NRW SPD: Hannelores letztes Aufgebot…

Jörg Stüdemann

Geich fünf SPD-Minister und Ministerinnen im Kabinett von Hannelore Kraft sind angeschlagen. Die Zeit für das letzte Aufgebot der SPD in Nordrhein-Westfalen scheint gekommen.

Der Machtwechsel im vergangenen  Jahr kam für die nordrhein-westfälische SPD überraschend. Rot-Grüne war so wahrscheinlich wie ein Kometeneinschlag in der  Innenstadt von Wülfrath  und entsprechend war auch niemand darauf vorbereitet. Ministrable Sozialdemokraten hatten sich in Richtung Bundespolitik abgesetzt oder suchten ihr Heil in der Kommunalpolitik. Das rächt sich nun. Innenminister Ralf Jäger, Justizminister Thomas Kutschaty oder Wirtschaftsminister Harry Voigtsberger sind in ihren Fähigkeiten – sagen wir es einmal mit der diesem Blog eigenen Zurückhaltung – limitiert.

Da stellt sich die Frage nach den Alternativen. Wer hat das Potential, ein Ministeramt so auszufüllen, dass zumindest eine gewisse Kompetenzerwartung auf Seiten der Bürger erfüllt wird? Eine spannende Frage.

Und Voilá, hier ist es: Hannelores letztes Aufgebot

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Oh no, Mister Baracknowski!

Ist es ein Genfedekt? Ein Virus? Oder stecken die sich gegenseitig mit diesem Bazillus an wie die Krabbelkinder? Sozialdemokraten scheinen jedenfalls eine (Immun-)Schwäche für Barack Obama zu haben. Sie sind dem amerikanischen Präsidenten mit Haut und Haaren verfallen, und zwar seit Monaten. Erst Hubertus Heil, der twitternde Generalsekretär, dann Thorsten "Yeswecan" Schäfer-Gümbel und nun ereilt die Obamanie auch Frank Baranowski, den Oberbürgermeister von Gelsenkirchen.

Eine Baranowski-Fan-Webseite – eigentlich will sie einfach nur zur Wiederwahl des OB von GE mobilisieren – greift so was von tief in die Farbtöpfe des amerikanischen Politdesigns. Ein bisschen cuba libre, etwas dreißiger Jahre New Deal Blässe, dazu ein wenig Frontiere-Style. Außerdem scheint sich die Online-Präsenz an die vielen Gelsenkirchener Exil-Amerikaner zu richten, "vote" heißt es da, nicht wählen.

Fazit: Mehr Ranwanzen an den Politimessias aus Chicago geht nicht. Ich habe mir eine Gänsehaut geschämt. "OB.BA" steht übrigens für Oberbürgermeister Baranowski. Vote, wie gesagt, fürs Wählen. Und das Gesamtwerk ist – natürlich – die peinlichste Website der Woche.

PS: Was hat eigentlich der braune Kringel unter Frank Baranowskis linkem Auge zu bedeuten? Ein Monokel, die Fackel der Freiheit, Pigmentstörungen, hm.

PPS: Hatte ich übersehen, auf Gelsenclan.de wurde das unter dem Titel "Was ist das für ein Quark?" schon aufgespießt. Ein Baranowski-Mitarbeiter meldet sich dort zu Wort, sagt, die Seite habe nichts mit Baranowski oder seiner Online-Agentur "baracuda" zu tun; dafür sind aber schön viele "ba"s im Spiel…  Daraufhin schreibt "Quark", Baranowski sei über die Seite und Inhalte informiert worden, er, Quark, meine das mit dem Wahlaufruf für seinen Oberbürgermeister aber ernst.