Wirklich überraschend war das Ergebnis nicht. Als der frühere Sportchefredakteur der Funke Mediengruppe (WAZ) Pit Gottschalk, der heute für Sport1 tätig ist, kürzlich im Internet für seinen Sport-Newsletter ‚Fever-Pit‘ch‘ nach den 18 Fußballvereine fragte, die die Leser gerne auf jeden Fall in der 1. Fußball-Bundesliga sehen möchten, da schien das Ergebnis größtenteils schon vorgezeichnet zu sein.
Und doch zeigte das heute vorgestellte Abstimmungsergebnis einige Überraschungen, die es sich auch hier im Blog durchaus einmal zu diskutieren lohnt.
Profifußball ist, zuletzt auch bedingt durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg, hierzulande inzwischen mächtig in den Hintergrund geraten. Auch hier bei uns im Blog der Ruhrbarone. Es gibt jedoch Tage, da spürt man die große Fußball-Leidenschaft in dieser Region noch immer. Und das sogar, wenn gar kein Revier-Klub beteiligt war bzw. ist.
Heute ist es wieder einmal so weit. Alleine beim üblichen Stadtgang wurde ich von Mitmenschen etliche Male auf ein Spiel im UEFA Champions League-Viertelfinale hin angesprochen. Von der Überflutung meiner Timeline in den Sozialen Medien einmal gar nicht zu reden.
Die schwindende Attraktivität der Fußball-Bundesliga bleibt inzwischen kaum noch jemandem verborgen. Selbst die führenden Köpfe in Liga und bei der DFL hat die Debatte erreicht. Interessanter Weise sind ausgerechnet Playoffs inzwischen scheinbar eine ernsthafte Option geworden, um dem Wettstreit wieder zu mehr Spannung zu verhelfen. Eine Art der Entscheidungsfindung, die noch vor Jahren hierzulande völlig undenkbar erschien. Doch nach der sich anbahnenden zehnten Meisterschaft des FC Bayern München schwindet der Widerstand gegen Playoffs derzeit offenbar sichtbar.
Selbst Bayern-Vorstand Oliver Kahn steht möglichen Meister-Playoffs in der Bundesliga offenbar aufgeschlossen gegenüber. „Ich finde es spannend, über neue Modelle wie Playoffs für die Bundesliga nachzudenken“, sagte der Chef des Rekordmeisters aus München dem „Kicker“.
„Ein Modus in der Bundesliga mit Halbfinals und Finale würde Spannung für die Fans bedeuten. Es macht also Sinn, so einen Gedanken durchzuspielen. Wir beim FC Bayern sind für neue Ideen immer offen“, meinte er dort.
Das überrascht zunächst, wären die Bayern doch diejenigen, deren Dominanz mit einer solchen Änderung des Formats bedroht wäre. Doch in München scheint man erkannt zu haben, dass Serienmeisterschaften am Ende auch nicht im Sinne des Rekordmeisters sind.
Diskussionen zwischen Sportvereinen und ihren Fans über umstrittene Sponsoren und Geldgeber gibt es schon seit Jahren. Egal ob der SC Werder Bremen mit Wiesenhof, der FC Schalke 04 mit Gazprom, oder aber auch der VfL Bochum mit Netto oder Vonovia, viele Klubs entschieden sich zuletzt für Gönner, die bei relevanten Teilen der Fanszene unbeliebt waren und es noch immer sind. Von Hertha BSC und seinem umstrittenen Geldgeber Lars Windhorst einmal ganz zu schweigen.
Die Gründe für die Kritik an diesen Sponsoren sind vielfältig. Es geht und ging dabei schon um Tierwohl, schlechte Arbeitsbedingungen oder sonstige wirtschaftliche Hintergründe, die vielen Anhängern als unwürdig erschienen ausgerechnet mit ihrem Lieblingsverein in der Öffentlichkeit verbunden zu werden.
Im Regelfall entledigten sich die Vereine diesen störenden Debatten durch schlichtes Aussitzen. Das versuchte in der vergangenen Woche auch der FC Bayern München. Jedoch agierten die Vereinsvertreter an der Isar, mit Präsident Herbert Hainer und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Oliver Kahn an der spitze, dabei im Rahmen der Jahreshauptversammlung der Bayern so unsouverän und geradezu amateurhaft, dass aus der Angelegenheit im Nachgang sogar ein nationales Thema wurde, das wieder einzufangen jetzt offenbar das dringende Anliegen der Vereinsführung ist.
Dass ausgerechnet der sportlich und wirtschaftlich allen anderen Vereinen im Lande so deutlich überlegene Branchenprimus im Umgang mit Kritik seiner Fans an seinen Sponsorenverträgen und Geldgebern aus Katar so ungeschickt auftritt, das verwundert dann schon.
Dass der VfL Bochum es als Aufsteiger in die 1. Fußball-Bundesliga es in der Saison 2021/22 schwer haben würde, das war von Anfang an allen unmittelbar Beteiligten und den Fans klar. Insofern kommt die Ausbeute von drei Punkten nach vier absolvierten Begegnungen und Tabellenplatz 13 natürlich auch nicht wirklich überraschend.
Wer sich die ersten Spiele der Bochumer Profikicker im Fußballoberhaus im Einzelnen angesehen hat, der wird zudem bemerkt haben, dass die Leistungen der Mannschaft durchgängig in Ordnung bis gut waren. Sowohl zum Saisonauftakt in Wolfsburg (0:1), als auch bei der Niederlage in Köln (1:2) hätte das Team auch durchaus punkten können. Zur Heimpremiere gegen Mainz fuhr der VfL im Duell mit einem vermeintlich direkten Duell mit einem Mitbewerber um den Klassenerhalt den erwarteten Pflichtsieg ein (2:0).
Nur gestern gegen Hertha BSC, da bekamen die Bochumer ihre sportlichen Grenzen aufgezeigt, unterlagen, obwohl optisch über weite Phasen der Begegnung zumindest gleichwertig, am Ende der clevereren, der effektiveren Mannschaft aus Berlin mit 1:3 (0:2). Das nennt man wohl Lehrgeld zahlen.
Somit schaut man in Bochum jetzt auf eine erste Zwischenbilanz, die in ähnlicher Form sicherlich zu erwarten war, aber dennoch alle an der Castroper Straße noch einmal wachrütteln sollte.
Am Dienstag wurde in Dortmund der DFB-Supercup 2021 ausgespielt. Borussia Dortmund hat gegen den FC Bayern München um den ersten Titel der frisch angelaufenen Fußballsaison gekämpft. Es war rückblickend ein Abend, der mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert hat. Und das, obwohl die Bayern am Ende den Sieg davongetragen haben. Für mich als gebürtigen Dortmunder eigentlich kein Grund zur Freude. Und doch hatte ich einen wunderbaren Abend.
Seit dem Wochenende ist die Bundesliga-Saison 2020/21 Geschichte. Nur der Ausgang der beiden in dieser Woche angesetzten Relegationsspiele zwischen dem 1. FC Köln und Holstein Kiel ist noch offen. Hier wird der 18. und letzte Erstligist für die Spielzeit 2021/22 ermittelt. Alle anderen Entscheidungen sind gefallen. Der ideale Zeitpunkt also, um einmal kurz zurückzublicken und das Gesehene zu bilanzieren.
Noch vor wenigen Wochen hätte man sich das Schauspiel, das uns CDU und CSU aktuell beim Ringen um ihren gemeinsamen Kandidaten für das Bundeskanzleramt liefern, gar nicht ausmalen können. CDU-Vertreter Armin Laschen und CSU-Politiker Markus Söder zeigen sich seit Tagen unbeirrt, streben beide offiziell nach der Macht im Herbst. Je länger diese Hängepartie dauert, je schlechter erscheinen dabei die Chancen für den ursprünglichen Favoriten, NRW-Ministerpräsident Laschet.
Sollte es am Dienstag tatsächlich zu einer Art Kampfabstimmung in der gemeinsamen Fraktion in Berlin kommen, dürfte Söder dabei als Sieger hervorgehen, wenn man den Berichten im Vorfeld glauben kann. Damit würde sich dann zugleich der auch in den Umfragen bei den Wählern deutlich beliebtere Kandidat durchsetzen. Für Armin Laschet hingegen, wäre das eine politische Katastrophe.
Auch wenn sein politischer Kurs naturgemäß nicht jedem gefallen kann, was Bayerns Ministerpräsident Markus Söder da aktuell abliefert, das etabliert ihn einmal mehr als einen gut geeigneten Kanzlerkandidaten für dieses Land im Jahre 2021. Er geht voran, zeigt sich entschlossen und verantwortungsvoll.
Am Sonntag hatte der CSU-Mann medienwirksam verkündet, dass er die Maßnahmen zur Bekämpfung der Corona-Pandemie für sein Bundesland ab Mittwoch noch einmal deutlich verschärfen wird, den sogenannten Katastrophenfall für Bayern ausrufen will.
Nun mag man über die Details der angekündigten Regelungen ja durchaus streiten, an der grundsätzlichen Richtigkeit solcher Aktionen darf in Anbetracht der jüngsten Entwicklungen aber kein Zweifel bestehen.
Seit etlichen Jahren bereits ist es offiziell das Ziel des BVB beim Kampf um die Deutsche Meisterschaft da zu sein, wenn der inzwischen allgemein als sportlich und wirtschaftlich übermächtig angesehene FC Bayern München einmal schwächeln sollte. Und seit Jahren schon scheitern die Dortmunder Profikicker genau an diesem Vorhaben.
Die Schwarzgelben sind es, die im Rennen um die Tabellenspitze deutlich häufiger ausrutschen als der belauerte Erzrivale. Nur warum scheint das eigentlich keinen in der BVB-Vereinsführung wirklich zu stören?
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