Best of 2011 #26

Weinerliche Songwritermänner hin oder her, entweder mag man deren Musik oder kriegt dabei Ausschlag, kennt man einen, kennt man alle, könnte man behaupten. Obwohl ich mich irgendwo dazwischen befinde, beschleicht mich bei folgendem Künstler stets das Gefühl, nichts ansatzweise Kritisches über ihn sagen zu dürfen, ohne dass durch die Reihen seiner Befürworter gleich ein tiefes Raunen geht. Eine Spur zu nah an dem, was die musikalische Schubladenordnung gerne Alternative Country nennt, hab ich sein Werk weitestgehend ignoriert, obwohl er generell sicherlich zu den Guten gehört. Hey, immerhin hat er sich im Whiskysuff auf der Bühne mal das Handgelenk gebrochen, wenn das nicht Rock’n Roll ist..

Ob aber überall da, wo eine raue Seite vorhanden ist, es auch immer einen weichen Gegenpol gibt, wäre zu diskutieren; hier ist es definitiv der Fall und die männlich-musikalische Auseinandersetzung mit Liebesschwüren in seinen Songtexten nimmt kein Ende. Dank einer spätabendlichen Fahrt im Auto eines Freundes,  zu deren Soundtrack dieser Song gehört, hat er es im vergangenen Jahr immerhin eine Weile in die Endlosschleife meiner Lautsprecher geschafft:

#26 Ryan AdamsI Love You But I Don’t Know What To Say

Best of 2011 #27

2011 mag nicht unbedingt Ben Gibbards bestes Jahr gewesen sein, zumal es die Trennung von seiner Frau, Zooey Deschanel, brachte. Mit dem neuen Album konnten er und seine Band nicht mal annähernd an frühere Erfolge, wie Transatlanticism aus 2003, angeknüpfen. Nur bei ihren Liveauftritten hat sich wenig verändert: ein abstinenter Sänger, dennoch wie auf Drogen wirkend, aggressiv-bestimmend über die Bühne rennend, der auf diese Weise den auf Platte zunächst weniger eingängig klingenden Songs Tiefe und Charakter schenken konnte:

#27 Death Cab for CutieDoors Unlocked and Open (Codes and Keys)

Best of 2011 #28

All die geöffneten Schubladen Musik einschränkend kategorisierender Benennungen wie Noisepop, Shoegaze, Indiefolk, Dreampop könnten keine harmonischere Union als in dem ehemaligen Liebespaar aus Baltimore finden.Einst die Pixies ihr Vorbild nennend, haben sie mit ihrem dritten Album mittlerweile einen eigenen verschwurbelten Sound irgendwo zwischen Sonic Youth und Melancholie gefunden:

#28 Wye OakCivilian (Civilian)

Best of 2011 #33

Ich bin süchtig nach musikalischen Jahresrückblicken und in diesem Jahr werden auch die Ruhrbarone davon nicht verschont. Dieser Rückblick ist, natürlich, völlig subjektiv, dennoch ist es der beste, auch klar. Viel Vergnügen beim Hören.

The Most Serene Republic, lange Zeit beim kanadischen Arts & Crafts-Label (Broken Social Scene) beheimatet, bereiteten für ihr aktuelles Album Neuversionen von Songs ihrer jugendlichen Vorgängerband Thee Oneironauts auf:

#33 The Most Serene RepublicZoltar Speaks (Pre Serene: Thee Oneironauts)

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