#Olympia2020: Das Lob von DOSB-Boss Hörmann für die eigene Mannschaft wirkt weltfremd

Springreiten ist seit Jahren schon nicht unumstritten. Quelle: Wikipedia, Foto: Caygill, Lizenz: CC BY-SA 3.0

Es gibt Nachrichten, die mag man bei der morgendlichen Medienlektüre zunächst gar nicht so recht glauben. Das uneingeschränkte Lob des DOSB-Chefs Alfons Hörmann in Richtung der Deutschen Olympiamannschaft gehört dazu.

Wenn da von „großartigen sportlichen Botschaftern“ die Rede ist, die in der Vertretung ihres Landes ihrer besonderen Verantwortung gerecht geworden“ seien, dann zieht man als sportinteressierter Leser zumindest die Augenbrauen direkt heftig nach oben.

Hat Hörmann da etwas andere Spiele erlebt als die deutsche Öffentlichkeit?

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UPDATE: Rücktritte nach Rechten Facebook-Posts: Präsidium des Radsportverbandes BDR zieht personelle Konsequenzen

Screenshot Facebook-Seite von Peter Streng
Screenshot Facebook-Seite von Peter Streng

Soeben erreichte die Ruhrbarone die offizielle Stellungnahme des Bund Deutscher Radfahrer (BDR) und eine Statement von BDR-Präsident Rudolf Scharping zu den Rücktritten in den eigenen Reihen des Präsidiums, die wir gerne hier veröffentlichen:

BDR – Personalien
Der Bund Deutscher Radfahrer teilt mit, dass heute der Stellvertretende Präsident Peter Streng und der Vizepräsident Kommunikation, Dr. Manfred Schwarz, zurückgetreten sind. Streng zog die Konsequenzen aus Veröffentlichungen auf seiner privaten Facebook-Seite, für die er sich öffentlich entschuldigte. Schwarz war wegen politischer Meldungen in Kritik geraten, die er zwar von seiner privaten Mailadresse verschickte, die aber auch an Empfänger aus dem Umfeld seiner Verbandsarbeit gerichtet war. „Im Sport hat der politische Meinungskampf nichts zu suchen. Sport steht für Fairness, für gemeinsame Regeln, für Respekt, für Inklusion. Sport steht gegen Fremdenfeindlichkeit. Unsere Satzung ist da ganz eindeutig. Es darf keine Verquickung von einem Amt im Sport mit politischem Meinungskampf geben,“ erklärte BDR-Präsident Rudolf Scharping. (Ende der Ergänzung)

Im Oktober berichteten die Ruhrbarone über die rechten Posts des Vizepräsidenten des Bundes Deutscher Radfahrer e.V. und Stellvertreter des Präsidenten Rudolf Scharping, Peter Streng, die er auf Facebook veröffentlichte. Das renommierte Radsport-Magazin „Tour“ veröffentlichte heute, dass  Peter Streng, gemeinsam mit Vizepräsident Manfred Schwarz, nach längeren internen Querelen zurückgetreten ist. Grund für die persönlichen Konsequenzen sei die Verbreitung der rechten Inhalte auf facebook und in einem internen Mailverteiler des BDR. Die Rücktritte wären ein Erfolg der Mitglieder, die mit ihren Recherchen die fragwürdige Gesinnung des (ehemaligen) stellv. BDR-Vertreters Peter Streng ans Tageslicht brachten und mit nachdringlichen Rücktrittsforderungen und hartnäckiger öffentlicher Kritik den Druck auf den BDR erhöhten. Dazu kann man Ihnen nur gratulieren.

Sobald die vom BDR angekündigte offizielle Stellungnahme und/oder eine Antwort des Präsidenten erfolgt, veröffentlichen wir diese selbstverständlich hier.

Auf die erste Kritik von Vereinsmitgliedern aus dem Ruhrgebiet, den Hinweisen an den BDR auf die hetzerischen Posts durch das langjährigen BDR-Mitglied Paul Baluch und die öffentlichen Forderung des FC St. Pauli unter dem Motto „Rassist in Führungsposition“ erfolgte erst einmal nicht allzu viel. Erst nachdem auch die Medien über die rechten Umtriebe des Stellvertreters von Rudolf Scharping berichtetet hatten, kam die „Causa Streng“ ins Rollen. Nach den Medienberichten gab es zwar keine in solchen Fällen übliche Pressemitteilung, sondern nur eine Erklärung auf facebook, die viele der protestierenden Mitglieder als halbherzig empfanden.

Peter Streng selbst gab sich reumütig, wollte aber alles beim Alten belassen und trat nicht zurück: „Ich habe aus diesem Vorgang schmerzhaft Lehren gezogen, werde aber auch unter Berücksichtigung dieser Erfahrung bei meinem Engagement in dem von mir geliebten Radsport im Sinne der verbindenden und integrierenden Aufgabe des BDR mit besonderer Aufmerksamkeit handeln.“

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Jung und naiv? Peter W. Streng, stellv. Präsident des Radsportverbandes „Bund deutscher Radfahrer“ teilt rechte Facebook-Seiten

streng-screenshot-2_o-1Peter W. Streng, stellvertretende Präsident des mit 17 Landesverbänden und über 137.000 Mitgliedern mächtigen Radsportverbandes „Bund deutscher Radfahrer“ (BDR), teilte auf Facebook in den vergangenen Monaten mehrfach Seiten mit hetzerischen Inhalten auf Pegida-Niveau u.a. von Autoren namens „Hirnfick deluxe 2.0“ und Beiträge des rechtsextremistischen Blog „Denken macht frei“. Streng rechtfertigte sich auf Facebook damit, dass er „blauäugig“ gewesen sei. Seine Seite wurde inzwischen – zusammen mit den rechten Inhalten – gelöscht. Die halbherzige Stellungnahme des Bunds Deutscher Radfahrer erschien lediglich auf der Facebook-Seite des Verbandes und beruft sich darauf, dass Streng „privat“ gepostet habe. In der aktuellen Pressemitteilung hielt man sich lieber an die eigenen Erfolge und bilanzierte gestern: „BDR zieht zufriedene WM-Bilanz“. Am rechtslastigen Präsidenten will man offensichtlich festhalten. In der Radsportszene sorgt dies für Unruhe, es gibt erste Rücktrittsforderungen. Radsportler Paul Baluch hat dazu umfassend recherchiert. 

Von unserer Gastautorin Lieselotte Hosenknopf.

Längst ist der Radsport in Deutschland mehr als nur ein Nischensport. Zur Zeit fahren Athleten und Athletinnen bei der Straßen-WM in Doha um Titel und Anerkennung sportlicher Höchstleistungen. Doch nicht nur die Athleten und Athletinnen repräsentieren den Radsport. Auch die zahlreichen Vereine tragen repräsentative Verantwortung.

Der „Bund deutscher Radfahrer“ (BDR), gegründet 1884 in Leipzig, ist ein solcher Verein mit einer langen wie traditionsreichen Geschichte. Die WM in Doha präsentiert und dokumentiert der BDR ausführlich auf der Seite des Vereins in dem sozialen Netzwerk „facebook“. Wozu der Verein nicht an solch prominenter Stelle oder auf seiner eigenen Webseite Stellung bezieht, ist das Verhalten des stellvertretenden Vorsitzenden Peter W. Streng.

Der 71-jährige, den der Geschäftsführer des BDR „als sozial engagierte Person“ kennen will, teilt und verbreitet seit ca. 1 1/2 Jahren rechtspopulistische Propaganda auf seinem eigenen Profil, das er in dem Netzwerk „facebook“ unterhält. Verschiedentlich ist der BDR auf das Verhalten seines stellvertretenden Vorsitzenden in der Vergangenheit aufmerksam gemacht worden; Reaktionen blieben aus. Eine neuerliche Welle, die dieser Tage durch die Radsportgemeinde fährt, hat einen so genannten Shitstorm auf der Seite des BDR ausgelöst.

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Radrennen in Frankfurt abgesagt – ‚Terror im Taunus!‘

Gegendemo FrankfurtNach einem Bombenfund in Oberursel ist das ursprünglich für den gestrigen Freitag geplante internationale Radrennen um den Finanzplatz Frankfurt-Eschborn abgesagt worden. Unser Gastautor Thomas Weigle macht sich in seinem heutigen Gastbeitrag dazu so seine eigenen Gedanken, trauert der abgesagten Veranstaltung nach und wirft einen kurzen Blick in die Zukunft solcher und ähnlicher Veranstaltungen in diesem Lande:

Zum zweiten Mal wurde in diesem Jahr eine Großveranstaltung in Deutschland wegen einer Terrorwarnung bzw. der Aufdeckung eines Anschlages abgesagt. Nach dem Motto, dass es keine 100%ige Sicherheit gibt, stellt sich die Frage nach der Sinnhaftigkeit einer solchen Absage, zu Mal die Behörden schon einige Zeit das Bombenpärchen im Visier hatten. Und es stellt sich die Frage nach den Folgen.

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Radsport: Der ‚Fall‘ Lance Armstrong – Der letzte ‚Sargnagel‘ für den Profi-Radsport?

Lance Armstrong bei der Tour 2010, Quelle: Wikipedia Foto: Haggisnl Lizenz: cc

Ich habe lange überlegt, ob ich meiner Verärgerung über die jüngsten Entwicklungen im Fall ‚Lance Armstrong‘ dem vor einigen Tagen auch offiziell alle Tour-de-France-Titel aberkannt wurden, hier noch einmal in die Welt hinausposaunen soll. Ich mache es nun doch, denn für mich hat sich das Interesse am Profiradsport damit nun wirklich endgültig erledigt.
Man hat längst den Eindruck gewinnen müssen, dass diesem Sport nicht mehr zu helfen ist. Zu viele Lügen und falsche Beteuerungen in den letzten Jahren. Glaubt da wirklich noch jemand an eine ernsthafte Umkehr im Verhalten der Verantwortlichen? Ich nicht!
Jahrelang gehörte es zu meinen liebgewonnenen Gewohnheiten im Sommern, nach dem Tennis-Turnier von Wimbledon, die ‚Tour de France‘ zu verfolgen.
Ich fand es immer beeindruckend was dort ablief. Diese Leistungen waren, aus meiner Sicht, nicht hoch genug einzuschätzen. Wie sich die Männer dort die Berge hochquälten, wie sie nach hunderten Kilometern Wegstrecke noch um den Sieg sprinteten. Beeindruckend!
Dazu diese herrlich abwechslungsreiche Sommerlandschaft. Tolle Unterhaltung war das für mich über Jahre.
Die Sieger der Frankreichrundfahrt wurden hofiert. Bernard Hinault, Greg LeMond, Miguel Indurain, Laurent Fignon, Pedro Delgado… Alles sportliche ‚Helden‘ für mich damals!
Und dann kamen

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