UW/H lehrt endlich die „Wahrheit über 9/11“

Daniele_Ganser_ASPO_GV_2008Witten. Die erste private Hochschule, die durch den deutschen Staat anerkannt wurde, demonstriert wieder einmal, ein recht eigenwilliges Verständnis des eigenen Bildungsauftrags zu haben: Laut einer Pressemitteilung der Universität Witten/Herdecke, trat diese an den antiamerikanischen Verschwörungstheoretiker Dr. Daniele Ganser aus der Schweiz heran, auf dass jener den Studierenden so etwas ähnliches wie Medienkompetenz näher bringen möge. In Deutschland ist Ganser vor allem aus YouTube-Videos bekannt und es sind regelmäßig YouTube-Videos, auf die er sich beruft. 

„Friedensforscher“ Dr. Daniele Ganser wird bei seinem Auftritt am 29. Oktober endgültig klären, was er zuvor wohl mit seinen extrem rechten Freunden Jürgen Elsässer und Karl-Heinz Hoffman rege diskutiert haben wird und heute sowie morgen zum wiederholten Male mit Ken Jebsen erörtert: „Wer kontrolliert die vierte Gewalt?“ Der Vortrag unter dem Titel „Fakten, Meinungen, Propaganda – Wie mache ich mir selbst ein Bild?“ verspricht: „anhand konkreter Beispiele aus den letzten 25 Jahren (Krieg um Kuwait 1990, Terroranschläge vom 11. September 2001, Krieg in der Ukraine 2014/15) […] kritisch auf die Leitmedien [zu] blicken.“ Und damit tut er vor allem auch sich selbst einen Gefallen. Wie die Schweiz am Sonntag im Februar diesen Jahres berichtet, ist Ganser schließlich zutiefst betrübt darüber, in Basel zu diesen Themen nicht mehr dozieren zu dürfen.

Dass sich schleppend nacheinander alle universitären Einrichtungen und akademischen Kollegen von ihm distanzieren (und sich sogar gelegentlich über ihn erheitern), begreift Ganser als Beweis für sowohl die Relevanz seiner Arbeit, als auch für das Eingreifen Dritter. Indem er sich einbildet, dass „man nicht ergebnisoffen über 9/11 diskutieren kann“, zeigt er sich regelrecht erpicht darauf, einem deutschsprachigen Publikum zu unterbreiten, was dieses – je nach Umfrage und Jahreszeit zu etwa 19  bis  90% – ohnehin längst ahnt: Dass man Amerika in dieser Sache nicht über den Weg trauen könne.

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Wo terrorverdächtige Islamisten Hilfe finden

B. Falk vor dem OLG Düsseldorf
B. Falk vor dem OLG Düsseldorf

Heute steht im Düsseldorfer Oberlandesgericht der zweite Prozesstag im Verfahren gegen Marco G. und drei weitere Islamisten an. Ihnen wird vorgeworfen, im Dezember 2012 eine Bombe im Bonner Hauptbahnhof platziert und einen Anschlag auf Markus Beisicht, den Vorsitzenden der rechten Gruppe „Pro NRW“ geplant zu haben. Das Zuschauerinteresse am Terrorprozess war schon beim ersten Verhandlungstag vor zwei Wochen nicht sehr groß, diesmal wird es wohl deutlich geringer ausfallen. Doch ein Mann wird auch heute wieder im Gerichtssaal sitzen, um die Angeklagten zu unterstützen: Bernhard Falk, ehemaliger Linksterrorist, und bekennender Al-Qaida-Anhänger. 

Schon der erste Prozesstag im Düsseldorfer Verfahren verdeutlichte, welche Rolle Falk im islamistischen Terrornetzwerk spielt. Als am Abend die Frage erläutert wurde, ob die Inhaftierten Fußfesseln tragen müssten, wurde Horst Salzmann, Vertreter der Generalbundesanwaltschaft, sehr deutlich. Marco G. und Bernhard Falk hätten sich bei einem Gefängnisbesuch Falks über „Gefangenenbefreiung“ unterhalten. Außerdem hätte der Angeklagte in einem Brief genaue Angaben über die Anzahl und Bewaffnung der bei Transporten begleitenden Beamten gemacht. Bernhard Falk findet das alles gar nicht so wild. Es sei „naiv“ von Marco gewesen, im Beisein von BKA-Beamten über so etwas zu sprechen, aber „aus theologischer Sicht hat Marco Recht“, und es sei „eine Pflicht“ muslimische Gefangene zu befreien. Mit „Gefangenschaft“ kennt Bernhard Falk sich aus. Nach einer Anschlagsserie in den 1990er Jahren saß Falk bis 2008 im Gefängnis.

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