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Wird man in einer religiös geprägten Familie groß, wie es mir geschah, bleibt es selten aus, als Kind zum Glauben verpflichtet zu werden. Eltern können es als ihre Aufgabe ansehen, das jeweilige Kind mit den Gepflogenheiten der jeweiligen Sekte vertraut zu machen, bis sie zur Gewohnheit geworden sind. Üblicherweise werden dann kaum noch Fragen gestellt. Es kann auch vorkommen, dass Gewohnheit und sozialer Zwang zur familiären Rationalität rationalisiert wird; darüber würde, dem Glauben nach, bloß noch ein zumeist rationaler Gott schweben, etwas völlig anderes als das emotionale Wesen, von dem z.B. im alten Testament die Rede ist. Auch Jesus war den Geschichten des neuen Testamentes nach nicht rational, sondern mitfühlend. Verblendet wollte sich niemand aus meiner Familie zeigen.