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Eine Stadt Ruhr macht keinen Sinn. Für mich, und für viele andere das Revier in seinen Grenzen nicht klar definiertm. Die Verbindungen der Emscher-Lippe Region ins Münsterland, aber auch die Verbindungen Hagens ins Sauerland sind wichtiger. Als Dorstener identifiziere ich mich zuerst mit Dorsten, und dann als Westfale und nicht als Ruhrgebietler, geschweige denn Ruhrstädter.
@Peter: Die verbindungen der Emscher-Lippe Region ins Kernruhrgebiet sind deutlich höher als in die westfälische Pampa. Und Hagen scheint ja von seinen Vernindungen ins Sauerland bislang nicht allzu sehr profitiert zu haben. Selbst bei Ihnen in Dorsten lebt der Einzelhandel von den Besuchern aus Gladbekc, Buer und Kirchhellen und nicht von denen aus Raesfeld – die fahren viel lieber nach Borken als nach Dorsten.
Ich glaube, einer der wenigen zu sein, der das Ruhrgebiet vom Rande, vom Inneren und im Ganzen erlebt und persönlich in diesem räumlich-gesellschaftlichen Kontext erfahren hat. Ich bin zwar in Wuppertal geboren, habe die Kindheit in Sprockhövel-Herzkamp, die Jugend in Gelsenkichen und die Schulzeit in Essen verlebt.
Ich war lange Jahre Planungsamtsleiter in Gladbeck, bin mit einer Dortmunderin verheiratet und lebe und arbeite heute in Duisburg. Ich habe diese Region eigentlich erst schätzen gelernt, als ich Stadtrat in Hessen war. Zurückkehren zu können und hier an der Erneuerung dieser Region mitzuwirken, hat mein Tun beflügelt. Doch die Verzweiflungen über das allgemeine Bewußtsein zur Region und der Zweifel an einer breiten Gemeinschaft für die Region wuchs. Aus tiefer Verbundenheit kam es dann im letzten Jahr zu meiner Überlegung, eine Wählergemeinschaft „Spurgebiet“ zu gründen. Die per Email eingegangenen Unterstützungserklärungen waren zahlreich, die Bekenntnisse zur Mitarbeit gering. Meine aktuelle Analyse über den Raum :er ist heute noch in der Ausdehnung und im Charakter eine riesige Montanbetriebsfläche ohne Emotionen von Menschen zum Ganzen. Das natürliche Wissen um die Nachbarstädte ist trotz aller Bekenntnisse rudimentär und selten gesucht, geschweige gelebt. Ich habe das Scheitern der Landesbaubehörde Ruhr und des SVR erlebt. Die Gründe von damals sind heute aktueller den je. Ich bedaure, eine sehr kritsche Bewertung abzugeben, aber eine Natürlichkeit zur räumlich-gesellschaftlichen Neufindung fehlt bei den Menschen.
@Jürgen Dressler: Ist das was Sie beschreiben nicht auch ein Generationenphänomen? Viele, die an den Hochschulen im Ruhrgebiet und in der hiesigen Club- und Kulturszene sozialisiert wurden haben meiner Beobachtung nach eine sehr geringe Bindung an ihre Stadt, alleine weil sie die Städte so häufig gewechselt haben, so dass die einzige Bindung die an die Region ist. ( Das ist bei mir so: Ich bin in Gelsenkirchen geboren, in Gladbeck aufgewachsen, habe in Essen studiert und wohne jetzt in Bochum (5 Jahre Frankfurt kommen noch dazu – es ist immer Hessen 🙂 )
Und auch wenn die Gefühle fehlen – ist die Kooperation der Städte, der Blick auf die Region, nicht auch ein Gebot des gesunden Menschenverstandes in einer Zeit in der die Kommunen finanziell kaum noch in der Lage sind ihre Aufgaben zu erfüllen?
Zu erst: ich habe unterschrieben. Sprich ich dort jetzt Mitglied. Ich finde man müsste mal mehr Werbung dafür machen! Die Jungen Leute wissen nichts von der Stadt Ruhr. Die Ideen finden alle Leute in meinem Bekanntenkreis toll, aber niemand weiss etwas davon. Ich bin 20, schlafe in Herne, lebte die letzten 8 Jahre in Gelsenkirchen (Schule), und Studiere jetzt in Recklinghausen. Für mich ist das Ruhrgebiet, einfach eine große Stadt. Ich mache dort keine Unterschiede. Egal ob ich in Bochum, Gelsenkirchen oder in Oberhausen bin.
@Stefan Laurin:Bei dem Gebot des gesunden Menschenverstandes und der regional-ökonomischen Verantwortlichkeit bin ich nah bei Ihnen. Doch dafür braucht es keine Ruhrstadt, diese Verantwortlichkeit müsste sich aus einer schlichten politischen Analyse über die Leistungsfähigkeit der kommunalen oder regionalen Bürgerschaft ergeben. Wenn es uns um eine regionale und ökonomische Verantwortung gehen sollte, dann wird z.B. die Fortentwicklung gleicher und gleichzeitig konkurrierender Kulturinfrastrukturen unerklärlich. Statt mehrmals zu syphonieren und philamonieren könnte der eine jazzen, der andere swingen, der dritte syphonieren, der vierte operettisieren (jetzt ist es genug mit dem Verballhornen)usw; man würde sich gegenseitig besuchen; das Geld untereinander und miteinander wechseln; man könnte auch ökonomisch den Bau eines Großstadiums erklären. Ich kann eigentlich garnicht mehr aufhören, auf nachbarliche, gleich regionale Verantwortlichkeiten zu pochen. Doch das wird auch nicht durch eine Ruhrstadt erreicht. Wer soll eigentlich das notwendige, dem Blick von außen Orientierung gebenden Herz der Ruhrstadt sein? Warum drückt man sich vor dieser Frage, fordert aber einen OB? Warum wird kein regionaler Magistrat und die für den Bürger notwendige politische Nähe auf Stadtteilebene in Erwägung gezogen? Weil man eine gesellschaftliche Innovation stemmen, aber auf den tradierten politischen Wegen verharren will.Sie merken, ich liebe sie noch immer, diese Montanbetriebsfläche.
@ Dressler
Keine Frage, auf dem Gebiet der Bwußtseinsarbeit ist noch eine Menge zu tun. Insbesondere bei den Sozialdemokraten über 50, die die aktive Mehrheit der kommunal engagierten Menschen ausmachen mit denen sie es wohl oder übel am meisten zu tun haben. Da obendrein die jüngeren und mobileren Menschen in Ruhr zunehmend in die Minderheit geraten, wird das Problem wohlmöglich noch zunehmen. Das alles ändert aber nichts an der Tatsache, dass Ruhr eine einzige eng verflochtene Stadtlandschaft ist, und zwar unabhängig davon, wie genau man die äußeren Grenzen jeweils zieht und wer sich da am Rand noch zugehörig fühlt oder nicht.
Ich meine natürlich ein Großstadion
@Jürgen Dressler: Die Stadtgründung ist doch nur ein Symbol für den Wunsch nach mehr Zusammenarbeit. Ich gebe Ihnen mit jeder Ihrer Forderungen Recht – man kann mit dem Aufzählen der Kooperationsmöglichkeiten gar icht mehr aufhören, wenn man einmal damit begonnen hat. Für mich wären die ersten Schritte ein direkt gewähltes Parlament für das Ruhrgebiet (oder vielleicht besser: einen Rat) und auch einen gemeinsamen Repräsentanten. Und dann kommen: Eine Nahverkehrsgesellschaft, eine Gewerbeflächenpool (Erste Ansätze haben wir ja) und und und…ich glaube nur, dass es nicht die Städte sein werden, die das organisieren können (Aber auch nicht der RVR in seiner jetzigen, kläglichen Verfassung.) Eine klassische Stadt werden wir nie sein, aber wir sind auch mehr als die Fläche eines Bezirkes. Für mich ist die Gründung der Stadt Ruhr nicht der Endpunkt sondern der Anfang einer Diskussion (oder eher: Die Wiederaufnahme), die wegen der finanziellen Krise der Städte, die ja bald noch zunehmen wird, jetzt das erste Mal eine Chance hat, zu Ergebnissen zu führen. Ich will mich da gar nicht an Begriffen wie Stadt, Rat, Magistrat, Bezirk etc. festhalten. Ich will das wir die gemeinsamen Probleme gemeinsam lösen und das mit einer demokratischen Struktur. Wir sind da doch gar nicht so weit auseinander.
PS.
Und wer würde an Ihrer Liebe zum Ruhrgebiet zweifeln? Nur eine Parteigründung macht keinen Sinn. Wer einmal dabei war wie sich eine Partei gründete, will das kein zweites Mal mehr mitmachen. Ich habe die Anfänge der Grünen in Gladbeck am Rande miterlebt. Man braucht Jahre um all die Irren loszuwerden…
Ein Grundproblem, dass meines Erachtens gelöst werden muss bevor ernsthaft eine Stadt Ruhr gegründet werden kann, ist die Lage der Grenzen einer solchen. Das Gebiet des RVR ist für eine funktionsfähige Kommune viel zu ausgedehnt und beinhaltet viel zu viele auseinanderstrebende Teilgebiete. Dorsten oder Werne, Rheinberg oder Sprockhövel, aber auch Hamm oder Hagen haben weder strukturell noch kulturell viel mit dem Kernraum des Ruhrgeniets gemein und sind kaum als Teile einer Ruhrstadt vorstellbar. Die angedachten Austritte Hagens und des Kreises Wesel aus dem RVR wären so gesehen der Ruhrstadt-Idee eher zuträglich gewesen. Das heutige RVR-Gebiet könnte höchstens eine Art Umlandverband für eine Stadt Ruhr sein.
Weniger Ausdehnung, mehr Ausstrahlung! Das ist auch meine Position. Und zwar schon länger. Es geht bei einer Stadtgründung immer auch um Schlagkraft, um verbesserte Handlungsfähigkeit.Lieber weniger Teilräume, die aus für Jedermann einsichtigen Gründen eng kooperieren wollen, als mehr oder weniger zwanghafte Mitgliedschaften, die nur größere Stärke vortäuschen, sie aber im Ernstfall nicht auf ein gemeinsames Ziel verdichten können. Warum nicht eine Volksbefragung bzw. einen Volksentscheid? Ich bin mir ganz sicher, dass dann immer noch ein verdammt große Stadt entstehen würde.
Was hatte im Revier schon historische städtische Bedeutung vor der Industrialisierung, also vor dem Revier? Duisburg, Essen und Dortmund. Wer sind die größten in der Region? Duisburg, Essen Dortmund. Wer sind die stärksten Oberzentren? DU, E, DO. Wer besitzt regional und sektoral die stärksten Beziehungen in die Region und gleichzeitig zu benachbarten Regionen? DU, E, DO. Wer hat große Erfahrungen mit der Integration von Eingemeindeten, im Guten wie im Schlechten? DU, E, DO.
So und jetzt kommt es:::: DU – Moers – Dinslaken – Oberhausen – Mülheim bilden die Rheinstadt; Essen- Gelsenkirchen – Bottrop – Gladbeck – Bochum bilden die Ruhr-stadt; Dortmund – Hagen – Herne – Castrop-Rauxel bilden „Westfalia“(Nicht so ganz gelungen).Der Rest ordnetet sich mit den angrenzenden Kreisen neu.
So entstehen politisch und administrativ beherschbare Gebietskörperschaften mit einer bedeutsamen Größe und einer gleichzeitigen Akzeptanz bei der Landesregierung und benachbarten Bereichen, welche eine vielleicht berechtigte Sorge gegenüber einem Riesengebilde Ruhrgebiet haben. Es lassen sich besser landsmannschaftliche Beziehungen begründen und entwickeln.Und man kann stärker eine nationale Anerkennung erreichen, weil das Ruhrgebiet als ein leider
stigmatisierter Raum gilt. So schnell kann politisch neu ordnen. Oder?
Nicht mehr im Ruhrgebiet lebend, kenne ich die Diskussion um eine mögliche politische Ordnung nur sehr oberflächlich. Natürlich geschehen auf dieser Ebene die entscheidenden Schritte und das ist alles überaus langwierig, scheitert sogar und ist doch die strukturelle Voraussetzung für eine wie auch immer geartete Ruhrstadt. Aus rheinischer Distanz mit regelmäßigem Duisburg-Besuch scheint es mir gleichzeitig trotz allen Bemühens an einem Bewusstsein für die Identität solch einer Ruhrstadt zu mangeln. Ich sehe da Parallelen zu dem Gebilde Europa. Will man den Duisburger, den Essener oder den Dortmunder für die Idee einer größeren Verwaltungseinheit begeistern, geht das nicht nur über rationale Argumente. Es braucht Symbole für das, was kommt. Und das muss etwas sein, was die Menschen für besser halten, als das was sie aufgeben. Denn sie werden etwas aufgeben, wenn sich etwas ändert und das was sie aufgeben ist Teil ihrer Identität. Es geht da um Deutungen. Was ich bemerke: im Netz gibt es tatsächlich häufig im Ansatz so etwas wie eine Ruhrstadt-Identität, obgleich sich die in meiner Wahrnehmung um Bochum herum organisiert und an den Rändern hin zu Duisburg und Dortmund immer schwächer wird. Vielleicht bedarf das aber auch einer etwas valideren Basis als meine womöglich selektive Wahrnehmung zum Beispiel auch der hier vertretenen Artikel.