Der ‚Hype‘ um Schweinsteiger und De Bruyne zeugt von neuen Prioritäten in der Sportberichterstattung

Kevin De Bruyne spielt aktuell für Wolfsburg. Quelle: Wikipedia, Foto: Opihuck, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Kevin De Bruyne spielt aktuell für Wolfsburg. Quelle: Wikipedia, Foto: Opihuck, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Verfolgt man das Geschehen rund um den Fußball aktuell auf nationaler Ebene, dann bestimmen neben den üblichen Branchenriesen Bayern, Dortmund und Schalke, vor allem zwei Themen die Berichterstattung, welche bei näherer Überlegung doch sehr erstaunlich sind: Der unendliche Wechselpoker um den Noch-Wolfsburger Kevin De Bruyne und der Hype um den nach England gewechselten Nationalspieler Bastian Schweinsteiger. Beides Themen die direkt mit ihrer sportlichen Leistung eigentlich rein gar nichts mehr zu tun haben. Hier scheint sich aktuell ganz allmählich ein Schwerpunkt der Sport-Berichterstattung zu verschieben.
Spielerwechsel und die Spekulationen in deren Vorfeld gehören seit Jahren schon zum üblichen Ritual in der Sommer- bzw. Winterpause im bundesdeutschen Fußball. Ist ja grundsätzlich auch herrlich darüber zu sinnieren welcher Kicker das eigene Team vielleicht noch verstärken könnte oder gar noch verlässt.
Im Laufe der letzten Jahre ist bei diesen Spekulationen ein stetiger Zuwachs zu beobachten, welcher sicherlich auch mit der zunehmenden Kommerzialisierung des Profifußballs zu erklären ist. Doch was sich in den letzten Tagen und Wochen abspielt, das setzt diesbezüglich tatsächlich ganz neue Maßstäbe.
Die ewigen Meldungen rund um den Verbleib bzw. den angeblich womöglich ins Haus stehenden Wechsel des Belgiers Kevin DeBruyne und das riesige Tam-Tam um den bereits abgewickelten Wechsel des Ex-Bayern und Nationalspielers Bastian Schweinsteigers von München zu Manchester United und seine nun ersten Auftritte im Trikot seines neuen Clubs nerven inzwischen eigentlich, bis auf die direkt Betroffenen vielleicht, inzwischen wohl alle. Und selbst dies ist nach den jüngsten ‚Spielchen‘ um den De Bruyne-Poker, mit dem unwürdigen Schauspiel durch ARD-Moderator Alexander Bommes bei einer Gala, in der er den Belgier ein Treuebekenntnis zu seinem derzeitigen Verein ’nachplappern‘ ließ, als vorläufige Krönung des Ganzen zu bezweifeln. Irgendwann ist es halt auch mal einfach genug mit diesem künstliche ‚Gehype‘ jenseits des eigentlichen Sportgeschehens!

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Die große Jagd nach dem ‚Gelben Trikot‘: Am morgigen Samstag beginnt die 102. Tour de France

Die Tour 2005. Ein Bild aus 'besseren' Tagen der 'Tour'? Quelle: Wikipedia, Lizenz: Gemeinfrei
Die Tour de France im Jahre 2005. Ein Bild aus ‚besseren‘ Tagen? Quelle: Wikipedia, Lizenz: Gemeinfrei

Vor Jahren noch ein sehr bedeutendes nationales TV-Ereignis, auch hier bei uns in Deutschland, fristet die traditionelle Frankreichrundfahrt, das wohl mit Abstand bedeutendste Radsportevent weltweit, hierzulande, nach schier unzähligen Negativberichten rund um das Thema ‚Doping‘ in den letzten Jahren, aktuell eher ein Schattendasein.
Längst vorbei die Zeiten, als Erik Zabel und Jan Ullrich die Nation zu Millionen vor die Bildschirme zog, ARD und ZDF stundelang mit eigen Teams vor Ort präsent waren und die Zuschauer von den einzelnen Etappen, zusammen mit ausgedehnten Sightseeing-Tipps zu den jeweiligen Etappen und kulinarischen Besonderheiten aus der jeweiligen Gegend live und ausführlichst unterhielten.
Dabei hat das Radrennen quer durch unser Nachbarland bzw. sogar einige Nachbarländer noch immer seinen ganz speziellen Reiz. Nicht nur sportlich, sondern eben auch kulturell und touristisch.
Wunderbar entspannend, wenn man als Zuschauer daheim die Schönheit der Landschaft durch technisch aufwändige Liveübertragungen bequem vom heimischen Sofa aus mit verfolgen kann, sich so auch über mögliche, zukünftige Urlaubsziele einen Eindruck machen kann.
Bereits am morgigen Samstag startet nun also schon die 102. Auflage der Tour de France. Die Strecke des größten Radsport-Ereignisses der Welt führt dieses Mal in 21 Etappen über 3360 Kilometer durch die Niederlande, Belgien und Frankreich.

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‘Die Mannschaft’: Ein stark idealisierter Blick auf die Fußball-WM 2014 aus Sicht der DFB-Auswahl

Die ARD zeigt heute Abend (ab 20.15 Uhr) den Film ‘Die Mannschaft’. Hierbei handelt es sich um eine 90minütige Dokumentation, welche die Geschehnisse rund um die Fußballweltmeisterschaft im letzten Sommer in Brasilien aus Sicht des späteren Titelgewinners zeigt.
Für Fußballfans sicherlich ein grundsätzlich recht interessanter Streifen, zeigt er doch den Alltag des Teams mit einem sonst nur selten zu erhaschenden Blick hinter die Kulissen, Bilder aus den Katakomben und Hotels, öffnet sich für den Zuschauer hier manche Tür, welche sonst für neugierige Augen eigentlich immer verschlossen bleibt.
Nicht vergessen sollte man hierbei jedoch, dass es sich dabei um eine Dokumentation handelt, welche sich (leider) ausschließlich auf die ‚heile Welt‘ des Fußballs, auf einen vorgefilterten Blick auf eine Mannschaft beschränkt. Kritische Ansätze und Überlegungen zum Sport und zum Turnier selber sucht man hier leider völlig vergeblich.
Für viele Zeitgenossen jedoch sicherlich heute trotzdem eine willkommene Erinnerung an den sportlich, zumindest aus Sicht der deutschen Nationalmannschaft, so erfolgreichen Fußball-Sommer 2014.

Die vermeintlich ’schamlose Generation‘ des Sven Kuntze

DSC01273 (567x600)Den Journalisten Sven Kuntze kennen viele sicherlich noch aus seiner Zeit beim ARD-Morgenmagazin, als Korrespondent in New York, Washington oder Berlin, vielleicht auch durch seine diversen Talkshowauftritte in den letzten Jahren.
Für mich war der 1942 geborene Kuntze immer ein besonders sympathischer Vertreter seiner Zunft, hatte er doch eine ganz besonders ‚charmante‘ Art des Auftretens, ein gewisses Augenzwinkern in seiner Art.
Zu schätzen gewusst habe ich das u.a. bei der Entdeckung seines Buches „New York City, Eine wunderbare Katastrophe“, welches mich bei einem meiner ersten Besuche in der Stadt im Osten der USA damals hervorragend informiert und auch unterhalten hatte. Aber das hier nur am Rande angemerkt.
Aktuell sorgt Sven Kuntze mit seinem aktuellen Buch „Die schamlose Generation“ für Aufsehen, in dem er sich mit seiner eigenen Generation, den ‚Vierzigern‘ (geboren zwischen 1940 und Mitte der Fünfzigerjahre), wie er sie nennt, kritisch auseinandersetzt.
Herausgekommen ist eine sehr zornige Bestandsaufnahme: „Die Vierziger gleichen jenem Narren, der die Eitelkeit besitzt, die Geschichte zu verurteilen, und die Unmoral, sich mit ihr abzufinden.“, so Kuntze.

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WM: Reaktionen auf den ‘Gaucho-Dance’ stimmen nachdenklicher als die unsensible Aktion selber

Am Dienstag begrüßten gut 400.000-Fans die heimkehrende Nationalmannschaft des DFB auf der ‚Fanmeile‘ in Berlin. Ein Empfang der auch heute in vielen Medien noch nachwirkt.

Neben einer unübersehbaren Maximierung des Kommerzes, kaum ein Blick ohne die Dauereinblendung diverser Sponsoren war in Berlin möglich, sorgte besonders der sogenannte ‚Gaucho-Dance‘ für Verärgerung und Diskussionen bei Millionen im Lande.

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Die TV-Experten Mehmet Scholl und Oliver Kahn gehören zu den Gewinnern dieser Fußball-Weltmeisterschaft

Oliver Kahn bei seinem Abschiedsspiel im Jahre 2008. Quelle: Wikipedia, Foto: Tsutomu Takasu, Lizenz:  CC BY 2.0
Oliver Kahn bei seinem Abschiedsspiel im Jahre 2008. Quelle: Wikipedia, Foto: Tsutomu Takasu, Lizenz:CC BY 2.0

Die Fußball-WM in Brasilien nähert sich mit großen Schritten ihrem Höhepunkt, dem Finale heute Abend. Viele Themen wurden in den vergangenen gut vier Wochen diskutiert, auch hier im Blog.

Zwei Personen haben dabei bisher eine eher bescheidene Rolle eingenommen, was vielleicht doch ein wenig überrascht: Die beiden Fußballexperten von ARD und ZDF, Mehmet Scholl und Oliver Kahn!

Bedenkt man das Ausmaß der Kritik an den diversen Kommentatoren wie z.B. Béla Réthy, Tom Bartels, Gerd Gottlob oder auch Steffen Simon, die allesamt zum Teil sehr heftig für ihre Leistungen in Südamerika in Medien und Foren kritisiert wurden, ist es tatsächlich bemerkenswert, dass Scholl und Kahn offenbar weder positiv noch negativ besonders auffielen. Die beiden dürfen sich somit, streng genommen, sogar als heimliche Sieger der WM-Berichterstattung bei ARD und ZDF fühlen.

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‚Didi‘ Hamann: Ein weiterer Bayern-Experte in der Fußball-Fernsehlandschaft

Dietmar Hamann. Quelle: Wikipedia, Foto: Jonesy702, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dietmar Hamann. Quelle: Wikipedia, Foto: Jonesy702, Lizenz:CC BY-SA 3.0

Auch abseits der Weltmeisterschaft gibt es aktuell noch interessante Entwicklungen in der Fußballlandschaft. So wurde heute u.a. bekannt, dass ab der kommenden Bundesligaspielzeit ein weiterer ehemaliger Bayernspieler im TV als Experte auftreten wird.

Mit Dietmar ‚Didi‘ Hamann verstärkt der Pay-TV-Anbieter ‚Sky‘ somit die ohnehin bereits von vielen Zuschauern kritisierte Dominanz des Rekordmeisters unter den Fernsehexperten in den nationalen Medien.

Aktuell präsentieren mit Mehmet Scholl und Oliver Kahn bereits bei ARD und ZDF zwei den ‚Bayern‘ noch immer nahestehende Experten ihre Spielanalysen zur Nationalmannschaft. Auch bei ‚Sky‘ sind mit Franz Beckenbauer und Lothar Matthäus bereits ehemalige prominente Bayernspieler landesweit präsent. Nun wird mit dem Ex-Nationalspieler Hamann noch ein weiterer hinzukommen. Das wird sicherlich nicht alle Fußballfreunde in der Republik erfreuen.

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WM: Offener Brief an ARD/ZDF – „Fernsehen nur für Deutsche“

TV-Kamera. Foto: Robin Patzwaldt
TV-Kamera. Foto: Robin Patzwaldt

Vor einigen Tagen haben wir hier bei den Ruhrbaronen bereits kontrovers über die Kommentatoren von ARD und ZDF während der Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien diskutiert. Dabei kam es gerade auch bezüglich der Parteilichkeit bei den Übertragungen der Spiele der DFB-Auswahl zu sehr unterschiedlichen Einschätzungen.

Heute hat nun der Journalist Ivo Bozic bei den Kollegen der Berliner ‚Jungle World‘ einen spannenden und diskussionswürdigen ‚Offenen Brief‘ an die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten gerichtet und sich darin ebenfalls bitter über die Art und Weise der bisherigen Berichterstattung von ARD und ZDF beklagt

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WM: Die übertriebene Emotionalität des ARD-Kommentators Gerd Gottlob

Das stadion in Salvador, wo Deutschland Portugal mit 4:0 besiegte. Quelle: wikipedia, Foto: David Campbell, Lizenz: CC-BY-3.0-br
Das Stadion in Salvador, in dem Deutschland Portugal mit 4:0 besiegte. Quelle: Wikipedia, Foto: David Campbell, Lizenz: CC-BY-3.0-br

Top-Auftakt in das WM-Turnier für die Nationalmannschaft aus Deutschland. Portugal wurde am Abend deutlich mit 4:0 besiegt. Weniger toll der dazugehörige Kommentar der ARD, bei dem Reporter Gerd Gottlob über weite Strecken des Spiels etwas die Verhältnismäßigkeit seiner schier überschäumenden Emotionen vermissen ließ: Klar, die Art Fußball zu kommentieren hat sich in den letzten Jahren deutlich verändert. Der Stil der 1970er oder 1980er-Jahre wirkt, wenn man heute einmal die Gelegenheit hat in so etwas hineinzuhören, altbacken und arg steif.

Die Zunge der Kommentatoren sitzt heutzutage deutlich lockerer. Und das ist auch gut so. Es muss ja nicht gleich der Stil sein, welchen zum Beispiel das BVB-Fanradio pflegt, wenn Norbert Dickel und Boris Rupert mal wieder so richtig loslegen, offen den Fan raushengen lassen, und ihrer Vorliebe für die Dortmunder Borussia so richtig ausleben.

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Forderung an das ZDF: Bei Fußball-Länderspielen bitte zukünftig eigenen Ton-Kanal für ‚neutrale Fans‘ einrichten

ZDF-Kommentator Béla Réthy. Quelle: Wikipedia Foto: Martin Lindner Lizenz:
ZDF-Kommentator Béla Réthy. Quelle: Wikipedia Foto: Martin Lindner Lizenz: CC-BY-SA-3.0

Fußballkommentatoren stehen bekanntlich recht häufig in der Kritik. Regelmäßig wird ihnen Parteilichkeit vorgeworfen. Auffällig ist zuletzt allerdings eine relative Häufung bei den Länderspielkommentaren.

Selbst der neutrale Betrachter stellt eine Anhäufung von Persönlichkeiten aus dem Umfeld des FC Bayern München fest. Bei der ARD treibt Experte Mehmet Scholl sein ‚Unwesen‘, beim ZDF sah und hörte man zuletzt häufig den Ex-Torwart-Titanen Oliver Kahn seine Weisheiten unter das Volk bringen.

Im Nachgang des letzten Länderspiels geriet die Berichterstattung des ZDF nun erneut bei vielen Zuschauern in die Kritik.

Bei Facebook bin ich dazu u.a. über einen Beitrag vom User Oliver Langos gestolpert. Dieser hat seinen Beitrag zuvor auch per E-Mail direkt an das ZDF geschickt, bisher aber von dort noch keine Antwort bekommen.

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