Die Berliner Schriftstellerin Sharon Dodua Otoo wird nach Informationen dieses Blogs nicht wie geplant den diesjährigen Peter Weiss Preis der Stadt Bochum erhalten. Nachdem die Ruhrbarone gestern über ihre Unterstützung des britischen BDS-Ablegers Artists for Palestine berichtet haben, wird die Verleihung des Preises zurückgenommen. Man habe bei der Recherche zur Preisträgerin nicht genau genug hingeschaut, sagte ein Bochumer Politiker diesem Blog. Der Auswahlprozess soll neu gestartet werden.
Update:
Gerade erreichte uns folgende Stellungnahme:
Stellungnahme zu Sharon Dodua Otoo
Sehr geehrte Kolleginnen und Kollegen,
liebe Ausschussmitglieder, liebe Gästewir haben heute aus einer Meldung des Blogs „Ruhrbarone“ erfahren, dass die für die
Verleihung des Peter-Weiss-Preises der Stadt Bochum von der Jury vorgesehene Künstlerin
Sharon Dodua Otoo eine Erklärung der Artists for Palestine UK unterzeichnet hat. Sie hat
sich darin öffentlich verpflichtet,
„weder berufliche Einladungen nach Israel noch finanzielle Unterstützung von Institutionen
anzunehmen, die mit der israelischen Regierung verbunden sind, bis Israel das Völkerrecht
und die universellen Grundsätze der Menschenrechte einhält.“
Artists für Palestine UK soll ein britischer Ableger der antisemitischen BDSKampagne sein.
In den Veröffentlichungen der Artists for Palestine UK wird die Befreiung Palästinas mit, so
wörtlich, „allen Mitteln“ gefordert. Wer dies tut, stellt sich hinter die Massaker der Hamas des
7. Oktober 2023.
Der Rat der Stadt Bochum hat 2019 jegliche Form von antisemitischem und
antiisraelischem Denken und Handeln, insbesondere auch das Wirken der Boycott-,
Divestment- und Sanctions-Bewegung (BDS-Kampagne) verurteilt.
Vor diesem Hintergrund kann die Juryentscheidung zur Verleihung des PeterWeiss-Preises
an Sharon Dodua Otoo zum jetzigen Zeitpunkt keinen Bestand haben.
Unter 16 Autor*innen hat sich die britisch-deutsche Schriftstellerin mit ghanaischen Wurzeln
durchgesetzt. Sie hat mit ihrer Vita, ihrem Kampf gegen Diskriminierung und ihrem Werk die
neunköpfige Jury überzeugt. Eine Jury, der auch vier Vertreter*innen aus der Politik
angehören – allesamt Mitglied in diesem Ausschuss. Namentlich sind das Sonja Gräf,
Monika Pieper, Daniel Gorin und ich.
Das von uns gesichtete literarische Werk, liess keine antisemitischen Tendenzen erkennen.
Auch lag in dem 60-seitigen Dossier zu den 16 nominierten Schriftsteller*innen kein Hinweis
vor, dass Otoo Antisemitin sein könnte. Wäre das der Fall gewesen, hätte sie niemals
unsere Stimmen bekommen. Priorität hat jetzt, dass die Hintergründe geklärt werden und
auch Sharon Dodua Otoo selbst zu Wort kommt. Sollten sich die Vorwürfe der
„Ruhrbarone“ allerdings bewahrheiten, dann werden wir uns als politische Vertreter*innen
der Jury dafür einsetzen, dass Sharon Dodua Otoo der PeterWeiss-Preis nicht zuerkannt
wird.
Bochum, 28.11.2023Barbara Jessel, Die Grünen im Rat
Sonja Gräf, Die SPD im Rat
Monika Pieper, CDU-Ratsfraktion
Daniel Gorin, Die Grünen im Rat
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Bin zwar der Meinung, das hätte man ich Bochum schon vorher erkennen können, aber dennoch Daumen hoch für diese Stellungnahme und das Versprechen, die Sache aufzuarbeiten. Und ein Danke an die Redaktion, diesen Skandal umgehend öffentlich gemacht zu haben.
Bisschen merkwürdig erscheint mir nur der Vorbehalt „sollten sich die Vorwürfe der ‚Ruhrbarone‘ bewahrheiten …“. Ich schätze mal, jetzt wird die Dame die Rassismuskarte ziehen und sich als armes Opfer stilisieren. Es bleibt zu hoffen, dass sich niemand von ihrem Gejammer um den Finger wickeln lässt.
„…. Mitglied in diesem Ausschuss. Namentlich sind das Sonja Gräf,
Monika Pieper, Daniel Gorin und ich…“
Die Stadt Bochum sollte sich ernsthaft überlegen, ob sie nicht Stefan Laurin in den Auswahlausschuss aufnimmt!
Sharon Dodua Otoo ist auch noch Mitglied im PEN Deutschland, die nehmen wohl mittlerweile auch jede/n Antisemiten auf…
..und als Vertreterin des globalen Südens hat sie von Franziska Giffey auch noch den Berliner Landesorden verliehen bekommen, denn sie zeigt „.. Bürgerschaftliches Engagement, Einsatz für die Demokratie, Solidarität, Zivilcourage und Engagement für die Schwächeren in unserer Gesellschaft..“
Ok, Giffey nimmt es eben nie so genau….