Am heutigen Abend, 23. Mai, hält Prof. Stephan Grigat ab 18.30 Uhr einen Vortrag in Herne, im Ludwig-Steil-Forum, Europaplatz 2, zum Thema „Die Geschichte des Nahostkonfliktes von der Balfour Deklaration bis heute“ im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Nie wieder ist jetzt!“.
Zum Verständnis der aktuellen Konstellation im Nahen Osten ist es notwendig, einen Blick in die Geschichte zu werfen: nicht nur auf die Umstände der Gründung des Staates Israel 1948, sondern auch auf die Entstehung und Entwicklung der zionistischen Bewegung und der arabischen Nationalbewegung zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Der Vortrag wird zum einen zeigen, inwiefern der Antisemitismus in den arabischen und islamischen Gesellschaften eine entscheidende Bedeutung für die Konfliktentstehung hatte und die Auseinandersetzungen in der Region bis in die Gegenwart prägt. Zum anderen sollen die Entwicklungslinien von frühen arabisch-israelischen Annäherungen über das Osloer Abkommen bis zum Scheitern des Friedensprozesses in der Zweiten Intifada nachgezeichnet werden. Vor diesem Hintergrund soll die aktuelle Situation nach dem Hamas-Massaker vom 7. Oktober beleuchtet werden – einerseits hinsichtlich der Rolle des iranischen Regimes, das der Hauptförderer des antiisraelischen Terrors ist; andererseits hinsichtlich jener Länder, die im Rahmen der Abraham Accords eine deutliche Annäherung an Israel vollzogen haben.
Stephan Grigat ist Professor für Theorien und Kritik des Antisemitismus an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen und Leiter des Centrum für Antisemitismus- und Rassismusstudien (CARS) in Aachen. Er ist Research Fellow an der Universität Haifa und am London Center for the Study of Contemporary Antisemitism, Autor von „Die Einsamkeit Israels: Zionismus, die israelische Linke und die iranische Bedrohung“ (Konkret 2014), Herausgeber von „Kritik des Antisemitismus in der Gegenwart: Erscheinungsformen – Theorien – Bekämpfung“ (Nomos 2023) und Mitherausgeber von „Erinnern als höchste Form des Vergessens? (Um-)Deutungen des Holocaust und der Historikerstreit 2.0“ (Verbrecher 2023).