Die Pläne der DFL den derzeit unterbrochenen Spielbetrieb in der Fußball-Bundesliga möglichst schon im laufenden Monat Mai wieder aufzunehmen, haben in dieser Woche einen empfindlichen Rückschlag erlitten. Kaum hatten die Klubs mit den regelmäßigen Corona-Tests begonnen, tauchten erste gravierende Probleme und erneute, heftige Diskussionen auf.
Beim Erstligateam des 1. FC Köln wurden drei Personen positiv auf Covid-19 getestet. Ein Fiasko für die Ambitionen der Liga und Wasser auf die Mühlen der Kritiker.
OK, eigentlich sollte man ja erst nach rund 10 Spieltagen ein erstes Fazit über die aktuelle Tabellensituation in der Fußball-Bundesliga ziehen. Dass der FC Schalke 04 nun aber, nach der vierten Bundesliga-Niederlage in Folge, noch immer gänzlich punktelos dasteht, nun auch bereits sein zweites Heimspiel gegen den 1. FC Köln am gestrigen Abend recht sang und klanglos mit 1:3 (1:1) verlor, und nach dem schlechtesten Start der Vereinsgeschichte mit Werder Bremen ganz unten am Tabellenende klebt, das sollte uns dann ja vielleicht doch schon einmal eine kurze Diskussion wert sein.
Die Hoffnungen auf einen Neuanfang, auf ruhigere und erfolgreichere Zeiten, unter Manager Christian Heidel und Trainer Markus Weinzierl waren bei Saisonbeginn riesig. Zwei unbestrittene Fachleute frisch am Werk. Dazu eine für Schalker Verhältnisse ungewöhnlich gutmütige Grundstimmung in und um Gelsenkirchen. Das sollte doch wohl klappen.
Nun, offenbar ist das Ganze dann doch nicht ganz so einfach umzusetzen, wie von vielen Freunden des Vereins angedacht. Erst ein eigenes Tor in vier Liga-Spielen, dagegen schon acht Gegentreffer und noch immer unglaubliche 0 Zähler auf dem Konto. Und das nach den durchaus machbar erscheinenden Gegnern Frankfurt, Berlin und Köln. Die Bayernniederlage mag man ja durchaus einkalkuliert haben. Aber viel schlechter hätte es in der Bundesliga für die Königsblauen wahrlich nicht losgehen können.
Da schien der 32. Bundesligaspieltag sportlich doch eigentlich schon so gut wie gelaufen, zumindest was die großen, mit besonderer Spannung erwarteten, Spiele und Tendenzen betraf. Doch dann kam am Sonntag noch der FC Schalke 04 daher und sorgte, in einem zuvor eigentlich relativ bedeutungslos erscheinendem Spiel, für ziemlich große Emotionen. Allerdings leider eben nicht bei der Mannschaft der ‚Knappen‘, denn die spielte doch einmal mehr eher lethargisch, sondern besonders Fans und auch Verantwortliche waren nach der erneut bitte enttäuschenden Leistung der Di Matteo-Elf beim 0:2 in der Domstadt, beim 1. FC Köln, plötzlich so richtig in Rage.
Sportchef Horst Heldt redete nach dem Spiel am Sonntag plötzlich unerwarteten Klartext, stellte die schlechte Einstellung der Mannschaft mit harten Worten in den Mittelpunt seiner Analyse, forderte endlich Einsatz und vermisste die notwendige professionelle Einstellung der Kicker. Einmal mehr, möchte man anmerken. “Das war der Tiefpunkt”, kommentierte der Sportvorstand sichtlich erregt und drohte sogar Rauswürfe von Spielern an: “Wir lassen uns das nicht mehr bieten. Ich weiß nicht, ob alle Spieler in den nächsten 14 Tagen noch auf dem Trainingsplatz stehen werden. Die Schonzeit ist vorbei.” Solche und ähnliche Zitate machen natürlich Eindruck, sprechen auch den einmal mehr empörten Fans aus der Seele.
Natürlich auch irgendwie zu Recht, denn verantwortlich für die seit Wochen meilenweit hinter den eigenen Ansprüchen zurückbleibenden Leistungen der Königsblauen sind natürlich in erster Linie tatsächlich die seit Monaten unter Form agierenden Spieler.
Doch bei näherer Betrachtung kann man sich des Eindrucks nicht erwehren, dass Heldt mit seiner eher hilflos wirkenden Standpauke von Köln auch mehr oder weniger indirekt von eigenem Versagen ablenken wollte. Denn schließlich ist es ja inzwischen in erster Linie er selber, der für die Zusammenstellung des Kaders und die Trainerwahl verantwortlich zeichnet.
Na, liebe BVB-Anhänger, klingeln Euch heute irgendwie die Ohren? Bei Anblick des Datums 14. März auf dem Kalender wird sicherlich dem ein oder anderen wieder einmal bewusst, dass die Borussia vor 10 Jahren unmittelbar vor dem Ende stand.
Für viele Borussen ist der 14. März 2005 nämlich so etwas wie ein zweiter Geburtstag des Vereins. Und erst nach langen und intensiven Ringen stimmten die Haupteigentümer des Westfalenstadions damals dem Sanierungskonzept des finanziell schwer angeschlagenen Klubs zu.
Und nur dadurch konnte die damals akut drohende Insolvenz des Traditionsclubs quasi in letzter Minute noch abgewendet werden.
Borussia Dortmund hatte 2005 einen gigantischen Schuldenberg angehäuft, was am Ende auch zu einem Austausch in den Führungspositionen des Vereins führte. Reinhard Rauball wurde damals (erneut) Präsident und Hans-Joachim Watzke Geschäftsführer der neue Geschäftsführer. Sie lösten Gerd Niebaum und Michael Meier ab.
Am Wochenende sorgten vermummte Idioten im Köln-Block beim Auswärtsspiel in Mönchengladbach bekanntlich für Negativ-Schlagzeilen rund um die Fußball-Bundesliga, als diese unmittelbar nach Spielende nicht nur auf den Platz des Stadions in Mönchengladbach zu stürmen begannen, Pyrotechnik einsetzten und sich zudem etliche Rangeleien mit Polizei und Ordnungshütern lieferten.
Der 1. FC Köln reagierte im Nachgang des Derbys sofort. Doch auch seine umgehende, harte Reaktion konnte die einsetzende öffentliche Debatte bisher nicht stoppen, in deren Verlauf, wie das dann häufig und gerne der Fall ist, inzwischen auch die ersten ‚Hardliner‘ zu Wort kommen. Einschüchternde Überlegungen aus reiner Taktik, oder tatsächlich eine ernstgemeinte, echte Drohung? Jedenfalls will DFB-Sicherheits-Chef Hendrik Große-Lefert, wie er sich nun gegenüber der ‚Rheinischen Post‘ geäußert hat, nun ebenfalls harte Konsequenzen durchsetzen.
Sogar ein Verbot von Auswärtsfahrten für Bundesligafans wird von ihm offenbar dabei nicht ausgeschlossen!
„Wenn der Veranstalter sonst keine Möglichkeiten mehr hat, muss man solch drastische Sanktionen ergreifen.“
Die Hoffnungen waren groß im Vorfeld der Auswärtspartie der Dortmunder Borussia am Wochenende in Köln, waren doch etliche Langzeitverletzte nach der Länderspielpause wieder zurück im Kader. Und tatsächlich, lass sich die Elf auf dem Platz und auch die Besetzung der Auswechselbank sehr vielversprechend.
Das es am Ende wieder eine 1:2-Niederlage setzte, die dritte Pleite in der Liga in Folge immerhin schon, das kam dann doch sehr überraschend für viele Beobachter. Und tatsächlich, mit so einem hochkarätig besetzten Kader bei einem Aufsteiger zu verlieren, das ist schon bemerkenswert und für alle Beteiligten im Dortmunder Lager sicherlich ernüchternd.
Doch man sollte dabei nicht völlig vergessen, dass Spieler welche lange ausgefallen waren natürlich noch nicht über die entsprechende Form verfügen, und es eigentlich ja auch nicht können.
Normalerweise lassen Anhänger beider Vereine keine Gelegenheit aus ihre Unterschiedlichkeit zu betonen. Doch an diesem Wochenende vereint beide großen Ruhrgebietsvereine, die Borussia aus Dortmund und den FC Schalke 04, so viel wie wohl schon lange nicht mehr.
Nach jeweils nur mäßigen Saisonstarts, welche sie aktuell im sportlichen Mittelfeld der Liga festhängen lassen, haben beide Clubs die nun ablaufende 14-tägige Länderspielpause zur möglichst optimalen Aufarbeitung ihrer spielerischen Defizite nutzen wollen. Und am nun anstehenden Bundesligawochenende eint beide daher ein ganz großer Wunsch, der nach einem erfolgreichen Neustart ihrer grundsätzlich auf erneute Champions League-Qualifikation getrimmten Kader in den verbleibenden Rest der Bundesligasaison 2014/15.
In dieser Woche sicherte sich der 1. FC Köln durch einen Sieg gegen den VfL Bochum endgültig den Aufstieg ins Fußballoberhaus! Die ‚Geißböcke‘ erreichten daher unzählige Glückwünsche bezüglich ihrer Rückkehr in die 1. Liga. Darüber freute sich der Club grundsätzlich.
Doch es gibt für die Domstädter dabei offensichtlich auch klare Grenzen. Wie der Club aktuell auf seiner Homepage öffentlich mitteilt, lehnt er die Glückwunsche der Partei ‚Pro Köln‘, die mit den Werten des FC nichts zu tun hätte, entschieden ab:
„… Der 1. FC Köln freut sich über die zahlreichen Glückwünsche zum Aufstieg in die Bundesliga. Auch die Partei „Pro Köln“ hat auf ihrer Homepage gratuliert – allerdings war die Gratulation verbunden mit der Aussage, die Kölner Wähler könnten das, was „sportlich im Bereich des Fußballs erreicht wurde“, nun auch politisch erreichen, indem sie „mit einer Stimme für Pro Köln die Domstadt auch politisch wieder in die Erstklassigkeit führen.“
Wir weisen den durch diese Formulierungen suggerierten Eindruck, es gäbe irgendeinen Zusammenhang zwischen Erfolgen des 1. FC Köln und einer Wahlentscheidung für „Pro Köln“, entschieden zurück.
Wenn heute Abend der VfL Bochum sein Gastspiel beim Tabellenführer der 2. Liga, dem 1. FC Köln absolviert, dann hat es der Gastgeber selber in der Hand, mit einem Sieg, seine Rückkehr ins Oberhaus des deutschen Fußballs perfekt zu machen. Die Vorbereitungen für die Feierlichkeiten laufen seit Tagen auf Hochtouren. Ein schöner Abed für die Anhängerschaft der Kölner deutet sich an.
Die Gäste aus dem Revier spielen an diesem Abend, zumindest wenn es nach dem Willen der Massen im Stadion und nach der Wahrscheinlichkeit geht, wohl nur eine unbedeutende Statistenrolle.
Da findet an diesem Wochenende in Berlin ein groß angelegter Fankongress mit über 700 Teilnehmern statt, wo sich die Vertreter der diversen Teams darum bemühen u.a. ihr Verhältnis zur Polizei zu verbessern, und ausgerechnet am gestrigen Samstagnachmittag kommt es am Rande des sportlich völlig bedeutungslosen Freundschaftsspiels zwischen dem 1. FC Köln und dem FC Schalke 04 zu schweren Ausschreitungen, bei denen u.a. auch ein Schwerverletzter zu beklagen ist.
Schlechter hätte es für die engagierten Teilnehmer am Fankongress kaum kommen können, wie u.a. auch bereits bei Twitter intensiv diskutiert wurde.
Unabhängig von den ‚Vereinszugehörigkeiten‘ der an der Randale beteiligten ‚Fans‘ zeigt diese Aktion doch sehr eindeutig, dass die Krawallmacher von diesen durchaus gut gemeinten Kongressen, Diskussionen und Treffen eben im Zweifelsfall gar nicht wirklich erreicht werden.
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