Vorab: ich bin Mitglied des Vereins über den ich hier schreibe. Ich bin über ein Jahrzehnt Mitglied. Und ich mag diesen Verein irgendwie immer noch, auch wenn ich in den letzten Jahren nicht so aktiv war. Jetzt geht es bei den Skeptikern wieder ab. Und ich erzähle euch, wieso. Es geht um Inhalte, und um Menschen, und die Unfähigkeit, demokratische Prozesse zu akzeptieren.
Die Skeptiker in Deutschland sind mit mehr als 2200 Mitgliedern in der Gesellschaft zur Untersuchung von Parawissenschaften (GWUP) organisiert. Der Name des Vereins ist unhandlich, aber die Bereitschaft daran etwas zu ändern, war letztlich nie gegeben. Böse Zungen behaupten, dass Veränderungen generell nicht die Stärke der GWUP sind. Andere sprechen von der großen Kraft der Kontinuität, die sich nicht jedem Zeitgeist beugt.
Wir sprechen polnisch! In dieser Folge sprechen Bartosz T. Wielinski, Redakteur der größten polnischen unabhängigen Zeitung Gazeta Wyborcza, Lydia Benecke, Diplom-Psychologin mit polnischen Wurzeln und Ruhrbaron Sebastian Bartoschek über die polnischen Verhältnisse. Und zwar auf polnisch – zum einen, um die Deutsch-Polen und die Auslandspolen in Deutschland zu erreichen, zum anderen aber auch, um den Polen in Polen klar zu machen: uns interessiert, was bei euch passiert, und was die PiSser aus Polen machen.
In ihrem geht Gastbeitrag Psychologin Lydia Benecke einem Artikel nach, über eine Dame namens Amethyst Realm (siehe auch Video oben), die behauptet den Sex mit Geistern dem Sex mit Männern vorzuziehen – und trotzdem nicht in Enthaltsamkeit zu leben.
Was ist die Wirklichkeit? Wie definiert man das – Realität? Wenn du darunter verstehst, was du fühlst, was du riechen, schmecken oder sehen kannst, ist die Wirklichkeit nichts weiter als: elektrische Signale, interpretiert von deinem Verstand.
(Mein Lieblingszitat aus „Matrix“.)
Wir können nicht wissen, ob die Dame einfach ein großartiges Entertainmenttalent nutzt oder ihre Aussagen wirklich subjektiv ernst meint.
Da ich Zahlen liebe, fällt mir auf:
Sie ist heute 27 Jahre alt und sagt, sie habe vor 12 Jahren ihre „Geisteraffären“ begonnen, als ihr „Verlobter“ viel arbeitete und sie häufig für ein bis zwei Wochen alleine Zuhause ließ. Demzufolge müsste sie mit 15 schon verlobt gewesen sein und mit ihrem Partner zusammengewohnt haben. Vielleicht etwas früh, aber ok. Sei es drum…Außerdem frage ich mich, ob der Name „Amethyst Realm“ zufällig etwas mit dieser Seite hier zu tun hat: http://sufanon.wikia.com/wiki/Amethyst-Realm… ?
Falls sie das wirklich subjektiv so erlebt, dann wird es für sie real sein und das hängt mit Prinzipien zusammen, die auch beispielsweise im Rahmen von Psychotherapien verwendet werden (wenn auch mit deutlich anderem Inhalt und Kontext):
Eine Mischung aus Entspannungsverfahren & Fantasiereisen, die man prinzipiell erlernen kann, was manchen Menschen leichter als anderen fällt.
Was die Dame beschreibt, klingt für mich nach einer sehr effektiven Form von Autosuggestion. Es gibt prinzipiell keinen Grund, sich darüber lustig zu machen, denn sie ist dann keineswegs „verrückt“. (Wäre sie von einer psychischen Erkrankung betroffen, so wäre dies natürlich ebenso kein Grund, sich darüber lustig zu machen.)
Das Gehirn kann ziemlich coole Effekte erzeugen und diese Effekte sind dann subjektiv real. Dies ist vielfältig einsetzbar: Ob bei religiösen Zeremonien, wo sich jemand z.B. nach einer Segnung besser fühlt oder bei scheinbar „magischen“ Ritualen oder bei der Einnahme von Globuli oder beim Entspannungstraining für gestresste Manager… Sind im Kern immer dieselben Grundprinzipien.
Wie sag ich immer: Das eigene Gehirn grundlegend zu verstehen und gezielt zu nutzen, macht vielfältige Anwendungen möglich. Es ist wie das Herunterladen immer neuer Programme.
Also dann, leben und leben lassen, Hirn nutzen und Hirn nutzen lassen…
Gastautorin und Kriminalpsychologin Lydia Benecke mit psychologischen Ausführungen zu Marcel H., der vor einer Woche verhaftet wurde, nachdem er sich in einer Imbiss-Bude in Herne gestellt hatte. Er hatte zu diesem Zeitpunkt mutmaßlich zwei Menschen getötet.
Immer, wenn tragische Verbrechen begangen werden und besonders dann, wenn Kinder die Opfer sind, folgt auf das unwillkürliche Entsetzen und die typischerweise hiermit verbundene Dämonisierung des Täters die Frage nach dem „Warum“. Im so bizarren wie öffentlichkeitswirksamen Fall von Marcel H. ist es nicht anders.
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