Als am 9. November 1989 in Berlin die Mauer fiel, da war das für mich, wie für Millionen andere Zeitgenossen auch, ein Ereignis, das mir die Freuden-Tränen in die Augen trieb. Ich war damals 18 Jahre alt und kurz davor mein Abi zu machen. Als Schüler hatte ich gerade einmal drei Jahre zuvor, die damals bei uns übliche Klassenfahrt nach West-Berlin gemacht, im Zuge des Aufenthalts auch den Ostteil besucht. Als 15-Jähriger waren die Erlebnisse in der damals noch geteilten Stadt für mich total beeindruckend.
Schon die Reise über die Transitstrecke mit dem Bus war ein Abenteuer der dunkleren Sorte. Grimmig dreinblickende DDR-Grenzer stellten gefühlt unseren kompletten Bus auf den Kopf. Grelle Scheinwerfer tauchten die Grenzanlagen in ein bedrohliches Licht. Bilder, die mir noch heute, über dreißig Jahre später, gut in Erinnerung sind.