Wochenlang war es vergleichsweise still um die Dortmunder Vereinsführung. Klub-Boss Aki Watzke und Sportdirektor Michael Zorc, beide in diesen Tagen im Mittelpunkt von zahlreicher, teilweise heftiger Fankritik, machten sich zuletzt rar in der Öffentlichkeit. Jetzt hat Watzke das auffällige Schweigen mit einem großen Interview mit der renommierten Frankfurter Allgemeinen Zeitung durchbrochen. Und wie!
Nach dem Transfer-Hickhack um Stürmerstar Pierre-Emerick Aubameyang machte der Vereinsboss der Dortmunder der Mannschaft demnach kürzlich auch eine sehr klare Ansage in der BVB-Kabine. Er verdeutlichte dabei: Einen neuerlichen Transferpoker a la Aubameyang und Dembélé, wo Starspieler, trotz laufender Verträge beim Revierklub, mit aller Macht den BVB verlassen wollen, den will der Klub für die Zukunft offenbar mit aller Macht verhindern.
In dem Interview mit der FAZ kündigte der Geschäftsführer von Borussia Dortmund zudem scheinbar selbstbewusst an: „Ich habe der Mannschaft klipp und klar gesagt: Der nächste Spieler, der so etwas macht, wird kläglich scheitern. Der bekommt ein riesengroßes Problem. Der nächste Spieler, der versucht, uns unter Druck zu setzen, indem er Leistung zurückhält oder gar streikt, wird damit nicht durchkommen und auf der Tribüne sitzen.“
Und Watzke legte gegenüber den Kollegen sogar noch weiter nach: „Das wissen jetzt alle. Das ist eine öffentliche Aussage, an der ich mich messen lasse! Es gibt jetzt nach Dembélé und Aubameyang ein übergeordnetes Interesse für den Klub: Wir müssen wieder eine bessere Struktur in den Kader bekommen.“
„Die Mannschaft, die 2011 und 2012 die Titel gewonnen hat, war fußballerisch definitiv nicht so gut wie die heutige Mannschaft. Aber sie hatte die beste Mentalität, die man sich vorstellen kann“, gab der Boss zu Protokoll. „Wir benötigen im Sommer eine Kader-Justierung, je nach Verlauf der Rückrunde auch eine deutlichere.“
Ein scheinbar wild entschlossener Chef also, der mal wieder kräftig mit der Faust auf den Tisch haut und zum Wohle des Vereins in Zukunft hart durchgreifen will. Das hören viele in Dortmund aktuell so sicherlich zunächst sehr gerne, streicheln diese Aussagen doch das aktuell angeschlagene Selbstbewusstsein aller Borussen.
Der Haken an der Sache: Es ist in erster Linie ein leicht durchschaubares Ablenkungsmanöver!