Starship zeigt Europas vollkommenes Scheitern in der Raumfahrt

Start von Starship 4 Screenshot: Nasa


Nach mehreren Tests gelang Elon Musks Raumfahrtunternehmen SpaceX gestern der erste erfolgreiche Start der Riesenrakete Starship. Damit spielt Europa auch in der Raumfahrt auf Jahrzehnte keine Rolle mehr.

Gestern gelang dem amerikanischen Raumfahrtunternehmen SpaceX im vierten Versuch der erste erfolgreiche Testflug seiner 121 Meter hohen Rakete Starship. Starship hob ab, umrundete die Erde und landete wieder. 2026 soll Starship US-Astronauten zum Mond bringen und irgendwann auch zum Mars fliegen. Aber etwas wesentlich Profaneres wird schon vorher dafür sorgen, dass Starship die Raumfahrt grundsätzlich verändern wird und alle Wettbewerber, neben den Russen und Chinesen gehören auch die Europäer dazu, aus dem Geschäft drängen wird. Mit Starship wird es nur noch 200 Dollar kosten, ein Kilo Nutzlast ins All zu bringen. Bei der Ariane 6, der neuesten Rakete der Europäischen Raumfahrtbehörde ESA, die ihren Erstflug noch vor sich hat, sollen es erst 11.000 und später dann 5.000 Dollar sein. Der Abstand von SpaceX zur ESA wird damit so groß, dass man schlicht feststellen muss, dass Europa in der Raumfahrt vollkommen gescheitert ist und vielleicht Jahrzehnte brauchen wird, um wieder aufzuschließen – wenn man das denn überhaupt noch möchte.

Spätestens gestern wurde Europa damit in einem weiteren Technologiebereich abgehängt, der für die wirtschaftliche Zukunft wichtig ist. Künstliche Intelligenz, Gentechnik, Elektromobilität, Erneuerbare Energien – auf keinem dieser Felder spielt Europa noch in der Oberliga. Eine Ausnahme ist die Kernfusion: Der Wendelstein in Greifswald ist der bislang weltweit erfolgreichste Versuchsreaktor, doch die Konkurrenz in China und den USA könnte schon bald mit neuen Konzepten auch auf diesem Feld vorbeiziehen.

Anfang des Jahrhunderts ist Europa falsch abgebogen. In der im Jahr 2000 beschlossenen Lissabon-Strategie der Europäischen Union hieß es noch, Europa solle der wettbewerbsfähigste und dynamischste wissensgestützte Wirtschaftsraum der Welt werden. Von diesem Ziel ist nichts mehr übriggeblieben. Wirtschaftlich, wissenschaftlich und technologisch ist die EU heute abgehängt. Das Fatale ist, dass es die Politik nicht interessiert. Im Europa-Wahlkampf spielt Technologie keine Rolle. Die vergangenen fünf Jahre, in denen Ursula von der Leyen Kommissionspräsidentin war, wurden durch ihren illusorischen „Green Deal“ verplempert, der nun wohl langsam beerdigt wird. Es gab keinen Versuch, technologisch aufzuschließen, Bereiche wie Künstliche Intelligenz wurden überreguliert, nur bei CRISPR/Cas gab es eine vorsichtige Liberalisierung, die allerdings zu spät kam, um Europa als Standort noch im Spiel zu halten.

Als Europäer sitzen wir nun auf der Zuschauertribüne und können mit Hotdogs und Chips in der Hand zuschauen, wie andere die Zukunft erfinden.

Wer sich alles in Ruhe anschauen möcht:

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vormals SvG
vormals SvG
22 Tage zuvor

@ Autor: Damit spielt Europa auch in der Raumfahrt auf Jahrzehnte keine Rolle mehr.
Immerhin zahlen wir den Raumfahrtnationen China und Indien Entwicklungshife in Milliardenhöhe. Vielleicht darf dann der Gerst auch mal für lau mitfliegen…

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