Der Einfluss der großen Kirchen in diesem Lande sinkt seit Jahren permanent. Manchen Zeitgenossen dürfte er vermutlich noch immer viel zu groß sein. Andere werden den Rückgang der Bedeutung der Kirche bedauern.
Doch von Jahr zu Jahr kann man es nicht nur an der Zahl der Kirchenaustritte deutlicher sehen, die Menschen wenden sich hierzulande in Scharen von den großen Kirchen und ihren Traditionen ab.
Wer vor Kurzem einmal an einem ‚normalen‘ Sonntag einen Blick in ein Gotteshaus der Katholischen oder Evangelischen Kirche geworfen hat, der kann es nicht übersehen haben. Häufig ist dort kaum noch jemand zugegen, nur in den ersten Reihen überhaupt noch der ein oder andere Besucher zu erblicken. Von handeslüblichen Werktagen an dieser Stelle einmal ganz zu schweigen.
Doch dann gibt es eben auch noch immer diese besonderen Tage im Jahr, die wo dieser Trend der jüngsten Zeit mit Macht kaschiert wird, wo plötzlich jede Menge ‚Scheinheilige‘, zumindest für ein paar Stunden, wieder zu den kirchlichen Traditionen zurückkehren, denen Sie das ganze restliche Jahr über inzwischen so gerne und immer häufiger einfach fernbleiben.
Klar, Weihnachten ist natürlich so ein klassischer Fall. Plötzlich ist in den ansonsten leeren Kirchen im Lande kein Sitzplatz mehr zu bekommen. Auch der 1. November ist in Deutschland vielerorts noch so ein klassisches Datum.
Wenn ‚Allerheiligen‘ ansteht, dann werden die Gräber der lieben Verwandten plötzlich gerne und zahlreich mit Blumen und Kerzen geschmückt, nur um sie dann in den Monaten darauf vielfach wieder komplett zu ignorieren.