Die Dortmunder SPD geht mit dem Kulturdezernenten Jörg Stüdemann in die OB-Wahl im kommenden Jahr gehen.
Die SPD rückt damit endgültig von ihrem bisherigen Favoriten, dem amtierenden OB Gerhard Langemeyer ab. Der Nominierung Stüdemanns ging ein monatelanger Konflikt voraus. Bereist im Frühjahr forderte der Vorstand der Dortmunder SPD Langemeyer zum Verzicht auf – und wollte einen anderen Kandidaten präsentieren. Doch Langemeyer überstand die Auseinandersetzung – auch weil er die Unterstützung von Teilen der SPD-Basis gewinnen konnte.
Jörg Stüdemann. Foto: Stadt Dortmund
Doch die letzten Wochen liefen nicht gut für den alten Haudegen: Ein Streit um die Entlassung zweier Mitarbeiterinnen der Stadtkasse im Umfeld der Kokain-Affäre führte zum Bruch mit den Mitarbeitern der Stadtverwaltung, der Gewerkschaft Verdi und den SPD-Arbeitnehmern. Es kam zu einer Demonstration gegen Langemeyers Politik vor dem Dortmunder Rathaus. SPD-Chef Franz-Josef Drabig musste die Reißleine ziehen – wohl nicht ganz widerwillig, denn Freunde waren er und Langemeyer nicht.
Stüdemann ist indes eher die zweite Wahl – vielen Dortmunder Sozialdemokraten wäre wohl Ulrich Sierau, Stadtplanungsdezernent und Stadtdirektor lieber gewesen. Aber der stand zu jedem Zeitpunkt in Nibelungentreue zu Langemeyer. Ein politisch nicht kluger, aber menschlich eher sympathischer Zug, denn Sierau hatte frühzeitig erklärt, nicht gegen Langemeyer anzutreten.
Für Martin Tönnes von den Dortmunder Grünen kam die Entwicklung nicht allzu überraschend: „Der Konflikt zwischen der SPD und Langemeyer war eskaliert.“ Über die Aussichten Stüdemanns mag er sich nicht äußern, möchte aber dass seine Partei auf ihrer Mitgliederversammlung am 15. Oktober noch einmal darüber nachdenkt, einen eigenen OB-Kandidaten aufzustellen. „Wir werden am 15. Oktober sicher nicht ohne nochmalige Diskussion zur Kandidatenwahl schreiten“, so Tönnes.
Morgen um 13.00 Uhr wird sich Dortmunds OB Gerhard Langemeyer zu seinen Plänen äussern.
Jörg Stüdemann, war von 1987 bis 1992 Mitarbeiter im Soziokulturellen Zentrum Zeche Carl. Von 1994 bis 2000 war er Bürgermeister und Beigeordneter für Kultur, Jugend und Sport der Landeshauptstadt Dresden.
Nu mal langsam mit den jungen Pferden. Ob die Dortmunder SPD mit Stüdemann in die OB-Wahl geht ist noch offen. Das entscheidet der Parteitag am 29. November. Stüdemann ist erstmal „nur“ der Kandidat der Partei- und Fraktionsspitze. Immerhin.
Jetzt ist die Katze aus dem Sack. Das Taktieren von Stüdemann hat Erfolg gehabt. Sierau wollte nicht den Königsmörder spielen und die Suppe auslöffeln, die Drabig und Prüsse mit versalzen hatten. Sierau wäre der bessere Kandidat gewesen (siehe auch hier: https://www.start-institut.de/presse_2008_presse_sierau_beliebter.htm ) weil beliebter und kompetenter. Auch innerhalb der Belegschaft der Verwaltung ist Sierau beliebter als der kautzige und manchmal cholerische Stüdemann. Sein Auftreten ist hölzern und nicht so frisch wie bei dem jugendlich wirkenden und volksnahen Sierau. Schade – das wäre ein wirklicher Aufbruch gewesen und für Dortmund die bessere Wahl. Für Prüsse und Drabig war es allerdings die letzte Möglichkeit, den Supergau abzuwenden. Ich kann Langemeyer nur wünschen, daß er realisiert was da passiert ist und freiwillig den Platz zu räumen. Er hat sicherlich seine Verdienste für diese Stadt und es liegt nun an ihm selber, seinen Ruf nicht für immer zu ramponieren.
SPD Dortmund nominiert Jörg Stüdemann als OB-Kandidaten (aktualisiert)…
Die SPD in Dortmund nominiert den Stadtrat und Kulturdezernent Jörg Stüdemann als Kandidaten für den Posten des Oberbürgermeisters der größten Ruhrgebietsstadt.
So meldet es jedenfalls Radio 91.2.
Das interessanteste da…