„Musk’s „Starship“-Rakete bleibt ein Crash-Projekt„, titelt NTV, und für die Tagesschau ist klar: „Auch der dritte Testflug der gigantischen SpaceX-Rakete ‚Starship‘ ist fehlgeschlagen.“ In einem Land, in dem Lastenfahrräder für eine innovative Technologie gehalten werden, tut man sich nicht nur schwer damit, einzuschätzen, was gestern in Texas passiert ist: Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX hatte zum dritten Mal mit Starship das bislang größte gebaute Raumschiff gestartet. Der Start war erfolgreich, es gab allerdings Probleme, das Raumschiff und den Booster wieder auf der Erde sicher landen zu lassen. Das Unternehmen hat bei dem Testflug erneut vieles gelernt. Und genau darum geht es bei diesen Testflügen: Erfahrungen zu sammeln und „Starship“ weiterzuentwickeln. Und so kam Deutschlands beste Tech-Seite „Heise“ zu einem ganz anderen Schluss als NTV und Tagesschau: „Musk hat angekündigt, dass bald ein Starship pro Tag abheben soll, pro Jahr könnten 100.000 Tonnen Nutzlast transportiert werden. Erklärtes Ziel ist sogar das Zehnfache. Schon in diesem Jahr sollen insgesamt neun Starts beziehungsweise Startversuche in Angriff genommen werden. Nach dem geglückten dritten Testflug klingt das jetzt realistischer als noch vor wenigen Tagen.“
Europa verfügt zurzeit über keine einsatzfähige Rakete. SpaceX Falcon 9 hat seit 2018 226 Starts absolviert. Die Falcon Heavy, ausgelegt auf den Transport schwerer Lasten, neun. Beide Raketen sind wiederverwertbar: Sie landen nach dem Einsatz auf der Erde und können dann erneut gestartet werden. Über eine solche Technologie wird die Europäische Weltraumorganisation (ESA) erst in den 30er Jahren verfügen. Man werkelt noch an Konzepten. Der Vorsprung von SpaceX ist so gewaltig, dass man mit gutem Grund sagen kann, dass wir gestern das Ende der europäischen Raumfahrtindustrie erlebt haben. Für Europa ist das nichts Ungewöhnliches: Auch in anderen Schlüsseltechnologien wie Gentechnik, Künstlicher Intelligenz, Quantencomputing und Kerntechnik sind wir abgehängt. China, Indien, Israel, die USA, Japan – überall wird an der Zukunft gearbeitet. Wir hingegen ölen die Ketten unserer Lastenräder.
Ach, Herr Laurin, nicht immer so defätistisch. Sie müssen die Chancen sehen: Schon jetzt laufen Touri-Gruppen aus den genannten Ländern durch Deutschland, weil sie hier die gelebte Vergangenheit bestaunen können. Da tun sich ungeahnte Möglichkeiten auf. In der näheren Zukunft werden Touren durch D angebotenwerden, auf denen die Eltern und Großeltern ihren Nachkömmlingen zeigen werden, wie es früher in ihren Schwellen-, und Entwicklungsländern wirklich war, nach dem Motto:“Guck Dir das gut an , Li-Peng, wie wir früher leben mußten. Ihr wißt ja gar nicht, wie gut Ihr es habt…“ Und dann erst die Mystery-rooms, die man nur verlassen kann, wenn man bei einer deutschen Behörde fünf Anträge vollständig und korrkt als Kopie engereicht hat. Die Survivaltouren: Beantragen Sie einen Personalausweis und ein Steuerersatzdokument in sechs Wochen; inklusive Wellness während der Wartezeiten. Die Quizshows: Zählen Sie alle 159 zuständigen Familienkassen in der Reihenfolge der Anzahl der von ihr bearbeiteten Anträge auf. Wie gesagt , ungeahnte Möglichkeiten.