Auf der Spieltags-Pressekonferenz vor der gestrigen Begegnung der Dortmunder Borussia beim VfB Stuttgart gab sich Coach Peter Bosz noch gewohnt sympathisch. Er erzählte entspannt von seiner Frau, seinem ersten Heimaturlaub in der Länderspielpause und gab sich auch in Hinblick auf seine zuletzt kriselnde Mannschaft weiterhin optimistisch.
Am Freitagabend sollte seine ambitionierte Truppe beim Bundesligaaufsteiger aus Stuttgart bestehen, die zuletzt schwachen Auftritte vergessen machen. Es kam jedoch ganz anders. Eine erschreckend schwache Mannschaft des BVB unterlag beim VfB mit 1:2, setzte damit ihre Erfolglos-Serie fort. Fortschritte durch die zweiwöchige Pause begünstigt zu erarbeiten, waren nicht zu erkennen. Erschreckend!
Wirft man einmal einen Blick auf die Situation in der Vorsaison, dann liegt die Bosz-Truppe in etwa auf dem Punktelevel, welches auch Thomas Tuchel im Vorjahr vorzuweisen hatte. Nur war man damals noch in der Champions League gut im Rennen und im DFB-Pokal nahm der Lauf in Richtung Berlin erst so richtig Fahrt auf.
In diesem Jahr sieht das grundlegend anders aus. Gegen die Tottenham Hotspurs geht es in der kommenden Woche auf internationalem Parket nur noch um Schadensbegrenzung, muss zumindest Platz Drei in der Gruppenphase irgendwie gerettet werden, um dann zumindest in der vergleichsweise unattraktiven Europa League noch etwas weiter an den Geldtöpfen Europas teilhaben zu dürfen. Im DFB-Pokal rechnet dem BVB aktuell in München wohl kaum eine Chance aus.
Die Bilanz des Niederländers ist aber vor allem auch deshalb so bitter, weil man, im Gegensatz zum Vorjahr, überaus brillant in die Liga startete, nun aber eine klare Negativtendenz zu erkennen ist. Eine Delle, wie man sie zuletzt im letzten Jahr von Jürgen Klopp miterleben musste, als man sich noch im Februar auf dem letzten Platz in der Bundesliga wiederfand.