So richtig aufmerksam geworden bin ich auf Stevie Van Zandt eigentlich erst vor ein paar Jahren, als der Musiker mit der inzwischen zum Kult aufgestiegenen Mafia-TV-Serie ‚Lilyhammer‘ auch hier bei uns in Deutschland eine kleine, aber sehr begeisterte Fangemeinde eroberte.
Rasch erinnerte ich mich dann aber daran, dass mir der etwas skurril aussende Typ doch schon lange als Musiker bekannt war. Und zwar nicht nur als Mitglied von Bruce Springsteens legendärer ‚E-Street Band‘, sondern auch als Solokünstler ‚Little Steven‘, der in den 1980ern einige Hits hatte, sogar beim legendären Live Aid-Konzert von Bob Geldof mitwirkte, er sich damals intensiv im Kampf gegen das Apartheid-System in Südafrika engagierte.
Meine Begeisterung für Lilyhammer intensivierte zugleich meine Neugier in Bezug auf den Schauspieler und Musiker aus New Jersey, den ich zwar schon ewig kannte, über den ich aber, wie ich feststellen musste, so gut wie gar nichts wusste. Mühsam googelte ich mich durch das Internet, um mehr zu erfahren.
Kein Wunder, dass seine im Oktober auch hierzulande auf Deutsch erschienene Autobiografie sofort mein Interesse fand. Eine bessere Quelle diese interessante Persönlichkeit besser kennenzulernen, die gab es zuvor noch nie. Dementsprechend motiviert und begeistert schnappte ich mir dann auch das frisch erschienene Werk und las mich in das Leben des stets etwas unter dem Radar fliegenden Amerikaners ein.
Ich lernte, dass Van Zandt neben seinen Solo-Aktivitäten und dem über viele Jahre sehr erfolgreichen Mitwirken in Springsteens Band, auch Lieder für Meat Loaf, Pearl Jam und Jackson Browne schrieb. Mein Wissen über seinen Kampf gegen das Apartheitssystem in Südafrika in den 80ern wurde aufgefrischt und mit vielen neuen Details bereichert.
Van Zandt erzählt in seiner über 500-seitigen Autobiografie aber auch von der harten Jugend in New Jersey, dem Ruf des Rock’n’Roll und der erfolgreichen Zusammenarbeit mit Bruce Springsteen, der er viel Raum widmet. Doch auch Themen wie die Schauspielerei, das Wirken als Philanthrop und das Engagement für sozial schlechter gestellte Jugendliche kommen in seinem Buch zur Geltung. Manchmal war mir das, ehrlich gesagt, etwas zu viel Selbstbeweihräucherung.
Insgesamt ist das Buch aber trotzdem ein schöner Geheimtipp, den ich unseren Lesern hier und heute daher auch einmal als eine mögliche Bereicherung für den weihnachtlichen Gabentisch vorstellen möchte. Für die Freunde ungewöhnlicher, spannender Lebensläufe lohnt sich ein Blick in diese Biografie in jedem Falle.
Herausgeber : Hannibal Verlag
Broschiert : 528 Seiten
ISBN-13 : 978-3854457152
Preis : 27 Euro
[…] im Hannibal-Verlag erschienen ist, den ich aber leider erst jetzt entdeckte, als ich mich mit der Biografie von Stevie Van Zandt beschäftigt habe, die ich hier im Blog vor rund zwei Wochen vorgestellt […]