Keine Fußball-Bundesliga-Spiele an diesem Wochenende! Da diskutieren die Fans in diesem Lande traditionell gerne einmal wieder emotional über etwas, was eigentlich eine altbekannte Tatsache ist.
Und genau das ist derzeit auch in überraschend großem Ausmaß der Fall. Rund um den BVB sorgt aktuell der Ex-Dortmunder Robert Lewandowski für etliche Schlagzeilen.
Gegenüber dem Vereins-TV des FC Bayern München, dem Haussender des Klubs für den der Pole seit 2014 spielt, sagte der Stürmer kürzlich über seinen damaligen Wechsel vom Ruhrgebiet an die Isar:
„Ich habe das erste Mal ein Trikot auf meinem Körper gespürt, das zu einem richtig großen Verein gehört. Da war ich sehr stolz.“
Eine Aussage, die manchen BVB-Fan zwar arg schmerzen mag, wie die aktuelle Diskussion zeigt, die jedoch trotzdem einfach nicht von der Hand zu weisen ist.
Große Debatten rund um das ‚Freundschaftsspiel‘ zwischen Energie Cottbus und dem BVB gab es, auch hier in diesem Blog, schon vor Wochen. Geändert haben diese im Endeffekt nichts, wie jetzt festzustellen ist. Borussia Dortmund wird am kommenden Freitag beim finanziell angeschlagenen Viertligisten Energie Cottbus antreten, ungeachtet der aus Sicht vieler Fans und Beobachter massiv von Nazis unterwanderten Fanszene dort.
Der TV-Sender ‚Sport 1‘ wird den Kick im ‚Stadion der Freundschaft‘ zudem einem großen Publikum als Liveübertragung präsentieren, den Rechten in der Lausitz dadurch womöglich eine noch größere Bühne bieten.
Wollen wir hoffen, dass man bei Energie diesmal tatsächlich alles unternimmt, um Extremisten rund um dieses Spiel keine Plattform zu bieten.
In der Vergangenheit positionierte sich der angeschlagene Verein aus dem Osten verbal zwar schon häufig gegen hässliche Auswüchse auf seinen Tribünen, in der Praxis war jedoch kaum ein Erfolg der angekündigten Maßnahmen zu erkennen. Eher das Gegenteil!
Sportdirektor Michael Zorc versucht nach eigener Aussage schon seit Wochen die im kommenden Sommer auslaufenden Verträge mit den Spielern Mario Götze und Raphael Guerreiro zu verlängern.
Beide zieren sich bisher jedoch die neuen Arbeitspapiere in Dortmund zu unterzeichnen. Dem BVB droht somit ein ablösefreier Abgang der beiden Profis nach dem Ende der gerade begonnenen Runde.
Doch damit nicht genug der Befürchtungen. Da am morgigen 2. September in Deutschland der sogenannte ‚Deadline Day‘ ist, also die aktuelle Transferfrist in diesem Sommer endet, droht den Schwarz-Gelben im ungünstigsten Fall zudem die Herausforderung zwei im Kopf quasi schon abgewanderte Profis in den ambitionierten Kader integriert zu halten, aus ihnen, trotz vermeintlicher ‚Gleichgültigkeit‘ in den kommenden Monaten noch sportliche Hochleistungen herauszukitzeln, wenn sie gebraucht werden.
Natürlich kann man sein Auswärtsspiel bei einem zu Saisonbeginn traditionell euphorisierten Aufsteiger verlieren. Das ist in dieser Saisonphase auch schon ganz anderen Teams passiert. Und dennoch liefert das 1:3 (1:1) des BVB bei Union Berlin (beim Wiedersehen mit Neven Subotic) über das reine Ergebnis hinaus für den Anhang der Schwarz-Gelben Grund zur Sorge.
Nach dem Spiel in Köln, das die Dortmunder in der Schlussphase noch zu ihren Gunsten drehen konnten und mit 3:1 gewannen, war der Auftritt am Samstagabend in der Hauptstadt schon das zweite Spiel hintereinander gegen einen scheinbar klar unterlegenen Gegner, bei dem der BVB die für einen Sieg notwendige Einstellung nicht auf den Platz brachte.
Auf Borussia Dortmund wartet am kommenden Bundesliga-Wochenende bereits das nächste emotionale Wiedersehenmit einem Ex-Spieler des Klubs. Nachdem der BVB in der ersten Runde des DFB-Pokals kürzlich auf den KFC Uerdingen mit dem stets in den Negativschlagzeilen stehenden Kevin Großkreutz in seinen Reihen traf, heißt der Gegner am kommenden Samstagabend diesmal Union Berlin, in dessen Diensten seit dieser Saison mit Neven Subotic ein weiterer Profi aktiv ist, der sein Herz in außergewöhnlichem Ausmaß an seinen früheren Arbeitgeber Borussia Dortmund gehängt hat.
Im Gegensatz zu Großkreutz, der immer wieder in Negativgeschichten rund um seine Person verwickelt ist, ist Subotic allerdings ein eher ruhiger und sehr bescheiden autretender Vertreter seiner Zunft, der sich ungeachtet dessen, beim BVB-Anhang ebenfalls bis heute selten großer Beliebtheit erfreuen darf.
Es war die erwartet schwere Aufgabe für den BVB am Freitagabend beim ersten Auswärtsspiel der noch jungen Saison gegen den 1. FC Köln. Nach Anlaufschwierigkeiten setzten sich die Dortmunder in der Domstadt letztendlich ungefährdet mit 3:1 (0:1) durch. Die Treffer der Gäste aus dem Ruhrgebiet gelangen Jadon Sancho, Achraf Hakimi und Paco Alcacer.
Und auch wenn sich die Kölner, wie es einem Aufsteiger in seinem ersten Heimspiel der Runde gut zu Gesicht steht, aufopferungsvoll wehrten, war der Erfolg der Schwarz-Gelben im Rückblick verdient. Der BVB hatte unter der Führung von Trainer Lucien Favre, trotz einer insgesamt für seine Verhältnisse nur mäßigen Vorstellung, 74 Prozent Ballbesitz, erspielte sich die klar bessere Passquote (87 zu 65 Prozent) und gab auch mehr Torschüsse (14:13) ab.
Durch diesen Erfolg setzten die Borussen den vermeintlich größten Konkurrenten um den Titel des Deutschen Meisters 2020 an den Titelverteidiger, den FC Bayern München, unter Druck. Die Süddeutschen gastieren heute Abend im Top-Spiel des 2. Spieltages beim FC Schalke 04, müssen, bei zur Stunde fünf Punkten Rückstand auf die Dortmunder in Gelsenkirchen eigentlich schon siegen, wenn sie nicht schon so früh abreißen lassen wollen.
Nach dem Erfolg im Freitagspiel und der somit gesicherten Optimal-Ausbeute von sechs Punkten nach zwei Spielen genießen sie beim BVB jetzt eine kommode Situation für alle Dortmunder an diesem Wochenende.
Erfreulicher noch als der kurzzeitige Genuss des glatt verlaufenen Saisonstarts ist aus Sicht des BVB die Erkenntnis, dass die vier prominentesten Neuzugänge, für die der Klub über 120 Mio. Euro investiert hat, allesamt schon erstaunlich gut zurechtkommen.
Zugegeben, die Vergleiche mit Jürgen Klopp haben sich beim BVB längst überlebt, sind auch ein Stück weit unfair, ist der ‚Traumtrainer‘ der Anhangs doch bereits seit 2015 nicht mehr im Klub. Dennoch sind es Pressekonferenzen wie die gestrige, bei der der derzeitige Coach Lucien Favre vor dem Spiel der Dortmunder gegen den 1. FC Köln Auskünfte zum anstehenden Match geben sollte, die einen Borussen-Verantwortlichen oder -Fan nachdenklich stimmen müssen.
Längst schon lässt man den Schweizer Übungsleiter bei den Schwarz-Gelben nicht mehr alleine vor der versammelten Schar der Medienvertreter antreten. Zu mager wäre die Ausbeute für die Presse. Sportdirektor Michael Zorc muss hier seit rund einem Jahr als Verstärkung herhalten, den Journalisten zumindest die eine oder andere verwertbare Phrase zuwerfen.
Favre selber bekommt bei den PKs traditionell kaum ‚die Zähne auseinander‘. Das war auch am gestrigen Donnerstag wieder der Fall. Keine einzige nennenswerte Aussage des Cheftrainers blieb hängen. Die paar notierenswerten Zitate lieferte einmal mehr Manager Zorc.
Nun ist es gewiss auch nicht die vordergründige Aufgabe eines Top-Fußballtrainers die Medien zu ‚füttern‘, und doch stellt sich in Anbetracht der extrem ‚kauzigen‘ Art des Eidgenossen ja die Frage, wie gut der aktuelle, so wortkarge Cheftrainer des BVB eigentlich eine sportliche Krise moderiert bekäme.
Der Altmeister des Fußballtalks gibt sich so leicht nicht geschlagen. Nachdem er das direkte Duell der Fußballtalkshows am Sonntagvormittag mit seiner Sendung ‚Wontorra‘ gegen den ‚Doppelpass‘ von Sport 1 verloren hatte (wir berichteten), seinen Sendeplatz nach zwei Jahren direkter Konkurrenz zum von Thomas Helmer moderierten Stammtisches räumen musste, meldete sich Jörg Wontorra am gestrigen Montag zu neuer Sendezeit und mit neuem Format erfolgreich zurück.
Bei seinem einstündigen Gespräch mit BVB-Geschäftsführer Aki Watzke, im Rahmen seines neuen Talks ‚Wontorra On Tour, zeigte der erfahrene Sportjournalist der ehemaligen Konkurrenz einmal mehr, wie man mit einem Gespräch über Fußball einen echten Mehrwert für die interessierte Zuschauerschaft generiert.
Mit der Auftaktbegegnung des Titelverteidigers FC Bayern München gegen Hertha BSC startet die 1. Fußball-Bundesliga am heutigen Freitag endlich offiziell in die Saison 2019/20. Der BVB eröffnet die neue Runde, in der er das Ziel Meisterschaft offensiv ausgerufen hat, am Samstagnachmittag gegen den FC Augsburg, Reviernachbar Schalke 04 ist kurz danach bei Borussia Mönchengladbach schon zum Auftakt maximal gefordert. In Anbetracht solcher Aussichten kommt bei den Fußball-Fans im ganzen Lande große Vorfreude auf!
Deutlich weniger ausgeprägt dürfte diese Vorfreude vermutlich beim Dortmunder Marcel Schmelzer sein. Vor zwei Jahren noch der Kapitän des BVB, fristet der altgediente Defensivspieler aktuell nur noch ein Schattendasein im in diesem Sommer mit Millionen von Euros nochmals zusätzlich aufgehübschten Kader der Westfalen.
Schon in der Vorsaison brachte es Schmelzer in der Liga nur noch auf magere neun (!!!) Einsätze für die Schwarz-Gelben. Die Chancen, dass es diesmal sogar noch weniger werden könnten, sind relativ hoch. Das weiß offenbar auch Schmelzer längst.
Anfang des Jahres 2019, als es für den BVB sportlich herausragend gut lief, das Team noch mit recht großem Abstand an der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga stand, da beschäftigte sich das Fanzine ‚Schwatzgelb.de‘ überraschender Weise mit der angeblich schlechten Stimmung im eigenen Stadion.
Mag die Erkenntnis, dass dort in früheren Jahren häufig noch mehr Stimmung war, seinerzeit auch nicht völlig falsch gewesen sein, das Ganze mutete schon Anfang dieses Jahres als das sprichwörtliche Jammern auf einem hohem Niveau an.
Seit Dienstag steht endgültig fest, dass die heftige Kritik von damals in keinem Verhältnis zur Realität stand:
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