Syrien-Protest: Der böse, böse Westen….

Brennendes Haus in Homs nach der Bombardierung durch die syrische Armee Foto: Bo yaser Lizenz: CC

Im März 2011 begannen durch die blutigen Reaktionen des syrischen Regimes gegen die Proteste gegen Diktator Assad die Auseinandersetzungen, die zum syrischen Bürgerkrieg führten. Heute findet in Bochum  eine Demonstration zur Situation in Syrien statt.

Und nein, natürlich geht es bei dieser Demonstration nicht gegen den syrischen Diktator Baschar Hafiz al-Assad, es geht auch nicht gegen die islamistischen Gruppen, welche die Protesbewegung zunehmend intstumentalisieren oder dagegen dass Russland und China den UN-Sicherheitsrat blockieren. Es geht gegen die Türkei und den wahren Schuldigen hinter den Geschehnissen in Syrien und das ist, so behaupten Gruppen wie der türkischen DIDF, natürlich der Westen.

Das Problem ist, glaubt man dem Aufruf, dass die Türkei sich künftig wehren will, wenn sie von syrischer Seite aus angegriffen wird. Und natürlich ist der Westen und nicht das Assad-Regime an den Massakern schuld:

Die NATO und die Europäische Union sind keinesfalls die Friedensengel als die sie sich gerade darstellen. Sie sind durch Waffenlieferungen und logistische Unterstützung Teil des Konfliktes und sind durchaus an einer Militärintervention interessiert, die die Machtverhältnisse in der Region weiter zu ihren Gunsten verschieben würde. Es geht ihnen letztendlich um eine Neuordnung des gesamten Nahen Osten.

Und natürlich ist auch die syrische Opposition vor allem eins, nämmlich dumm. Vor allem wenn sie auf den Westen setzt:

Dabei sind auch die „Hilferufe“ der Oppositionskräfte in Syrien, die sich für ein Einschreiten von äußeren Mächten aussprechen, wenig hilfreich. Mit diesem Verhalten stellen sich diese Kräfte gegen die Interessen der eigenen Bevölkerung. Demokratien werden nicht von Westmächten und von außen erzwungen, sondern sind ein Produkt der Bewegung im Inneren.

Wer sich die zynische, antiimperialistischen Komikertruppe heute anschauen möchte: 15 Uhr, Bochum, Husemannplatz.

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Ihsan Kafi
Ihsan Kafi
12 Jahre zuvor

Das ist mal wieder typisch und ich wette, dass ist eine Gruppe, die zur kurdischen Terror-Organisation PKK gehört. Die wollen nämlich in Syrien am liebsten ein Kurdistan aufbauen. PKK-Kämpfer sind ja in der Region bereits massiv vorhanden, weshalb man sich auch gegen einen Einmarsch der Türkei in das Land stellt…

Helmut Junge
Helmut Junge
12 Jahre zuvor

Seit einigen Jahren ist sichtbar, dass die Türkei im östlichen Mitelmeerraum ihre eigenen Ziele verfolgt. Erinnern wir uns doch daran, dass es türkische Drohungen gegen Zypern gab und gibt.
Die stehen absolut nicht im Interesse des „Westens“.
Einige Leute machen es sich mit der Beurteilung der Weltpolitik ziemlich einfach, wenn sie sagen, dass der „Westen“ alle Politiker in der Welt lenkt.
Da gibt es viele Eigeninitiativen, die als solche nicht erkannt werden, weil man sie nicht erkennen will.
Es ist nicht einmal sicher, dass ein Einmarsch der türkischen Armee nach Syrien überhaupt im Interesse des „Westens“ liegt. Einen solchen Einmarsch sehe ich kommen. Die daraus folgenden Verwicklungen sind derart unkalkulierbar, dass es kaum einen Politiker des Westens eben wird, der einen solchen Akt bisher gefordert hätte.
Das ist auffällig und unterscheidet sich von früheren Interventionsplänen in den Irak und anderswo.
Neh liebe Leute vom Demonstrationsaufruf, diesesmal steht die Türkei im Mittelpunkt der Aktivitäten und ihr müßt umlernen.

Andy Kngwsk
Andy Kngwsk
12 Jahre zuvor

„Wer sich die zynische, antiimperialistischen Komikertruppe heute anschauen möchte:“ – wirklich sehr seriös… NICHT.
Und mal ehrlich, natürlich ist der Westen mittlerweile an jeder östlichen Situation daran beteiligt. Nehmen wir da mal den Israel-Iran-Konflikt: Wer provoziert die ganze Zeit und stellt Behauptungen auf, die noch nicht einmal widerlegbar sind, genau, Israel und der Westen.
Nehmen wir mal die Atombomben-Behauptung, Israel besitzt schon seit Jahren welche und das seh ich persönlich als die momentane wirkliche Gefahr.
Und wenn man mal überlegt, was Israel sich bisher sonst noch geleistet hat (Schicksale des Palästinensichen Volkes im besetzten Gebiet oder der türkische Hilfsgütertransport wurde von israelischer Marine beschossen), wo es zu keinen Konsequenzen bisher nur ansatzweise für Israel kam.
Zum Türkei-Syrien-Konflikt sei gesagt, Türkei weiss noch nicht einmal, wer die Granaten abgefeuert hatte und setzt sofort zum Gegenschlag. Warum sollte Syrien das überhaupt tun, wenn sie sich momentan in einem Bürgerkrieg befinden?
Vielleicht wurde ja auch ein syrischer Angriff unter falscher Flagge provoziert, wer weiss das schon?
Stellt mich als Antisemit oder sonstwas dar, aber ich finde, man sollte wirklich objektiv bei solchen Berichten sein und nicht vorurteilhaft, wie es zumindest mir bei diesem Bericht vorkam. Oder betreibt ihr etwa westlich-orientierte Propaganda?
Und nein, ich bin kein Anhänger der DIDF oder sonst irgendeiner Organisation.

Muammar (der Langlebige)
Muammar (der Langlebige)
12 Jahre zuvor

Die USA ist ein friedliebendes Gemeinwesen, das überall auf der Welt den Menschen Frieden, Wohlstand und Menschenrechte schenkt.

https://www.youtube.com/watch?v=5-TZxI8m8ss

https://www.youtube.com/watch?v=kKs0F1dX1Us

Ein Satz für den Pulitzerpreis von Frau Maischberger:

„Aber es ist Krieg!“

Nansy
Nansy
12 Jahre zuvor

@Andy Kngwsk:

nur zur Ergänzung: die israelische Marine hat nicht nur türkische Hilfsgütertransporte angegriffen, die Israelis greifen auch „zur Not“ amerikanische Schiffe an. Das ist heute wohl niemanden mehr in Erinnerung geblieben:
https://de.wikipedia.org/wiki/USS_Liberty_%28AGTR-5%29

Ansonsten ist der Nahostkonflikt wohl nicht in einfachem schwarz/weiß Denken aufzulösen.

Michael Kolb
Admin
12 Jahre zuvor

Na ja… Demonstration konnte man das nicht wirklich nennen, gäbe es ein umfassendes Angebot an Ganztagsschulen, hätten die noch nicht mal jemanden gehabt, der die Plakate hochhält… und das einzige was zu diesem Zeitpunkt die anwesenden Passanten noch weniger als diese Mahnwache, daß war der in unmittelbarer Nähe stehende Stand der Gegner des Musikzentrums…

Christian Wee
Christian Wee
12 Jahre zuvor

Bin auch mal heut Mittag dran vorbeigelaufen, waren vielleicht 20 Personen und wie Michael Kolb schon anmerkte, darunter viele Kinder- vielleicht sollte da mal das Jugendamt einschreiten, sonst werden das noch Andy Kngsws`, arme Irre, die Mitleid mit anderen armen Irren haben, die einer überfetteten Gesellschaft abgelaufene Medikamente andrehen wollen, mit Stangen auf Soldaten einschlagen und sich dann wundern, dass auf sie geschossen wird und die eine 8 Millionen Nation, die am Tag ihrer Gründung von etlichen Nachbarn angegriffen wurde und seitdem durchgehend mit Auslöschung bedroht wird, als „wirkliche Gefahr“ sehen. Naja ist schon schlimm, wenn Juden sich wehren, was fällt denen ein?

Oder betreibt ihr etwa westlich-orientierte Propaganda?
—-
Westlich orientiert, wie kann man nur? Humanismus und liberale Demokratien sind schrecklich, schafft sie ab!

discipulussenecae
discipulussenecae
12 Jahre zuvor

Assad und seine Schergen haben ihre Waffen dann wohl im Lotto gewonnen …

Und den Jungs und Mädchen von bo-alternativ fällt mal wieder nichts anderes ein, als diesen schwachsinnigen Aufruf unkommentiert ins Netz zu stellen. Bei der Lektüre dieses in schwülstigem Politjargon der 80er verfaßten Pamphletes fiel mir nur der schon damals unkritische Aufruf ein: Hoch die internationale Solidarität! Aber wer da mit wem ’solidarisch‘ sein soll, entscheiden die Steinzeitlinken mal wieder in altbekannter Selbstherrlichkeit!

Puck
Puck
12 Jahre zuvor

Das ist leider nicht nur der DIDF, der diese Thesen vertritt. Je wüster Assad sich gebärdete, desto häufiger wurden die Kommentar in einschlägigen Foren, gerne solche, die sich als „links“ bezeichnen, daß da „der Westen“ mal wieder „den nächsten Angriffskrieg“ vorbereitet. Das muß man sich mal auf der Zunge zergehen lassen: Assad ballert aus allen Rohren, Rußland und China verhindern per Veto jede noch so zahme Resolution der UNO, aber „der Westen“ – wer immer das ist – bereitet einen Krieg vor. Da reibt man sich verdutzt die Augen und fragt sich: Haben die einen Knick in der Pupille oder ich?

Puck
Puck
12 Jahre zuvor

@Andy Kngwsk #3

Zitat: „(…)Nehmen wir da mal den Israel-Iran-Konflikt: Wer provoziert die ganze Zeit und stellt Behauptungen auf, die noch nicht einmal widerlegbar sind, genau, Israel und der Westen.(…)“ Zitat Ende.

Na ja, abgesehen davon, daß dieser Satz mir vorkommt wie ein Gruß von Herrn Freud – immerhin steht fest, daß Herr Ahmadinedschad so einige Behauptungen aufstellt, die man durchaus widerlegen kann.
Ich kann nicht behaupten, daß es mir die Existenz israelischer Nuklearwaffen gefällt – aber sie rauben mir nicht entfernt so sehr den Schlaf wie die Vorstellung, Iran könnte welche besitzen.

Zitat: „(…)Und wenn man mal überlegt, was Israel sich bisher sonst noch geleistet hat (Schicksale des Palästinensichen Volkes im besetzten Gebiet oder der türkische Hilfsgütertransport wurde von israelischer Marine beschossen), wo es zu keinen Konsequenzen bisher nur ansatzweise für Israel kam.(…) Zitat Ende.

Und wenn man sich mal überlegt, was man sich den Juden gegenüber „geleistet hat“ – ich erwähne das nur ungern, weil das in D so furchtbar nervt, wahrscheinlich, weil man sich in D besonders viel „geleistet“ hat – kann ich durchaus verstehen, wenn der einzige Staat, in dem es völlig normal ist, Jude zu sein, auf keinen Fall irgendwas riskieren will. Die Erfahrung lehrt nämlich, daß der mögliche Vorwurf, die Flöhe husten zu hören, am Ende erträglicher ist, als die Gewißheit, hinterher als totes Opfer ganz doll bedauert zu werden.
Und was das Schicksal des Palästinensischen Volkes betrifft: das wäre vielleicht etwas erträglicher, wenn seine Vorturner nicht so entsetzlich korrupt wären (erinnert sich noch jemand an die Querrelen nach Arafats Tod? Wer jetzt die Mio. erbt, die er lässig aus den Europäischen Hilfsleistungen abgezweigt hat?), wenn die Hamas nicht ihre einzige Legitimation aus dem Konflikt herleiten würde und deshalb so versessen darauf ist, diesen am Leben zu halten und sich deshalb gebärden wie der Schwarze Ritter bei Monty Python.
Nicht zu reden davon, was sich z. B. arabische Herrscher gegenüber dem Palästinensischen Volk so „geleistet“ haben. Sie könnten gelegentlich mal die Stichworte „Schwarzer September´Jordanien“ googeln.

Zitat: (…)Vielleicht wurde ja auch ein syrischer Angriff unter falscher Flagge provoziert, wer weiss das schon?(…)

Vielleicht leben wir ja auch gar nicht auf der Außenseite der Weltkugel, sondern an der Innenseite und die Sonne ist so groß wie eine Pampelmuse. Vielleicht hätte das Alien von Roswell uns darüber Auskunft geben können, aber es konnte nicht mehr nach Hause oder sonstwohin telefonieren, weil der Fernsprecher im Hintergrund noch gar nicht existierte, als es vom bösen CIA vivisektiert wurde.
Am Ende ist die Zugspitze aus Kartoffelbrei.
Und wer weiß, ob Bielefeld wirklich existiert…

Zitat: „(…)Stellt mich als Antisemit oder sonstwas dar, aber ich finde, man sollte wirklich objektiv bei solchen Berichten sein und nicht vorurteilhaft, wie es zumindest mir bei diesem Bericht vorkam. Oder betreibt ihr etwa westlich-orientierte Propaganda?(…)“ Zitat Ende.

Und was heißt das jetzt genau, wenns nicht „vorurteilhaft“ angekommen ist? Antisemiten sind doch am Ende objektiver?

Aber das geht alles am eigentlichen Thema vorbei. Es ging ja ursprünglich um den Bürgerkrieg in Syrien.
Wirklich interessant an ihrem Kommentar ist lediglich, wie geschmeidig Sie Israel da reinpuzzeln.
Das erinnert an ein Assoziationsspiel, bei dem man in 5 Schritten von Mona Lisa auf Bratwurst kommen muß.

Arnold Voss
Arnold Voss
12 Jahre zuvor

Die Sache ist, was die Atomwaffen betrifft, sehr einfach: Israel würde nicht mehr existieren, wenn es keine hätte. Hier sind also ausnahmsweise mal die Richtigen im Besitz nulkearer Sprengköpfe.

Der Iran dagegen will zur unbestrittenen islamistischen Regionalmacht aufsteigen und dazu würde der Besitz von Atomwaffen sehr gut passen. Ein Iran mit Atomwaffen wäre allerdings nicht nur eine Bedrohung für den gesamten Nahen Osten.

Die islamisch-demokatische Türkei unter Erdogan will ebenfalls zur Regionalmacht im Nahen Osten aufsteigen und deswegen legt sie sich, ganz unabhängig davon, dass sie die Hauptflüchtlingslasten des Bürgerkrieges trägt, mit Assad an, um den Iran zu treffen.

Wir stehen vor brandgefährlichen Zeiten, was den Nahen Osten betrifft.

Walter Stach
Walter Stach
12 Jahre zuvor

Der sog.Nahe-Osten“ erinnert mich immer mehr angesichts der zahlreichen Konflikte, der außerordentlich unterschiedlichen Konfliktursachen, der oftmals herrschen Unklarheit über die jeweiligen Verbündeten, angesichts der difusen staatsinternen Machtinteressen, der politsch-religiös-wirtschaftlich begründeten gegensätzlichen Hegemonialinteressen in der Region,aber auch angesichts der Interessenslage ausländischer Mächte und ihrer politisch-militärischen Mitwirkung in dem Konflikt -direkt oder indirekt- an die Ereignisse vor und während des sog.3o jährigen Krieges von 1618 bis 1648 ,der bekanntlich in Wirklichkeit länger gedauert hat.

Wird es Frieden im sog.Nahen-Osten auch erst nach mehr als 3o Jahren Krieg (besser Kriege) in der Region geben, beschlossen in Friedensverträgen , dann statt in Münster und Osnabrück in…………?

Ich sehe zur Zeit lnicht den geringsten Grund, daß es in absehbarer Zeit zu einer für die gesamte Region geltenden, in einem Friedensvertrag zu vereinbarenden Konfliktlösung kommen kann.

Auch die vorangegangenen Kommentaren hier im Blog geben keinen Anlaß, auf Frieden für die Region hoffen zu können;ganz im Gegenteil werden doch auch dort die unterschiedlchen Motive, Interessenslagen für den Konflikt/die Konflikte sichtbar und vor allem die nicht zu diskutierende Überzeugung und folglich der unabdingbare Wille, daß nur die jeweilige Meinung über Ursachen und Folgen des Konfliktes allein als gerechtfertigt zu gelten hat;so war das auch vor und während des mehr als 3ojährigen Krieges – mithin ohne jede Friedensaussicht!

Bekanntlich ist der sog.Westfälische Friede 1848 letztlich nicht zustande gekommen der „guten Einsicht“ aller Beteiligten wegen, sondern weil alle Beteiligten des Krieges/der Kriege müde waren;sie waren sozusagen kriegsunfähig, sie konnten nicht mehr.
Müssen wir folglich auch im Nahen-Osten 3o und mehr Jahre bis zu einem Frieden in der Region warten und bis dahin Not,Elend und tausende Tote hinnehmen wie das im 17.Jahrhundert der Fall war?

Stephan Streitnöther
Stephan Streitnöther
12 Jahre zuvor

Der Unterschied zum 30-Jährigen Krieg ist, dass Drohnen und andere automatische Waffen nicht ermüden. Und Drohnen werden, wenn man aktuellen Berichten Glauben schenken will, ja mittlerweile auf beiden Seiten eingesetzt.

Walter Stach
Walter Stach
12 Jahre zuvor

-13-, Ja, so ist es leider wohl und umso schlimmer wird es deshalb wohl für die Menschen in dieser Region zukünftig noch werden -und das über eine lange Zeit!

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