Wie lange hält die Geduld der Schalke-Fans noch?

Beim Spiel Schalke gegen Braunschweig am 3.2.2024. Foto: Michael Kamps

Puh, das war ganz schön zäh! Das mühsame 1:0 des FC Schalke 04 gegen Eintracht Braunschweig am Samstag war wahrlich nichts für Fußballfeinschmecker. Das war in Anbetracht der Ausgangslage vor dem Spiel auch nicht zu erwarten. Wenn der 16. der Zweitligatabelle beim 15. antritt, dann ist kein fußballerischer Leckerbissen zu erwarten. Dann geht es nur um die drei Punkte. Was die Königsblauen dann aber den rund 60.000 Zuschauern in der Arena und den hunderttausenden an den TV-Bildschirmen boten, das war dann aber doch ziemlich besorgniserregend. Trotz des Sieges.

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Gegen den VfL Bochum kann der BVB nur verlieren

Am Stadion des BVB in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Am heutigen Sonntag (17:30 Uhr) steht in der Fußball-Bundesliga das ‚kleine Revierderby‘ zwischen Borussia Dortmund und dem VfL Bochum auf dem Programm. Wie in den Vorjahren ist die Favoritenrolle bei diesem Duell klar verteilt. Alles andere als ein Heimsieg des BVB am 19. Spieltag wäre eine faustdicke Überraschung. Und doch ist die Ausgangslage diesmal besonders spannend.

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Klubboss Aki Watzke wäre beim BVB wohl besser schon vor 10 Jahren gegangen

BVB-Boss Hans-Joachim ‚Aki‘ Watzke. Archiv-Foto: Robin Patzwaldt

Als ich am Montagmittag die Nachricht lass, dass BVB-Klubboss Hans-Joachim ‚Aki‘ Watzke seinen Vertrag beim BVB nicht verlängern wird, da habe ich mich über meine erste Reaktion selber erschrocken. Ich war nämlich erleichtert.

Als ich dann weiter las, dass sein Kontrakt noch bis Ende 2025, also noch rund zwei Jahre läuft, da war ich auf der anderen Seite besorgt. Merkwürdige Reaktionen auf das angekündigte vorzeitige ‚Ende‘ eines Mannes, der für mich einmal einer der größten Sympathieträger im Profifußball war.

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Eine Rolle rückwärts wird den BVB nicht nach vorne befördern!

Sven Bender (Mitte) einst als Spieler in Dortmund. Archiv-Foto: BVB

Bei Borussia Dortmund lief es sportlich zuletzt nicht. Das Jahr 2023 wird insgesamt als ein verlorenes in die Geschichte des Ruhrgebietsklubs eingehen. Nicht nur, dass im Mai die Meisterschaft auf tragische Art und Weise verpasst  wurde, obwohl doch der FC Bayern München über Monate hinweg auf ungewohnte Art und Weise geschwächelt hatte, in der sportlichen Entwicklung tat sich in Dortmund insgesamt fast nichts.

Vergleicht man die Tabelle nach dem 16. Bundesliga-Spieltag der Saison 2022/23 mit der von 2023/24 liegt der BVB mit 27 statt 28 Zählern auf dem Konto sogar um einen Punkt schlechter. Und das, obwohl die Hinrunde im Vorjahr als eine brutale Enttäuschung in die Vereinsgeschichte einging.

Kein Wunder also, dass Trainer Edin Terzic zuletzt immer stärker in die Diskussion geriet. Eine sportliche Weiterentwicklung ist unter ihm schlicht nicht zu erkennen gewesen. Trotz gegenteiliger Bekundungen zu Beginn seiner zweiten Amtszeit in Dortmund.

Der BVB benötigt zweifelsohne einen sportlichen Neuanfang, einen Impuls, der das Jahr 2024 mit neuem Optimismus beginnen lässt. Nach einer internen Krisensitzung entschieden sich die Verantwortlichen gegen einen Wechsel des Cheftrainers, wohl auch aufgrund fehlender Alternativen.

Stattdessen machte der BVB die eine oder andere Rolle rückwärts.

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Muss man im Sinne der Bundesliga jetzt Bayer 04 Leverkusen die Daumen drücken?

Kommt die Meisterschale im Frühjahr erstmals nach Leverkusen? Foto: Robin Patzwaldt

Fußball-Deutschland durfte an diesem Wochenende einmal wieder einen dieser seltenen Bundesliga-Spieltage genießen, der einen an eine bessere Zukunft hoffen lässt. Nein, es war nicht der BVB, der Millionen von Fans in Entzücken versetzte, indem er durch einen überzeugenden Auftritt gegen RB Leipzig zu begeistern vermochte. Die Dortmunder unterlagen im Spiel gegen den Kontrahenten aus dem Osten daheim mit 2:3 und verloren damit (nicht ganz unerwartet) weiter an Boden beim Kampf um eine Top-Platzierung. Es war der Branchenprimus selber, der FC Bayern München, der durch eine herbe 1:5-Niederlage bei Eintracht Frankfurt die Schlagzeilen am gestrigen Samstag bestimmte und für (schadenfrohe) Erheiterung im Lande sorgte.

Nach der höchsten Niederlage der Bayern im nationalen Titelrennen seit fünf Jahren, erscheint es in diesen Stunden tatsächlich denkbar, dass der Meister zum ersten Mal seit dem Jahre 2012 im kommenden Frühjahr endlich wieder einmal ein anderer sein wird, als der Abo-Meister aus dem Süden. Kurios nur, dass die wahrscheinlichste Variante jetzt ein Titelgewinn von Bayer 04 Leverkusen ist, von einem Team also, dass seit vielen Jahren schon kaum einen außerhalb des Rheinlandes interessiert.

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Mit einem ‚richtigen Statement‘ ist es beim BVB längst nicht getan!

Das Stadion des BVB in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Am Dienstag siegte der BVB, drei Tage nach der peinlichen Vorführung beim 0:4 gegen den FC Bayern München an gleicher Stelle, in der UEFA Champions League gegen Newcastle United im Westfalenstadion nach überzeugender Leistung mit 2:0 (1:0) und erhielt sich dadurch die Chance auf ein Weiterkommen am Ende der Gruppenphase in die K.o.-Phase der Königsklasse. Das tat den zuletzt gedemütigten Seelen der Borussen natürlich sehr gut. Sowohl Fans als auch Beteiligte atmeten nach Spielschluss regelrecht auf und äußerten sich erleichtert. Zu Recht!

Schließlich war der Druck im Vorfeld der Begegnung groß und die Dortmunder hielten diesem diesmal Stand, nachdem sie zuletzt häufiger versagt hatten, wenn die Erwartungshaltung groß war. Erinnert sei hier nur an das vergurkte Meisterschaftsfinale im Mai, als es die Schwarzgelben nicht schafften im finalen Heimauftritt dem FSV Mainz 05 zu besiegen, für den es sportlich nicht einmal mehr um etwas ging, oder auch an die Pleite gegen die Bayern am Wochenende. Diesmal war es anders, trotzdem sollten sie in Dortmund jetzt nicht wieder die gleichen Fehler machen wie zuletzt.

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Dieser BVB ist schlicht nicht meisterschaftsreif!

Das leere Stadion in Dortmund. Foto: Robin Patzwaldt

Es war nicht wirklich überraschend, dass der FC Bayern München nach der unerwarteten 1:2-Pokalpeite gegen den 1. FC Saarbrücken am Samstag im Top-Spiel der Fußball-Bundesliga bei Borussia Dortmund wieder ein völlig anderes Gesicht gezeigt hat.

Wer den Rekordmeister schon ein paar Jahre lang beobachtet, der hätte eigentlich wissen müssen, dass sich die Süddeutschen nach sportlichen Ausrutschern in (un)schöner Regelmäßigkeit im kommenden Spiel wieder von ihrer besten Seite zeigen, die Blamage gegen den kommenden Gegner ausbügeln wollen (und dies auch sehr häufig tun). Wer in einer solchen Ausgangslage gegen den Favoriten bestehen will, der muss selber eine absolute Top-Leistung bringen, um eine Chance auf etwas Zählbares zu haben.

In Dortmund schienen sie davon bisher jedoch noch nichts bzw. nicht ansatzweise genug mitbekommen zu haben, unterlag der BVB dem Kontrahenten im eigenen Stadion nach erschreckend schwacher Leistung, zwei Gegentoren direkt in den ersten zehn (!!!) Minuten doch am Ende glatt mit 0:4 (0:2) und bestätigte einer riesigen Öffentlichkeit damit einmal mehr, dass die Schwarzgelben auch in der Saison 2023/24 offenkundig schlicht nicht meisterschaftsreif sind.

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Max Eberl mit einem Job beim FC Bayern München zu ‚belohnen‘ wäre ein fatales Signal

Foto: Robin Patzwaldt

Max Eberl war früher ein erfolgreicher Profikicker und ist seit Jahren ein noch viel besserer Fußballmanager. Darin sind sich eigentlich alle einig. An einigen Charaktereigenschaften des 50-Jährigen gibt es jedoch bei vielen Fußballfreunden im Lande seit längerer Zeit immer wieder Kritik, die gestern noch einmal wesentlich größer wurde, als sein Arbeitgeber RB Leipzig ihn aufgrund fehlender Identifikation mit dem Klub, bzw. fehlendem Commitment, wie es der Verein selber nannte, von seinen Aufgaben freistellte.

Seit Tagen hatte Eberl klare Aussagen zu seiner beruflichen Zukunft vermieden, nachdem er in der Öffentlichkeit wiederholt als möglicher Nachfolger von Sportvorstand Hasan Salihamidžić beim FC Bayern München genannt wurde. Das wollte sich sein Arbeitgeber offenbar nicht länger gefallen lassen und zog die Notbremse, ausgerechnet einen Tag vor dem Top-Spiel in der Fußball-Bundesliga zwischen RB und den Bayern am heutigen Samstag in Leipzig.

Viele Beobachter sehen den Weg Eberls in Richtung München damit endgültig geebnet, wird dem Funktionär doch ohnehin schon seit Jahren eine Nähe zum Rekordmeister von der Isar nachgesagt. Doch Vorsicht!

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Die Selbstdemontage des FC Schalke nimmt durch die Trennung von Thomas Reis bedrohliche Ausmaße an

Wohin geht die Reise des FC Schalke 04? Foto: Michael Kamps

Die Nachricht selber überraschte nach den Erlebnissen und Berichten der vergangenen Tage gar nicht mehr so sehr, der Zeitpunkt hingegen schon. Noch vor dem am Freitag angesetzten nächsten Spiel in der 2. Liga beim SC Paderborn hat sich der FC Schalke 04 am Mittwochvormittag von Trainer Thomas Reis getrennt.

Die öffentlichen Äußerungen von Spielern nach der 1:3-Niederlage beim FC St. Pauli am vergangenen Samstag und das Abrutschen auf Tabellenrang 16 versetzten die Verantwortlichen offensichtlich dermaßen in Unruhe, dass sie Reis heute von seinen Aufgaben freistellten. Bei dermaßen deutlich zu erkennenden Rissen zwischen Coach und Spielern, wie sie zuletzt bei den Gelsenkirchenern offen hervortraten, kann man die Entscheidung auch als jemand, der nicht täglich in die Mannschaft hineinhorcht, natürlich  grundsätzlich nachvollziehen. Weniger nachvollziehbar ist auf Schalke in diesen Tagen hingegen etwas ganz anderes.

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Stets unterhaltsam, aber zu selten erfolgreich – Schalke in Not!

Party am Millerntor in Hamburg. Archiv-Foto: Daniel Jentsch

Der FC Schalke 04 hat, da sind sich alle Experten einig, einen der stärksten Kader der 2. Fußball-Bundesliga in der Saison 2023/24. Und wer die Spiele der Königsblauen verfolgt hat, der wird festgestellt haben, dass die Auftritte der Mannschaft stets sehr unterhaltsam sind. Das Problem der Gelsenkirchener ist, dass der sportliche Erfolg mit den Ansprüchen noch nicht mithalten kann.

Am Samstag unterlagen die Schalker beim FC St. Pauli in Hamburg mit 1:3 und liegen nun nach sieben absolvierten Spieltagen mit mageren sieben Punkten in der Tabelle auf Rang 15. Wenn es dumm läuft für die Knappen, dann zieht Bertha BSC am heutigen Sonntag noch vorbei und verdrängt S04 auf den Relegationsrang 16. Mehr noch als diese ernüchternde Zwischenbilanz verwunderten jedoch die öffentlichen Aussagen der Beteiligten nach der Pleite am Millerntor die Zuschauer.

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