Wir sind mehr und das ist gut so!

Hier könnten überall Antifaschisten sitzen. Quelle: Flickr.com, Foto: Dennis , CC BY-ND 2.0 

Der Hashtag #wirsindmehr wird von vielen in Frage gestellt, genau wie das für heute geplante Konzert gegen Rechts in Chemnitz, gerade auch aus linker Richtung. Da wird die Frage gestellt, was denn wäre, wenn wir nicht mehr „mehr“ sind. Klargestellt, dass in einem Rechtsstaat auch eine Mehrheit keine menschenfeindlichen Entscheidungen treffen darf. Wird darauf verwiesen, dass die Nazis auch eine Mehrheit hatten und gerade die Behauptung, mit Volkes Stimme zu sprechen, ein Instrument der Populisten ist. Es wird postuliert, dass solche massenwirksamen Aktionen nur Lippenbekenntnisse sind, danach alle wieder nach Hause fahren und nichts sich ändert. Es wird auf den wahren Kampf eingeschworen, der auf der Straße stattfände. Ja, es scheint fast schon eine Art Sehnsucht zu geben, jetzt endlich an dem Punkt zu sein, wo man als letzte Bastion im Untergrund mit selbstgebastelten Bomben und geklauten Pistolen in den aufrechten Widerstand geht.

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Hey, AfD-Fraktion-Hochtaunuskreis – Wir warten…

Warnung angekommen, AfD-Fraktion Hochtaunuskreis. Wir freuen uns darauf, wenn ihr versucht, unser Büro zu stürmen und uns auf die Straße zu zerren. Der erste, der von Euch die  Schwelle übertritt fliegt durch das geschlossener Fenster – aus dem dritten Stock. Die gute Nachricht: Die älteste Unfallklinik der Welt liegt um die Ecke.

Aber mal unter uns Pfarrerstöchtern: Wer so aussieht wie euer Vorsitzender Thomas Langnickel und einen so furchterregenden Beruf wie „Outplacementberater“ in Bad Homburg hat – und sich, die Anmerkung sei erlaubt, noch nicht einmal den Südhang leisten kann –   sollte sich mit Drohungen zurückhalten.

Wenige Tage vor seinem 59. Geburtstag sollte sich der Thommy echt überlegen, ob er wirklich noch Streit sucht. Und dann auch noch Streit mit uns.

Es ist nämlich das eine, immer nach dem Ende der politischen Korrektheit zu brüllen, und Tötungsfantasien über uns und unsere Kollegen in die Welt hinauszublasen.

Ach ja: der Text ist mausgerutscht. So wie eure Bea Kindern an der Grenze in den Kopf ballern will. Hat hier alles nichts mit nichts zu tun.

Eko Freshs „Aber“ ist der deutsche Sommerhit 2018

Mit fast vierzig Jahren blickt man ein wenig anders auf die Welt, zumal auch die musikalische. Moderne Musiker sind nicht mehr intuitiv zugänglich, und das umso weniger, je besser sie bei den Menschen ankommen, zu denen man vor noch nicht all zu langer Zeit glaubte, selbst zu gehören. Man hört gerne die neuen Alben der alten Bands, freut ich über Akustiksets von Boysetsfire, Lagwagons Joey Cape oder das entsprechende neue Rise Against-Album. Und lacht über all die Uralt-Rapper wie KKS, Azad oder eben Eko.

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Angewidert schaue ich auf den Irrsinn

Deutschland 2018 – Subjektives Symbolfoto. (Foto: SurFeRGiRL30/ Flickr/ CC BY SA 2.0)

Gerne würde ich irgendwas Witziges, Ausdrucksstarkes und überraschend Frisches darüber schreiben, wie ich die Situation in Deutschland derzeit erlebe, und darin dann auch auf das heutige Urteil im NSU-Prozess, das Überholen der SPD durch die AfD, den Suizid eines jungen Afghanen, Horst Seehofer und die allgemeine überhitzte Situation zu sprechen kommen. Allein: mir fällt nichts mehr ein.

Ich sitze jeden Tag immer geschockter da. Komme aus dem Kopfschütteln nicht heraus. Habe immer mehr und plastischer den Eindruck, dass diese Demokratie mit großem Geschrei und ein wenig tätlicher Gegenwehr auf einen Abgrund zurast, den alle sehen und sich bemühen zu beschreiben, wie groß, wie tief, wie vernichtend er ist, aber nicht willens sind, wirklich etwas dagegen zu tun. Dann sind da die, die sich auf den Abgrund freuen, die ihn als Aufstieg sehen, auf eine neue Ebene. Des Deutschseins, des nationalen Selbstbewusstseins.

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Das simple Drehbuch im Kopf von Rainer Wendt

Rainer Wendt im Spiegel Quelle: Flickr.com, Foto: the_jetboy, CC BY2.0

Rainer Wendt hat auf seiner Facebookseite mal wieder etwas geschrieben und dafür 12.000 Likes erhalten. Statt sich im Stillen zu ärgern, kann man den Text ja mal genauer anschauen:

Ja, ich weiß, man darf keine solcher Taten instrumentalisieren für irgendeine politische Forderung oder Aussage. Und manchmal gebietet in der Tat der Respekt vor dem Opfer und seinen Angehörigen, innezuhalten und zu schweigen.

Machmal ist das wohl so, nicht aber, wenn der Täter ein Flüchtling ist oder Rainer Wendt gerade in der Stimmung für Polemik ist.

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018 AfD Herne, Gegenveranstaltung und das Shoah-Mahnmal

Das verhüllte Shoah-Merkmal auf dem Willi-Pohlmann-Platz in Herne. Im Hintergrund die „Zille“. (Foto: Sebastian Bartoschek)

Demokratischer Protest am Sonntag, 13. Mai, ab 10 Uhr gegen einen Rechtsaußen der AfD. Der tritt in der Gaststätte „Zille“ am Willi-Pohlmann auf, ist eng mit der Identitären Bewegung verwoben, Vorsitzender der „Patriotischen Plattform“ und Islamwissenschaftler: Dr. Hans-Thomas Tillschneider. Er spricht über „Islam und Antisemitismus“. Um ihn und die seinen nicht zu provozieren, wird das Shoah-Mahnmal nicht enthüllt. Klingt surreal? Ist es auch. Ebenso wie Aussagen des Pächters der Zille, nach denen „andere Parteien viel größere Arschlöcher“ beinhalten, als die AfD. Wir sprechen mit Simon Liebig, der Gegenveranstaltung mit organisiert. Die Veranstaltung bei Facebook findet ihr hier, und einen Aufruf der SPD Herne hier.

Rechte, Linke, Islamkritik und „Islamkritik“

Islamkritik light
Islamkritik light
Islamkritik light (Foto: Daniel Fallenstein)

Islamkritik aus der AfD ist häufig gar keine. Die Rechtspartei hat viel mehr mit der Ideologie des politischen Islam gemeinsam, als es zunächst scheint. Einig sind sie sich schon in ihrer Ablehnung universalistischer Werte. Dagegen wäre eigentlich eine konsequente linke Position gefragt. Von unserem Gastautor Jan-Lasse Müller-Mütz.

Der AfD-Politiker Dubravko Mandic stieß vor einigen Tagen sein eigenes Umfeld mit einem Facebook-Posting vor den Kopf.

Schulterschluss (Screenshot: LLM)

Im Kern argumentierte Mandic, dass man sich als Patriot mit der Verurteilung des Islams zurückhalten solle. Der Jurist wurde durch Äußerungen in einem internen AfD-Forum bekannt, die AfD unterscheide sich inhaltlich kaum von der NPD. Nun schreibt Mandic, er unterhalte sich lieber mit Moslems als mit „verschwulten Deutschen“. Der Islam sei eine „männliche Religion“ und ein gutes Mittel „angesichts des wuchernden Feminismus, Gender- und Pädowahns“. Deswegen solle sich der Kampf gegen Einwanderung richten und nicht gegen den Islam.

Sollte uns dieser alternativ-islamische Schulterschluss überhaupt überraschen? Natürlich nicht.

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Eintracht Frankfurt und die AfD-Debatte

Gastautor Thomas Weigle zu Besuch in ’seinem‘ Waldstadion in Frankfurt. Foto: privat

In Frankfurt, im und um das Umfeld der SGE herum, laufen einige zurzeit ganz schön heiß, hat doch Eintracht Präsident-Fischer  in aller gebotenen Deutlichkeit die AfD-Wähler in die wohlverdienten Schranken verwiesen, indem er kategorisch eine Mitgliedschaft bei der Frankfurter Eintracht als unvereinbar mit dem Wählen der AfD erklärt hat.

Von unserem Gastautor Thomas Weigle.

Natürlich weiß auch der Eintracht-Präsident, dass es unter den SGE- Mitgliedern AfD-Wähler gibt. Für ihn ist es aber wichtig, mit aller Entschiedenheit zu erklären, dass sich die Frankfurter SGE  unmissverständlich von den „rassistischen und menschenverachtenden Zielen der AfD“ distanziert.

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