Die Clubs der Bundesliga und
Wenn wir wollen, dass Vereine wie Schalke, Bremen oder Kaiserslautern noch einmal Meister werden, müssen wir die Spielregeln ändern!
Seit rund einer Woche sind die Entscheidungen im hiesigen Profifußball nun gefallen. Die Bayern sind mal wieder Meister geworden, RB Leipzig holte den DFB-Pokal, Fürth und Bielefeld sind aus der Bundesliga abgestiegen. Doch seien wir mal ehrlich, es waren die Aufsteiger, die uns in diesem Jahr besonders begeistert haben.
Der FC Schalke 04 und der SV Werder Bremen kehrten ins Fußball-Oberhaus zurück, und der 1. FC Kaiserslautern stieg als Sieger der Relegation gegen Dynamo Dresden eine Etage tiefer in die 2. Liga auf. Die Bilder der feiernden Fans mag man im Detail kritisieren, schlugen viele doch deutlich über die Stränge (Pyro, Randale etc.), doch lieferten die Fans dieser Teams in der Masse die großen Fußballemotionen, die der FC Bayern und RB Leipzig eben nicht liefern konnten.
Was wäre es doch schön, wenn wir solch große Emotionen demnächst auch wieder einmal bei der nationalen Titelvergabe beobachten könnten. Mit dem Dauersieger aus München und dem Dosen-Klub aus Leipzig wird das aber wohl nicht gelingen. Es muss ein Wandel her. Das haben die Bilder der vergangenen rund zwei Wochen noch einmal eindrucksvoll gezeigt.
Hertha BSC könnte den FC Schalke 04 als Negativbeispiel ablösen
Als Hertha BSC vor wenigen Wochen den 68-jährigen Felix Magath als ‚Retter‘ für die Trainerbank des Fußball-Bundesligisten verpflichtete, da reagierte die breite Öffentlichkeit mit großem Erstaunen. Ausgerechnet dieser Coach, der aus der Sicht vieler mit seinen konservativen Trainingsmethoden und Ansichten schon länger aus der Zeit gefallen zu sein schien, sollte den Abstieg des Berliner Erstligisten, der in den vergangenen Jahren mit schier unzähligen Millionen des umstrittenen Investors Lars Windhorst bisher weitestgehend erfolglos um sich warf, vor dem völligen Absturz bewahren? Kaum zu glauben!
Eintracht Frankfurt hat sich vom Problemklub zum Aushängeschild entwickelt
Man muss kein ausgewiesener Fan von Eintracht Frankfurt sein um sich in diesen Tagen für den Klub aus Hessen zu begeistern. Am Donnerstag schlug die Eintracht im heimischen Waldstadion den englischen Vertreter West Ham in der UEFA Europa League im Rückspiel des Halbfinales mit 1:0 und zog nach dem 2:1-Erfolg im Hinspiel souverän in das Finale um den Cup ein. Für die Eintracht wird es das erste europäische Finale seit 1980 sein. Eine sporthistorische Leistung also.
Vorbildhafter noch als die Leistung der Mannschaft auf dem Platz war dabei wieder einmal der Auftritt der Anhängerschaft, die das Stadion in der Mainmetropole in eine gigantische Fußballparty verwandelte. Insbesondere diese Entwicklung begeistert einen als neutraler Beobachter, waren die Fans der Eintracht in den vergangenen Jahren häufig doch noch alles andere als vorbildlich.
Es ist erschreckend, wie leicht der BVB zu blamieren ist!
Nein, es ist wahrlich nicht das erste Mal in den vergangenen Monaten, dass wir hier im Blog die mangelhafte Professionalität des BVB in der Saison 2021/22 anprangern müssen. Aber das 3:4 am heutigen Samstag gegen den VfL Bochum ist einfach zu krass gewesen, um darüber elegant vornehm schweigend hinwegzugehen.
Für eine Mannschaft, welche nach eigener Aussage die Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga im Blick behalten will, ist es einfach zu wenig, was die Dortmunder Borussia zuletzt viel zu häufig bietet. Wie wenig es braucht um den Schwarzgelben an ihren schwächeren Tagen die Stirn zu bieten, das mussten alle Dortmunder am drittletzten Spieltag einmal mehr erkennen.
Die Vizemeisterschaft vor der Nase und vom ganz großen sportlichen Druck befreit, schaffte es die zweite Garnitur des BVB einfach nicht mit dem kampfstarken und motiviert antretenden Aufsteiger aus der Nachbarstadt mitzuhalten. Selbst wenn man bei der Bewertung berücksichtigt, dass die Borussia gegen Bochum fast mit dem letzten Aufgebot angetreten war, eine erschreckend schwache Leistung, die die Mentalitätsdebatte in Dortmund wieder neu entfachen dürfte.
Die Serienmeisterschaften des FC Bayern München bedrohen die Zukunft der Bundesliga!
Dass der FC Bayern München sich durch einen 3:1 (2:0)-Erfolg gegen Borussia Dortmund die zehnte (!!!) Deutsche Meisterschaft in Serie gesichert hat, ist für sich genommen weder überraschend noch sonderlich aufregend. Die Dominanz des Rekordmeisters verstärkt sich gefühlt seit Jahren. Da juckt es in Deutschland natürlich kaum noch jemanden, wenn die Münchener drei Spieltage vor Saisonende einmal mehr die Meisterschaft vorzeitig sicher haben. Geschenkt!
So anerkennenswert die sich dahinter verbergende Leistung aller Beteiligten natürlich trotz der Seriensiege noch immer ist, so langweilig ist das Schauspiel der jubelnden Bayern-Spieler inzwischen für Fußballdeutschland. Selbst in München begeistert ein solcher Titel inzwischen kaum noch einen. Das ist traurig, wenn man dabei bedenkt, welch große Fußballfeiertage diese Titelentscheidungen noch vor wenigen Jahren landesweit ausgelöst haben.
Der krasse Stimmungsumschwung auf Schalke stimmt nachdenklich
Der FC Schalke 04 gewann am Ostersonntag das Top-Spiel der 2. Liga bei Darmstadt 98 mit 5:2. Es war eine überzeugende Leistung der Gelsenkirchener, die durch diesen Sieg die Tabellenspitze des Unterhauses verteidigten und vier Spieltage vor Saisonende damit sehr gute Karten im Aufstiegsrennen haben.
Noch beeindruckender als die Darbietungen der Mannschaft auf dem Rasen, war die Stimmung im Schalker-Fanblock. Ausgelassene Feierlichkeiten der Anhängerschaft gemeinsam mit der Mannschaft ließen nach Spielende selbst das Herz neutraler Fußballfreunde schneller schlagen.
So etwas gefällt natürlich allen Fußballromantikern, die in der Lage sind den unverändert bedrohlichen Corona-Hintergrund dabei einmal für wenige Augenblicke auszublenden, und zeigt, wie schön Fußball selbst im Jahre 2022, wo der ausufernde Kommerz in der Branche immer dominanter zu werden scheint, noch sein kann.
Und doch stimmten diese tollen Bilder und Töne einen als Fußballfreund auch nachdenklich.
Gute Gründe für (fast) alle dem FC Schalke 04 und dem SV Werder Bremen die Daumen zu drücken
Die 1. Fußball-Bundesliga hat in den vergangenen Jahren ganz schön Federn gelassen. Und das gleich im mehrfachen Sinne. Schaut man einmal über den aktuellen Kreis der 18 Klubs, muss man feststellen, dass viele der ganz großen Traditionsvereine inzwischen nicht mehr mit dabei sind.
Statt Namen wie Hamburger SV, Hannover 96, 1. FC Kaiserslautern, 1860 München, SV Werder Bremen und auch FC Schalke 04 tummeln sich aktuell vergleichsweise wenig charismatische Vereine wie der der VfL Wolfsburg, die TSG Hoffenheim, RB Leipzig oder auch der FC Augsburg in den Reihen der Aushängeschilder des deutschen Profifußballs. Es überrascht nicht, dass es gerade diese Emporkömmlinge sind, die in Sachen Einschaltquoten und nationaler Strahlkraft häufig deutlich hinterherhinken.
Und auch wenn man es diesen Vereinen nicht vorwerfen kann, dass sie es im Laufe der vergangenen Jahre in den Kreis der etablierten Erstligisten geschafft haben, im Gegenzug einige der beliebtesten Vereine der Republik in den Niederungen des Fußballs verschwunden sind, macht eine aktuelle Entwicklung den Traditionalisten unter den Fußballfreunden doch Mut in Bezug auf eine zumindest kurzzeitige Trendumkehr.
Die Schande von Bochum wird dem VfL lange anhaften
Gemessen an den Erwartungen spielt der VfL Bochum in der Fußball-Bundesliga eine herausragende Saison. Der Aufsteiger kommt nach 26 Saisonspielen 2021/22 auf beachtliche 32 Punkte und dürfte nach menschlichem Ermessen mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben.
Trainer Thomas Reis und seine Schützlinge sorgten im Fußballoberhaus wiederholt für positive Überraschungen. Erinnert sei in diesem Zusammenhang nur an das 4:2 im heimischen Ruhrstadion gegen den FC Bayern München vom Februar.
Doch seit Freitag steht der VfL jetzt leider auch für eine der schändlichsten Stunden dieser Spielzeit. Und das, obwohl der Klub da eigentlich gar nichts für kann.
Eine Rückkehr von Edin Terzic auf die Trainerbank des BVB wäre eine Bankrotterklärung!
Es brodelt heftig bei Borussia Dortmund! Nicht erst nach der peinlichen 2:4-Niederlage gegen die Glasgow Rangers in der UEFA Europa League am Donnerstag wachsen im Umfeld des Klubs die Zweifel, ob der eingeschlagene Weg des BVB am Ende tatsächlich ein erfolgreicher sein kann.
Seit Jahren schon entwickelt sich die Mannschaft sportlich nicht weiter. Meint man es gut mit den Borussen, konstatiert man dem Team Stagnation. Besonders kritische Zeitgenossen sehen die Schwarzgelben aber auch schon länger in einer Rückwärtsbewegung.
Aus dem selbsternannten Bayernjäger wird derzeit viel zu häufig eine sportliche Lachnummer. So auch wieder gegen die Rangers, die den Dortmundern mit einer deutlich weniger prominent besetzten Truppe den Schneid abgekauft und am Ende völlig verdient den Sieg im Westfalenstadion davongetragen haben. Nun wäre das ja auch kein großes Drama, wenn so etwas den Westfalen nicht in unschöner Regelmäßigkeit passieren würde.
Was also tun, um die Anzahl dieser Ausrutscher in Zukunft zu minimieren und die Mannschaft wieder zu einen Projekt zu machen, das den Fans Spaß macht und an eine positive Zukunft glauben lässt?