Lehrer bewerten Schulkinder aus Einwandererfamilien nicht grundsätzlich schlechter als ihre Mitschüler ohne Migrationshintergrund. Vielmehr erhalten sie im Durchschnitt bessere Noten, als es ihre Leistungen in anonym bewerteten standardisierten Tests vermuten lassen würden. Zu diesem Ergebnis kommt eine neue Studie des RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung in Essen und der Universität Duisburg-Essen.
Die Untersuchung legt nahe, dass Lehrkräfte soziale Nachteile durch positivere Noten auszugleichen versuchen – sowohl bei Kindern mit Migrationshintergrund als auch bei Kindern aus bildungsfernen Haushalten. In Klassen mit vielen leistungsschwachen oder sozial benachteiligten Schulkindern zeigt sich eine besonders deutliche Tendenz, Kinder mit Migrationshintergrund besser zu bewerten.