Studienanfängerzahl in NRW auf dem niedrigsten Stand seit 2010

Der G-Trakt der Ruhr Universität. Foto (Ausschnitt): M Lizenz: Gemeinfrei

Das ist kein gutes Zeichen für ein Bundesland, das alles daran setzen sollte, technologisch nicht noch weiter zurückzufallen. Nach Zahlen des NRW-Landesamtes für Statistik IT-NRW haben sich im Studienjahr 2022 103 305 Personen haben erstmals an einer der NRW-Hochschulen eingeschrieben. Das waren  0,4 Prozent weniger als im Studienjahr 2021 (103 699) und 19,3 Prozent weniger als der Höchststand im Studienjahr 2013 (128 033). Niedriger als 2022 war die Zahl der Studienanfängerinnen und -anfänger zuletzt im Studienjahr 2010 gewesen (damals: 97 237).

Auch im Studienjahr 2022 war der Studienbereich Wirtschaftswissenschaften am beliebtesten. Trotz der Spitzenposition war aber auch hier ein kontinuierlicher Rückgang der Studienanfängerzahlen zu verzeichnen: Im Studienjahr 2014 hatte es hier einen Höchststand gegeben, als sich knapp 28 000 Studienanfängerinnen und -anfänger für ein Fach aus dem Studienbereich Wirtschaftswissenschaften entschieden hatten. Im Studienjahr 2022 lag die Zahl bei rund 16 000 (−42,6 Prozent).

Grafik: IT NRW

Von den wirtschaftswissenschaftlichen Studienfächern wurde von den neu Eingeschriebenen im Studienjahr 2022 am häufigsten Betriebswirtschaftslehre gewählt (7 789), die auch das am häufigsten gewählte Studienfach insgesamt ist. Auf Platz zwei der wirtschaftswissenschaftlichen Studiengänge lag das Studienfach Wirtschaftswissenschaften (3 926), gefolgt von der Internationalen Betriebswirtschaft/Management (2 170).

Nach den Wirtschaftswissenschaften waren im Studienjahr 2022 Informatik (8 755) und Verwaltungswissenschaften (7 097) die von Studienanfängern am häufigsten gewählten Studienbereiche. Verwaltungswissenschaften gehören erst seit 2020 zu den Top 3 der Studienbereiche. Neben Wirtschaftswissenschaften und Informatik, die beide seit 2005 dauerhaft zu den drei beliebtesten Studienbereichen zählen, gehörte bis 2019 Maschinenbau/Verfahrenstechnik zur Top 3. Im Studienjahr 2022 belegte dieser Studienbereich Rang fünf. Anfang der 2000er Jahre war Germanistik noch einer der beliebtesten Studienbereiche gewesen; 2022 rangierte er an 15. Stelle.

Als Studienanfängerinnen und -anfänger gelten Studierende im ersten Hochschulsemester. Das Statistische Landesamt weist darauf hin, dass bei der Darstellung der Studienanfängerzahlen jeweils Studienjahre betrachtet werden; hierbei werden die Ergebnisse des Sommer- und des Wintersemesters des jeweiligen Jahres addiert.

Die Gesamtzahl der Studierenden wird dagegen je Semester ausgewiesen. Sie lag an NRW-Hochschulen im Wintersemester 2022/23 bei 742 506 Personen; das waren 1,8 Prozent weniger als im Wintersemester 2021/22 (damals: 756 221). Dies war die niedrigste Studierendenzahl seit acht Jahren (Wintersemester 2014/15: 717 858). Die meisten Studierenden gab es im Wintersemester 2022/23 an der Fernuniversität Hagen (60 036), an der Universität Köln (49 685) und an der Technischen Hochschule Aachen (47 192). (IT.NRW)

 

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