Quelle: Wikipedia, Foto: Ralf Roletschek, Lizenz: CC BY 3.0
Der ‚Kaiser‘, Franz Beckenbauer. Quelle: Wikipedia, Foto: Ralf Roletschek, Lizenz: CC BY 3.0

Die Fußball-Bundesliga läuft aktuell wieder. Ein sportlich zudem recht spektakulärer Spieltag, der sich den Fans nach der Länderspielpause da bisher bietet. Die Eindrücke der letzten Tage, als Angst und Schrecken auch die Fußballwelt dominierten, die Aufregung rund um die Anschläge von Paris und die Spielabsage von Hannover die Themenlage in der bundesdeutschen Sportlandschaft bestimmten, wurden seit Freitag durch frische sportliche Schlagzeilen ein Stück weit zurückgedrängt. Gut so!

Doch nicht nur die Schreckensmeldungen erscheinen plötzlich wieder relativ weit weg. Auch die FIFA- und die DFB-Affären wurden etwas in den Hintergrund gedrängt. Zumindest ist es rund um die Aufklärung der unrühmlichen Geschehnisse zuletzt doch erstaunlich still geworden. Dabei hätten diese Vorgänge weitere Aufklärung nun dringend nötig, und Aufklärung ist ‚uns‘ allen in diesen Fragen ja auch versprochen worden. Ob es noch dazu kommen wird?
Die Geschehnisse der letzten Tage lassen doch deutliche Zweifel daran aufkommen, ob letztendlich jemals wird aufgeklärt werden können, unter welchen Umständen die Fußball-Weltmeisterschaft 2006 genau nach Deutschland kam.

Grund dafür ist nicht nur Franz Beckenbauer, der in einem Interview mit der ‚Süddeutschen Zeitung‘ durchblicken ließ, dass er sich an den von ihm unterschriebenen Vertragsentwurf in Sachen Jack Warner nicht wirklich erinnern könne, da er alles ‚blind‘ unterschrieben habe, was man ihm in diesen Zeiten vorlegte.
Gründe an einer sachlichen und vollständigen Aufklärung zu zweifeln bietet aber auch der DFB, welcher offenkundig inzwischen in interne Querelen und Personaldiskussionen verwickelt zu werden droht, so dass die persönlichen Streitigkeiten der Protagonisten zuletzt mehr um Verfahrensfragen und Personaldebatten zu gehen schien, als um die Aufarbeitung der Vergangenheit.

Franz Beckenbauer, der in dieser Woche in München vier Redakteure und einen Fotografen der Süddeutschen Zeitung empfing, ist dabei bisher im Mittelpunkt der Gerüchte und Spekulationen. Daran hat sich auch nach diesem Interview nicht viel geändert. Beckenbauer hat durch seine Aussagen jedoch nicht viel zur Aufklärung der Angelegenheit beigetragen.
Wenn es um Vorgänge geht, die so lange zurückliege, dann tut man sich verständlicher Weise schwer. Doch wie glaubhaft ist es, wenn er, ähnlich wie Ex-DFB-Präsident Niersbach kürzlich, auch den Standpunkt ‚flüchtet‘, er wisse schlicht nicht was er da alles genau unterschrieben habe.

Kann man es wirklich glauben, wenn verantwortliche Sportfunktionäre so einschneidende Dokumente nach Jahren nicht mehr in Erinnerung haben?
Gut möglich, dass einem mal etwas in Vergessenheit gerät, dass man nicht jedes Schriftstück wirklich durchliest, bevor man es abzeichnet. Aber solch heikle Dokumente?
Früher habe alles sein Manager Robert Schwan für ihn erledigt, sagt Beckenbauer. Nimmt ihn das aus der Verantwortung? Schwan ist bekanntlich inzwischen verstorben. Der wird die Vorgänge logischerweise auch nicht mehr aufklären können.

Kein Wunder also, dass sich auch die Süddeutsche Zeitung nach dem Gespräch mit dem ‚Kaiser‘ fragt: „Trickst der Ehrenspielführer der Nationalmannschaft, der als Spieler und auch als Trainer Fußballweltmeister geworden ist? Will sich Beckenbauer an vieles nicht erinnern, weil die Reporter Fragen zu unangenehmen Themen stellen? Wie war das mit dem Vertrag mit Jack Warner, den das FBI heute für einen Verbrecher hält? Und wie ging die Geschichte mit den ominösen 6,7 Millionen Euro aus, die irgendwo verschwunden sind und heute so viel Ärger machen?“

Beim DFB hat man sich inzwischen interner Machtkämpfe zugewandt. Die Amateurvertreter, die die Stimmenmehrheit für die Präsidentenwahl hinter sich wissen, haben in dieser Woche den bisher unscheinbaren CDU-Provinzpolitiker Reinhard Grindel, der in dieser Woche zudem mit einem peinlichen, alten Wahlkampf-Video für Schlagzeilen sorgte (siehe unten), als ihren Präsidentschaftskandidaten gekürt. Eine Entscheidung die das ‚Profilager‘ im DFB ziemlich brüskierte. Die Profis wollen nach eigenem Bekunden erst die Affäre aufarbeiten, bevor man sich Personalfragen zuwendet. Tja, dafür ist es jetzt zu spät. Die Amateure sind vorgeprescht und haben somit die Ränkespielchen um die Macht im zukünftigen DFB für jedermann ersichtlich längst eröffnet.

Somit dürfte, auch wenn sich alle Beteiligten nach einer Art Krisensitzung nach Außen wieder einig gaben, schwierig sein sich in den nächsten Tagen und Wochen weiterhin mit voller Kraft der Aufarbeitung der ‚Sommermärchen-Affäre‘ zu widmen. Hinter den Kulissen wird nun um die Macht im DFB gepokert.

Stellt sich ja grundsätzlich die Frage, wie sehr es so überhaupt noch möglich ist alle Kraft in die Aufarbeitung der Altlasten zu stecken?
Beckenbauer kann sich offenbar an nicht viel erinnern, Niersbach ist bereits zurückgetreten, Schwan ist tot, Ex-Adidas-Chef Louis-Dreyfuss auch. Es spricht nicht viel dafür, dass die Vorgänge am Ende vollumfänglich öffentlich werden, dass irgendjemand die Verantwortung dafür übernehmen wird. Mit den beiden Verstorbenen bieten sich zudem zwei Namen an, die sich nicht mehr zur Wehr setzen können, wenn man sie mit Vorwürfen konfrontiert. Vieles deutet so aktuell wohl vielmehr darauf hin, dass die Sache bald schon weitestgehend im Sande verlaufen wird.

Und der ‚Kaiser‘? Wird sein nun veröffentlichter Standpunkt dazu führen können, dass er auch weiterhin eine Art Lichtgestalt der Deutschen sein kann? Vermutlich. Es gibt ja aktuell schon nicht wenige Zeitgenossen, denen es ganz egal zu sein scheint unter welchen exakten Umständen die WM 2006 an Deutschland vergeben wurde, die auch eine evtl. Bestechung für vertretbar bzw. untergeordnet wichtig halten, weil ohnehin ‚alle anderen‘ das auch so machen.
Scheint so, als setze bei vielen so eine Art Gewöhnung an die Vorwürfe ein. Und das eben auch aufgrund der Terrorbedrohungen der letzten Tage. Was macht es da schon aus, dass da beim DFB ein paar ungeklärte Zahlungen aufzuarbeiten sind… Bedenklich!

PS: Wer sich für das Thema interessiert, und wer die Sendung verfolgen kann, dem empfehle ich heute Abend übrigens ‚Sky90‘. Ab 19.30 Uhr ist dort u.a. der Journalist Marc Behrenbeck zu Gast. Behrenbeck ist ein absoluter Experte in Fragen der Sportpolitik rund um die FIFA und den DFB. Ich erwarte mir auch ganz persönlich da einige interessante Einblicke und Aussagen rund um die Geschehnisse und Aussagen der letzten Tage.

 

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WALTER Stach
WALTER Stach
8 Jahre zuvor

Robin,
nach längerer Abstinenz von den Ruhrbaronen"…….

1.
Naheliegend, daß Probleme, daß Skandale um die FIFA und den DFB die Menschen gar nicht mehr bzw. nur noch gelegentlich und nur noch so nebei gedanklich beschäftigen und -foglich- auch die mediale Wahrnehmung zurückgeht. Die Menschen haben andere Sorgen.
2.
Klärung, Aufklärung der Gründe, Hintergründe der FIFA/der DFB Skandale erwarte ich nicht durch die FIFA, durch den DFB. Die Strukturen dieser Verbände , Wahl/Auswahl der verantwortlichen Funktionäre, deren traditionelle Kungel-/Klüngelpolitik lassen einen lückenlosen Prozess der Selbstaufklärung gar nicht zu.
-Im übrigen kann ich nicht erkennen, ob und wie die Strukturen von FIFA und DFB so verändert werden könnten, daß Skandale wie die aktuellen zukünftig ausgeschlossen oder gar bei der Wahl, bei der Auswahl der verantwortlichen Funktionäre sich fundamental etwas "zum Besseren" verändern könnte.-

Klärung, Aufklärung werden weiterhin durch die Medien betrieben werden müssen.(Ohne den SPIEGEL würden wir uns mit dem DFB-Skandal gar nicht beschäftigen.) Zudem baue ich -sh.FIFA- auf die Ermittlungsverfahren in den USA bezogen auf die Korruption bei der FIFA und in Sachen DFB-Skandal auf die Steuerfahnder/die Staatsanwaltschaft.
3,
Einen Kommentar zu Franz Beckenbauer erspare ich mir, auch zu den Bemühungen einiger Medien, an der "Lichtgestalt" Beckenbauer nicht kratzen zu lassen, zumal es diese Medien waren, die ihn zur "Lichtgestalt", welche ein blödsinniger Begriff, auserkoren haben und es exakt die selben Medien sind, für die z.B.auch U.Hoeness eine solche Lichtgestalt war, ist und zu bleiben scheint.

Robin,
jetzt habe ich mich wider meiner Feststellung zu 1. doch zu einer Nebensächlichkeit -FIFA,DFB,Beckenbauer-geäußert. Warum? Ich denke, das hilft, kurzzeitig gedanklich ein wenig Abstand zu gewinnen von fundamentalen Sorgen.

Stefan Laurin
Admin
8 Jahre zuvor

Die WM ist neun Jahre her und wer hat denn noch geglaubt, dass Großereignisse im Sport sauber vergeben werden? Verglichen mit allen anderen aktuellen Themen ist der DFB-Skandal kaum mehr als eine Belanglosigkeit.

Arnold Voss
8 Jahre zuvor

Das mit dem DFB und dem gekauften Sommermärchen kommt erst raus, nachdem die Verjährungsfrist für eventuelle diesbzügliche Straftaten der Hauptverantwortlichen überschritten ist, obwohl es diesbezügliche Gerüchte schon weit vorher gab. Ich denke, das sagt alles über die großenteils öffentlich finanzierte Sportmafia in diesem unserem Lande aus. Wer diese Truppe jenseits ihrer Geldgier ernst nimmt, ist selber schuld.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

@Arnold Voss #4:
Die Verjährung für eine besonders schwere Steuerhinterziehung (über 1 Mio. Euro) durch den DFB ist noch nicht überschritten, insofern lohnen sich weitere Ermittlungen, evt. auch in den ja schon tangierten Dunstkreis adidas/Dreyfuß/Hoeneß zurück, da dort einige Experten auch nach dem Hoeneß-Urteil noch einige Kellerleichen aus eben dieser Zeit vermuten – u.A. auch rund um den FCB und dessen Sponsoren.

@Stefan: Ein gewisser Glauben in solchen Dingen ist nur solange eine veritable Volks-Ablenkung von vorgeblich "wichtigeren" Themen, solange noch kein Urteil gesprochen wurde.

Allgemein kann man aber sowohl beim Thema DFB-Mafia als auch beim Flüchtlingsstrom und auch den Pariser Anschlägen zumindest die kleine Gemeinsamkeit erkennen, dass der Ruf nach "brutalstmöglicher" Transparenz gesellschaftlich relevanter Themen immer lauter wird – was ja gesamtgesellschaftlich betrachtet keine schlechte Entwicklung wäre, wenn es denn gelingt, die ganzen Populisten, Aluhüte und machtgeilen Politniks im Zaum zu halten.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

Robin, das ist zwar richtig. Allerdings wird man, falls es zur Eröffnung eines Strafverfahrens kommt, den Franzl wohl als (einen von evt. mehreren) Hauptzeugen vernehmen und dabei muss sich unser kleines Plappermaul doch eine ganze Ecke mehr konzentrieren als bei bezahlten Interviews mit seinen Haus- und Hofredakteuren.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

@Robin: Wir bekommen auf jeden Fall ein paar interessante Lehrstücke und Einblicke zum Thema "Garantiert real-echte Männerfreundschaften Beckenbauerscher Prägung" geboten, Zwanni legt da schon wieder eine Schüppe nach:

http://www.spiegel.de/sport/fussball/wm-affaere-theo-zwanziger-kritisiert-franz-beckenbauer-a-1063994.html

Thomas Weigle
Thomas Weigle
8 Jahre zuvor

Was soll`s Robin? Seitdem ein vorbestrafter Graf PV einer damals nicht ganz unwichtigen Partei wurde, kann doch im Ernst niemand etwas dagegen haben, dass der gute Uli im Amte des Bayern-Präsidenten resozialisiert wird. Das sollten man doch selbst in einer westdeutschen Großstadt, die kriminalliterarisch als "Bierstadt" firmiert, eingesehen werden. In unmittelbarer Nachbarschaft dieser sympathischen Großstadt liegt eine weniger gut beleumdete Großstadt, die einen 7-fachen Meister beherbergt, in der es eine Zeitlang zum guten Ton gehörte, dass die Spitzen der Stadt für ihren Verein Dinge taten, die im STGB unschöne Erwähnung finden.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

@Robin: Sky90, nun ja… Rumstottern über schon immer fehlendes Unrechtsbewusstsein des Kaisers, aber "so war er halt". Alte Männer wollen anderen alten Männern den Ars… retten und Marc Behrenbeck hat in der Höhle des Löwen mit Logik und Fakten keine Chance. Abhaken unter penetrantem Geschwafel.

Thomas Weigle
Thomas Weigle
8 Jahre zuvor

Was regt´s euch auf?Es ist halt ein deutscher Verband, groß im Verdrängen und Kleinreden der eigenen Sünden und Fehler. Was ich an der ganzen causa traurig finde, ist das Zwanziger eine höchst undurchsichtige Rolle spielt. Immerhin hat er einiges zur überfälligen Vergangenheitsbewältigung dieses geldgeilen und lange Zeit nationalistischen Verbandes getan.
Die "Lichtgestalt"aber ist ja einem Teil der Fußballfreunde schon seit langem nur mehr Zielscheibe spöttischer Bemerkungen gewesen. In meinem näheren Bekanntenkreis kenne ich eigentlich niemanden, der den Herren in den letzten zwei Jahrzehnten ernst genommen hat. In den Medien allerdings…. da sind mir nur Manni und die TAZ( s.a. zu Niersbach), H. Schmidt nicht zu vergessen, in Erinnerung, die sich dem Mainstream in Sachen FB verweigerten.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

@Thomas Weigle: Aber selbst Niersbach-Intimus und Franzl-Verteidiger Bruchhagen kam gestern völlig ins Schwimmen und Rumeieren, wenn er nach Argumenten suchte. Naja, seine Absage für den DFB-Chefposten klang kürzlich auch eher nach "Ruf!!! Mich!!! An!!!!":-)

WALTER Stach
WALTER Stach
8 Jahre zuvor

Robin,
"…Bruchhagen und Markwort…….

Die Aussagen der beiden "Typen" hätten Dich nicht überraschen dürfen angesichts ihrer bisher erkennbaren Charaktereigenschaften und ihrer ständigen/beständigen Beflissenheit gegenüber dem FCB und dessen Akteure -sh.in Sachen Honess-Skandal, sh. jetzt in Sachen Beckenbauer.
Anmerkung:
Ähnlich wie in der sog. großen Politik in Deutschland, in der EU tagtäglich der Widerspruch zwischen dem Postulieren sog. christlich(!!)-abendländischer Wert einerseits und dem konkreten Tun oder Unterlassen von Regierungen und Parlamenten zu erkennen ist gibt es eben auch den eklantanten Widerspruch im Sport, nicht nur im Fubßall-sport, zwischen dem permanenten Verkünden von Werten – "der Sport fördert bei jungen Menschen Fähigkiet und Bereitschaft , auch im "harten Wettkampf" ehrlich und fair miteinander umzugehen-" einerseits und anderseits dem konkrten Tun oder Unterlassen von Sportfunktionären (und sog. Spitzensportlichern), wenn sie "im harten Wettkampf" um Macht, um Geld, um Ansehen streiten.

Also bleibt festzustellen:

"Der Zweck heiligt alle Mittel", z.B. in der Politik, wenn es akut um den Umgang mit den Flüchtlingen geht oder wenn es um den Umgang mit Terroristen geht, aber eben auch im Sport, wenn es darum geht bzw. darum ging, die Fußball-WM nach Deutschland zu holen.

Ich will mit dem Zitieren dieser Verhaltensmaxime, wo nach der Zweck jedes Mittel heiligt -sh.Machiavelli-, diese hier nicht kritisch hinterfragen, sondern damit lediglich, wie schon mehrfach u.a. hier bei den Ruhrbaronen geschehen, aufzeigen, daß "eigentlich" jedermann immer wieder der Gegensatz bewußt werden muß zu sein hat zwischen dem Verkünden "heiliger, unantastbarer Werte" bzw. vorgeblich besonders wichtiger Tugenden einerseits und dem dazu häufig in eklatantem Widespruch stehenden konkreten Tun oder Unterlassen.

"Ja, uns ist jedes Mittel recht, wenn es hilft, den Flüchtlingsstrom aufzuhalten -christlich-abendländische Werte können dem nicht im Wege-".
"Ja, uns war jedes Mittel recht, um die WM nach Deutschland zu holen -Werte wie Wahrheit, Klarheit,Unbestechlichkeit- durften dem nicht im Wege stehen".

Darf man hier und in vergleichbaren Situationen solche klaren, solche " in sich"nachvollziebaren Aussagen erwarten, über die dann sachbezogen zu streiten wäre, oder gilt es stets hinzunehmen, daß wir poltisch, daß wir sportpolitsch, daß wir ganz generell als Gesellschaft, daß wir als Indivualisten stets und unabänderlich mit dem Widerspruch zu leben haben zwischen dem, was wir einerseits"als uns heilig" verkünden und dem, was wir anderseits alltäglich Tun, was dann letztendlich u.a. dazu führt, über"Gesinnungs"-ethik und "Verhaltensethik" nachzudenken.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

Robin, Bruchhagen ist als DFB-Vorstandsmitglied schon seit Wochen auf dem "Nicht am mein Freund Niersbach packen!!"-Trip. Er hält ihn öffentlich – wie unter "besten Freunden" und auch bei Ostwestfalen nicht gerade unüblich, siehe Clemens Tönnies:-) – für unfähig, auch nur den Ansatz für eine strafbare Handlung (die sie im Fall einer Bestechung trotz Verjährung immer noch ist) zu erkennen oder selbst einzuleiten, also wie bei Beckenbauer wieder kein Unrechtsbewusstsein trotz Kenntnis von der Zahlung und langjährigem Verschweigen selbst gegenüber den eigenen Vereins-Organen.

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

Tja, noch nicht mal ignorieren sollte man diesen FCB-Affenzirkus bei Sky;)

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

@Robin: Das war alles nur Ablenkung: http://www.spiegel.de/sport/fussball/franz-beckenbauer-ist-wieder-als-sky-experte-im-einsatz-a-1064202.html

Deutsche Gewissenskunst – nur laut und lange genug "Ich hatte keine Ahnung!!" brüllen, dann hat man automatisch ein "reines Gewissen" und der Rubel rollt auch wieder. War ja schon nach dem Krieg die bevorzugte Taktik..

Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
8 Jahre zuvor

Robin, hab grad in der Halbzeit Schnipsel aus dem Interview gesehen. Olli Dittrich hat den Franzl jetzt anscheinend komplett inkl. genetischem Fingerabdruck übernommen, denn soviel geistigen Dünnpfiff ("..keine Ahnung mehr, was da vor 13 Jahren oder so war, aber wenn es Bestechung war, hätte ich das mitgekriegt") kann ein Nicht-Comedian eigentlich gar nicht labern…:)

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