Das muss man dem BVB lassen: In Sachen Selbstvermarktung spielt der Revierklub inzwischen tatsächlich unbestritten mit in der Spitzengruppe des Weltfußballs!
Der jüngste PR-Coup, den 8-fachen Olympiasieger Usain Bolt bei den Borussen publikumswirksam einmal öffentlich mittrainieren zu lassen, der hat seine Wirkung tatsächlich nicht verfehlt.
Knapp 1.500 Fans und zusätzlich über 130 akkreditierte Medienvertreter aus aller Welt, darunter alleine rund 30 Kamerateams, waren am Freitagmorgen zu einer vielbeachteten Trainingseinheit nach Dortmund-Brackel gepilgert. Und das, dies sei ausdrücklich noch einmal mit betont, an einem Tag mitten in der eigentlich wenig spektakulären Länderspielpause der Fußball-Bundesliga.
Dies war, so war heute durchaus mit viel Stolz vor Ort zu vernehmen, offenbar sogar mehr als das Doppelte an internationaler Medien-Präsenz im Vergleich zu einem regulären Punkte-Spiel der großen UEFA Champions League. Respekt!
Diese Erfolgsbilanz alleine dürfte schon völlig ausreichen um eine entsprechend nachvollziehbare Begründung für die im Vorfeld noch von einigen Kritikern in der Region nur milde belächelte Werbe-Aktion des Klubs zu liefern.
Die Tatsache, dass der ehemalige Weltklasse-Sprinter und der Fußballverein aus Dortmund den gleichen Ausrüster haben, hat sich für alle Beteiligten am Ende wunderbar ausgezahlt. Die nur mit wenigen anderen Sportereignissen des Tages zu teilende Aufmerksamkeit der Sportwelt war allen Akteuren heute damit gewiss.
Der BVB erfährt gerade weltweite Berichterstattung, und auch Bolt selber bleibt nach dem Ende seiner Leichtathletiklaufbahn zuletzt bei den Sportfans damit wahrlich spektakulär im Gespräch. Das dürfte zudem den gemeinsamen Ausrüster der Beteiligten Parteien naturgemäß sehr freuen.
Fast geriet es am Ende völlig in Vergessenheit, dass beim BVB kaum zehn Profis der Erstligamannschaft bei dieser Übungseinheit mit anwesend waren. Superstar Bolt überstrahlte an diesem Freitagvormittag ohnehin einfach alle anderen Anwesenden. Augen hatten die anwesenden Fans auch fast ausnahmslos für den Ex-Sprinter. Der sportliche Wert hingegen war streng genommen nicht vorhanden. Gestört hat das am Freitagmorgen keinen.
Zudem zeigte sich der 31-jährige Jamaikaner zwar unzweifelhaft sportlich grundsätzlich sehr talentiert, wirkte körperlich fit und zeigte eine ordentliche Spielübersicht auf dem Feld, jedoch wirkte er trotz allen unbestrittenen Grundtalents für diese Sportart keineswegs wie ein wirklicher Spitzen- oder gar Profifußballer. Doch hatte das (außer ihm selbst vielleicht) wohl eh kaum jemand ernsthaft von ihm anders erwartet. Der Jubel der Fans in Dortmund war ihm auch so von der ersten Aktion auf dem Platz an sicher.
Obwohl Bolt die Sache nach eigenem Bekunden tatsächlich persönlich sehr ernst nahm, er sogar klammheimlich von einer Fortsetzung seiner Profisportlerlaufbahn im Bereich Fußball träumen soll, der Spaß stand hier und heute für alle Aktiven eindeutig im Mittelpunkt.
Dies wurde und wird in diesen Stunden weltweit verbreitet. Nicht die schlechteste Signalwirkung, die Dortmund und sein beliebtester Sportverein da gerade in die große Sportwelt aussenden.
Alleine schon dafür dürfte sich das Ganze sowohl für die Stadt als auch für den BVB heute mehr als gelohnt haben. Und ernsthaft gekickt wird dann eh erst wieder in gut einer Woche in München.
Die leidige zweiwöchige Fußballpause hat der BVB mit seinem in Dortmund verbliebenen Rumpfkader also diesmal tatsächlich allerbestens genutzt!
Robin,
das hatte ich so auch erwartet – sehr, sehr positiv für das weltweite Image des BVB!
Klaus Lohmann hat dazu vor einigen Tagen schon an den "gemeinsamen Ausrüster" Puma erinnert, also gibt es drei Profiteure dieser Aktion Puma, Bold und der BVB. Warum auch nicht.
"Kein Vertragsangebot des BVB an Bold ?" Man weiß ja nie….
Ja, das war unterhaltsam heute Vormittag, Walter. Mehr hatte ich persönlich mir davon auch nicht erwartet. Keine schlechte Aktion jedenfalls für einen Trainingstag, der sonst wohl schlicht übersehen worden wäre von einer breiteren Öffentlichkeit. 😉