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Gabriel ist der Troll mit der grössten Klappe, also Wehner/Lafontaine. Steinmeier ist der dröge Technokrat, also Schmidt/Scharping*. Steinbrück ist der Populist mit Regierungserfahrung, also Brandt/Schröder*, außerdem kommt noch Wirtschaftsnähe hinzu, also Brandt/Schmidt/Schröder*.
Sieger nach Punkten und damit nächster Kanzlerkandidat: Peer Steinbrück. Hurra!
* Mit Entschuldigung an die Herren Schmidt und Brandt.
Das reiht sich ja wunderbar in die überall zu lesenden SPD-Bashing-Artikel. Leider ist der hier nicht sonderlich ausführlich. Vielleicht hätte ein „Gefällt mir“, „+1“ oder was auch immer an einen der anderen verfügbaren Texten im Web auch gereicht. 😉
Da sieht man mal, wie Innovativ die SPD ist – greift in die Klamottenkiste der politischen Traumtänzerei, in dem eine harmonische Troika vorgegaukelt wird, zwischen die angeblich kein Blatt passt (vermutlich eher ein Flugzeugträger). Zudem macht es deutlich, wie schwach die SPD ist: Drei Männer der SPD müssen aufgetischt werden, um eine Frau (CDU) herauszufordern….
Bin gespannt, wann der erste aus der Troika mit seiner neuen Liebe im Pool landet.
Auweia!
@1
Natürlich drängen sich solche Parallelen immer auf, aber eine Troika hat nicht zwangsläufig immer drei feste Positionen, die sich unbedingt wiederholen.
In den 70ern waren es vor allem der emotional hoch aufgeladene Übervater, der seriöse Hanseat für die Regierungsposition und der aggressive Kampfhund.
Knuts Patenonkel war mal ein frecher Welpe, der aber um Jahre gealtert scheint und offenbar den Biss verloren hat. Eine Nierenspende für die eigene Gattin erzählt zwar eine schöne aufopferungsvolle Liebesgeschichte, ist aber nicht mit einem Kniefall in Warschau zu verwechseln – denn die Helmut-Schmidt-Position ist schon besetzt: der Lotse persönlich tut doch alles, um Steinbrück als politischen Erben darzustellen, durch gemeinsame Termine, durch abgestimmte Äußerungen.
Aber auch die Troika der 90er hat eher Regierungsaufgaben verteilt: Finanzen-Wirtschaft-Kanzleramt. Gepasst hat die Rolle nur beim Genossen der Bosse: Schröder. Lafontaine musste wegen seiner Hausmacht dabei sein, Scharping stellte sich als Witzfigur heraus, die ohne die Urwahl nie die Kandidatur erreicht hätte. Als Versöhner inszeniert man einen Präsidentschaftskandidaten oder man lügt so einen schwachen Kanzlerkandidaten schön.
’94 war übrigens noch richtig Druck unter der Haube: neben dem schwachen Kanzlerkandidaten standen zwei, die sich zutrauten besser zu sein. Der eine putschte sich später an die Parteispitze, der anderen erzwang sich später die nächste Kandidatur, indem er seine Landtagswahl zur Urwahl umdeutete.
Schmidt hatte eine vergleichsweise komfortable Position: Brandt war schon Kanzler, Wehner wollte kein Amt, dass sich mit seinem frechen Mundwerk nicht vertrug.
Diesmal ist es so: wenn Steinmeier bereit ist auf die Kanzlerkandidatur zu verzichten, kann man ihm zutrauen, dass er sich auf die Rolle des loyalen Zuarbeiters beschränkt und eigene Ambitionen dauerhaft zurückstellt – dass er das kann, hat er eine halbe Ewigkeit als Schatten Gerhard Schröders bewiesen.
Auch Steinbrück ist jemand, der sich einen Ruf als kluger Kopf im Finanzressort erarbeitet hat – die Position des wichtigsten Ministers könnte ihm durchaus ausreichen.
Gabriel wird als Nicht-Kandidat für den Kanzlerkandidaten am schwierigsten. Er hält sich für einen Generalisten, dem es zusteht, das gesamte politische Spektrum abzudecken. Erst recht, nachdem er seine 4 Jahre im Umweltressort abgesessen hat. Neben einem Kanzler Steinmeier fiele ihm wohl der Fraktionsvorsitz zu – unter Steinbrück wäre ein Aufrücken Steinmeiers ins Kabinett schwierig, die Außenpolitik fiele wohl an die Grünen …
Als ich die drei (Tenöre) gestern sah, wusste ich, dass es keiner von ihnen werden darf. Aber wen hat die SPD dann noch..?
[…] Steinbrück, Steinmeier und Gabriel: Schon wieder eine SPD-Troika… (Ruhrbarone) – […]