‚Super Mario‘: Hat die Bundesliga wirklich Angst vor seinem großen Namen?

Mario Basler. Quelle: Wikipedia, Foto: Florian K., Lizenz: CC BY-SA 3.0
Mario Basler. Quelle: Wikipedia, Foto: Florian K., Lizenz: CC BY-SA 3.0

Spannende Thesen von Mario Basler, als Spieler schon für eine eher ‚schwierige Persönlichkeit‘, irgendwo zwischen ‚Genie‘ und ‚Wahnsinn‘, genial als Spieler, aber eher als trainingsfaul und unprofessionell lebender Profi bekannt, heute in der ‚Bild‘-Zeitung.
Diese zitiert den Ex-Nationalspieler, der ganz aktuell, in dieser Woche ein neues Engagement im fußballerischen Niemandsland der 5. Liga (beim ehemaligen Top-Club Lok Leipzig) angetreten hat:
„Man sieht ja schon, ob das meine Person ist, oder die von Stefan Effenberg oder Lothar Matthäus – einem der größten Fußballer, die wir jemals hatten: Wir bekommen in Deutschland einfach keine Chance. Die Vereine haben Angst vor großen Namen.“
Basler dort weiter: „Viele Sportdirektoren und Vorstände stehen gern im Mittelpunkt. Und wenn dann so eine Person kommt, Effenberg, Matthäus oder meine Wenigkeit, dann haben die Angst davor, nicht mehr so oft vor der Kamera zu stehen. Ich glaube, dass das ein großes Problem in Deutschland ist. Das siehst du in Italien nicht, in Spanien nicht.“
Schon eine spannende Selbsteinschätzung, die der 46-jährige da (einmal mehr) von sich gibt. Kritische Reflektionen oder gar Bescheidenheit scheinen nach wie vor nicht Baslers Ding zu sein. Auf die Idee, dass das vielleicht auch etwas mit den eigenen Fähigkeiten oder seiner Art der Selbstdarstellung zu tun hat kommt Basler offenbar gar nicht, wenn es um seinen Abstieg in die Niederungen der Fußballlandschaft geht.

 
Dabei ist es ja nicht so, dass Basler nicht die Chancen bekommen hätte sich in der Fußballszene in höherer, verantwortlicher Position zu empfehlen. Gerade hier im Revier erinnert man sich ja auch noch an seine Zeit bei RW Oberhausen.
Ganz ähnlich ging es auch Typen wie Lothar Matthäus (u.a. in Wien und Salzburg), Jürgen Kohler (u.a. MSV Duisburg und VfR Aalen), Pierre Littbarski (u.a. MSV Duisburg), oder auch Thomas Strunz (u.a. bei Rot-Weiss Essen).
Alles, ohne Frage, ehemals große Spieler in ihrer Zeit. Aber als Trainer und/oder Manager im Profibereich muss man deshalb ja nicht automatisch auch top geeignet sein. Sie alle jedenfalls konnten ihre Bewährungschancen bei ambitionierten Teams in der zweiten Reihe nicht nutzen. Dementsprechen fiel die ganz große Karriere nach der Zeit als Aktiver für sie auch (bisher) aus.
Zudem gehört natürlich auch immer ein Wenig Glück dazu, wenn man nach der Sportlerkarriere auch in der Zeit danach ganz ‚oben‘ bleiben will.
Nicht jedem ist das so gegeben.

 
Im Falle eines Stefan Effenberg mag sich das in Zukunft erst noch herausstellen. Er hat ja erst kürzlich die Trainerausbildung absolviert. Auch ein Oliver Kahn hat sicherlich noch keinen ‚verbrannten‘ Namen in der Szene, war ja u.a. auch schon mal als Manager beim FC Schalke 04 im Gespräch.
Andere Prominente hingegen hatten durchaus ihre Bewährungschance(n), so wie eben auch Basler selbst.

 
Wenn es dann nicht zur großen Karriere reicht, dann taugt die sich dahinter verbergende Geschichte aber nicht immer zu einer Art Legendenbildung. Und eine Art Regel vermag ich dahinter auch ohnehin nicht zu erkennen. Es gibt in der Szene ja auch genügend Gegenbeispiele, erfolgreiche Spieler, welche auch danach große Erfolge feiern konnten.

 
Doch Bescheidenheit, oder gar ein zumindest leichter Anflug von Selbstzweifeln, das waren ja bekanntlich noch nie die herausragenden Eigenschaften von ‚Super Mario‘…

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Klaus Lohmann
Klaus Lohmann
9 Jahre zuvor

Effenberg und Matthäus haben viel zu viele Jahre mit eitlen TV-Auftritten und „Gastkommentator“-Geschwätz verplempert, um im modernen Trainerbusiness überhaupt noch Anschluss zu finden. Jeder Jungtrainer, der nach seiner Spielerkarriere konsequent seine Scheine macht und ein Engagement – meinswegen auch bei einem Fünftklässler – bekommt, ist denen um Lichtjahre voraus.

Mattes
Mattes
9 Jahre zuvor

Die Tatsache, dass alle drei mit irgendeinem Printmedium von Springer im Bett liegen und ein Verein sich immer direkt fragen muss, ob sie Interna weitergeben steht als weitere Option ja auch noch im Raum.

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