Ich gebe zu, ich finde Barack Obama nicht sehr sympathisch. Wenn der redet, höre ich einen ehrgeizigen, verbissenen Berufspolitiker, sehe ich einen Monoman, der so tut, als grüße er ins Publikum, dabei sieht er nichts im Glanze der Scheinwerfer. Ich denke dann: Würde ich den gut finden, wenn ich Amerikaner wäre? Nö.
Dieser grässliche Kitsch, fast wie Italien, die gediegene Bühne, die Immitation von Fensterflügeln und Intimität vor 80.000 Parteigängern – als ob Barack Obama schon im Garten des White House vor die Kameras treten würde. Hat er wirklich in einem Hotelzimmer ausgeharrt wie eine Jungfrau vor der Trauung, bis er nach Tagen seiner Partei zugeführt wurde? Hat der eigentlich Humor? Und dann ganz scheußlich – er wird sie nicht dahin gestellt haben – vier Flaggen mit Seeadlern die sich leicht im Wind wiegen. Im Wind? Welchem Wind?
Diese Messiasnummer ist wirklich schrecklich. Aber in einem Land in dem das Individuum mehr zählt als alles andere (was ich gut finde) ist es nicht verwunderlich, dass Heldentum und Heilsbringerschaft auch als individuelle Fähigkeit gefeiert wird. Allerdings sollte man als Politiker nichts versprechen, was man nicht halten kann. Auch in Amerika ist das der größte Fehler den man machen kann. Denn die Amerikaner könnnen sehr gut zwischen notwendiger Show, gutem Politainment und der Wirklichkeit unterscheiden. Vision u n d Pragmatismus sind die beiden Eigenschaften die die meisten Amerikaner von ihren „Führern“ in einer Person erwarten. Nur eins von beiden reicht nicht aus, um in Amerika in die Geschichte einzugehn. Und das will dort letzlich jeder Präsident.
Mal im ernst, ich finde Obama sehr sympathisch. man muss nicht alles schlecht reden, was gut ist.
und zu dieser Nummer, Obama hätte keine Inhalte. Das kann nur sagen, wer sich nicht mit seinem Programm beschäftigt hat.
Seine Agenda ist umfangreicher und präziser als jedes Programm, dass ich in Deutschland gelesen habe.
Siehe hier: https://www.barackobama.com/issues/