Ich muss ja sagen, dass ich nach den diversen Appellen von Spielern und Trainer vor der Begegnung gegen Real schon etwas um den Zusammenhalt zwischen Team und Tribüne besorgt war. Auch ich sah die Gefahr, dass eine sportlich bisher so positive Entwicklung der Dortmunder Borussia nun, durch einen ungeliebten, aber durchaus zum Tagesgeschäft gehörenden Wechsel eines Spielers zum härtesten nationalen Konkurrenten, möglicherweise um ihren Lohn gebracht würde, was mehr als bedauerlich gewesen wäre, denn das hätte wahrlich kein Beteiligter verdient gehabt und wäre zudem als Reaktion auf die Meldungen des Vortages total ‚unklug‘ gewesen, da sie allen geschadet hätte.
BVB: Dortmund im Freudentaumel – Anerkennung und Respekt für Malaga
Ohne Zweifel. Das war mal wieder eine dieser legendären Fußballnächte, wie sie noch in Jahren zum beliebten Gesprächsthema unter Fußballfans taugen wird.
Der BVB liegt, nach vergleichsweise mäßiger Leistung, in der 90. Minute mit 1:2 gegen Malaga hinten, ist eigentlich faktisch seit dem zweiten Treffer der Spanier wenige Minuten zuvor schon ausgeschieden.
Vielen hier wird es Gestern wohl wie mir gegangen sein, sie hatten sich von der diesjährigen Champions League Saison innerlich schon verabschiedet. Dass es aber häufig ein Fehler ist tendenziell eher negativ zu denken, das bewiesen dann in der Nachspielzeit der Begegnung mal wieder die scheinbar unbekümmert weiterkämpfenden Jungspunde im BVB-Team auf eindrucksvolle Art und Weise.
Der Ausgleichstreffer von Marco Reus in der 91. Minute veranlasste mich zuerst zu der recht bitteren Erkenntnis, dass die Borussia dann tatsächlich ungeschlagen aus der Champions League ausscheiden müsste. An einen Siegtreffer vermochte ich dadurch eigentlich zunächst auch nicht mehr ernsthaft zu glauben. Doch nein, von Zeit zu Zeit geschehen im Fußball tatsächlich sportliche Wunder. Und Gestern war mal wieder so ein besonders kostbarer Abend. Der Siegtreffer durch Felipe Santana, nur 65 Sekunden später, war sicher einer der emotionalsten Momente im Westfalenstadion seit Jahren. Wahnsinn, was da abging!
Doch bei aller Freude, man sollte auch in solchen Situationen den Gegner nicht ganz vergessen.
Man, wie müssen sich die Profis vom FC Malaga wohl gefühlt haben?
Fußball: Die Bayern werden mit einer Rekordsaison Deutscher Meister 2013 und kaum einen scheint das wirklich zu bewegen
Der FC Bayern München ist seit gestern zum 23. Mal Deutscher Meister und hat ganz nebenbei noch eine historische Bestmarke in der Bundesliga aufgestellt: Die Münchner siegten am Samstag in Frankfurt mit 1:0 und krönten sich damit am 28. Spieltag zum frühesten Meister in der Bundesliga-Geschichte. Daher auch von dieser Stelle aus zunächst einmal: Herzlichen Glückwusch! Ein total verdienter Titelgewinn, nach einer sportlich herausragend gespielten Saison.
Eigentlich doch nun auch ein Grund besonders kräftig zu feiern, mal so richtig vor Freude ‚auszuflippen‘. Das sollte man zumindest meinen. Besonders nachdem der Rekordmeister in den letzten beiden Jahren von Borussia Dortmund doch, nach eigenem Bekunden, so massiv ‚geärgert‘ wurde.
OK, das Team des neuen nationalen Champions durfte gestern noch nicht so wirklich ausgelassen feiern, da für die Münchener nun ausgerechnet in der nächsten Woche das wichtige Champions League-Spiel gegen das Italienische Spitzenteam von Juventus Turin ansteht.
Und wenn die Bayern sportlich in diesem Frühsommer noch mehr erreichen wollen, als ‚nur‘ die Deutsche Meisterschaft, dann feiert man von Seiten des Teams sicherlich besser nun erst einmal nur mit stark ‚gebremsten Schaum‘. Die Bayern-Profis sind also für ihre doch eher geringe Euphorie nach dem gestrigen Sieg in Frankfurt entschuldigt.
Aber wo bitte bleibt/blieb die überschäumende Begeisterung in den Medien und vor allem auch bei den eigenen Fans?
Fußball: Jürgen Klopp hat heute gegen Augsburg hoch gepokert
Puh, das war knapp! Sportlich mag es ja gute, nachvollziehbare Gründe für den Meistercoach der Borussia gegeben haben, im Heimspiel gegen den Abstiegskandidaten aus Augsburg viele seiner Stammspieler zu schonen. Doch nicht nur, dass sein Plan mit ‚halber Kraft‘ die Punkte gegen die Süddeutschen einzufahren, beinahe schiefging, sein Eingriff gefährdete zwischenzeitlich sogar eine faire sportliche Entscheidung im Abstiegskampf. Daher ist es doppelt wichtig gewesen, dass der BVB nach 1:2 Pausenrückstand, nach Hereinnahmen von Mario Götze und Robert Lewandowski, am Ende noch 4:2 gewinnen konnte.
In der Vorwoche, in Stuttgart, erkämpfte sich der BVB mit Entschlossenheit und in Bestbesetzung einen Sieg beim VfB. Gegen Augsburg, eine Woche später, als man nun die halbe Mannschaft vor dem wichtigen Champions League-Rückspiel gegen Malaga schonte, ermöglichte man dem sportlich eigentlich klar unterlegenen Gegner aus Augsburg nun durch eine 7-Mann-Rotation fast ein Erfolgserlebnis in Dortmund. Das kann einem so, bei allem Verständnis für die Wichtigkeit der kommenden Champions League-Aufgabe der Dortmunder, als neutralem Fußballfan nicht gefallen haben. Außer vielleicht, wenn man heute Nachmittag ein Anhänger der Augsburger gewesen ist.
Das es am Ende dann doch nicht so kam, war
Fußball: Bayern siegt 9:2 – Gibt es zukünftig nur noch eine Zweiklassengesellschaft in der Bundesliga?
Es wäre eigentlich der perfekte Rahmen für den FC Bayern München gewesen die Deutsche Fußballmeisterschaft 2013 bereits am 27. Spieltag, was Rekord gewesen wäre, klar zu machen. Die ohnehin favorisierten Münchener setzten sich mit einer halben B-Mannschaft mit sage und schreibe 9:2 gegen den Hamburger SV durch, welcher allerdings bis auf Torhüter Rene Adler, keine bundesligataugliche Leistung ablieferte. Und das ausgerechnet beim vielleicht unangenehmsten Auswärtsspiel der Saison, nämlich eben in München.
Dass die Bayern ab Ende zwar kräftig feiern konnten, aber eben noch nicht den längst gesicherten Titel, das lag an Borussia Dortmund, dessen Mannschaft das unbequeme Auswärtsspiel in Stuttgart dank Dauerknipser Robert Lewandowski knapp mit 2:1 gewinnen konnte.
Die endgültige Sicherung der Meisterschaft für die Münchener muss also noch etwas aufgeschoben werden. Soweit, so gut.
Was mich an dem gestrigen Ergebnis des Spiels in München aber so besonders beschäftigt, dass ist
Nur Fans die den BVB schon nach Donezk begleitet haben bekommen vom Verein auch eine Karte für das Spiel in Malaga – Ich finde das gerecht.
An vielen Stellen im Internet fanden sich gestern Nachmittag einige recht böse Kommentare von BVB-Fans, welche teilweise bereits Flüge nach Malaga gebucht hatten, aber dann feststellten, dass der Verein entschieden hatte die nur ca. 1.500 zur Verfügung stehenden Gästekarten für das Champions League Spiel in Malaga ausschließlich den Fans anzubieten, welche den Deutschen Meister bereits zum Auswärtsspiel in das ca. 2.500 km entfernte Donezk begleitet hatten.
Dies scheint mir eine Art ‚nette Belohnung‘ für die Hartgesottenen zu sein, welche bereits die Reise in die Ukraine mit antraten. Das da nun natürlich einige Fans enttäuscht und sauer sind, dass sie nun keine Chance auf eine der offiziellen Karten vom Verein haben, das ist verständlich, harte Kritik an der Entscheidung des Vereins ist aber, aus meiner Sicht, in dieser Sache total unangebracht!
Was hätte der Verein denn anderes/gerechteres tun können?
BVB: In der Champions League nun gegen FC Málaga
Wenngleich es im Viertelfinale der Königsklasse im europäischen Fußball natürlich keine ‚leichten‘ Gegner mehr gibt, es hätte heute Mittag bei der Auslosung der nächsten Runde wohl deutlich ungünstiger für Borussia Dortmund kommen können.
Im April misst sich der Double-Sieger von 2012 in der Runde der letzten Acht nun mit dem spanischen Vertreter aus Málaga.
Hier einige aktuelle BVB-Stimmen zur Auslosung:
BVB spaziert mit 3:0-Sieg gegen Donezk ins Viertelfinale der UEFA Champions League
Was für ein Abend für die Fans von Borussia Dortmund! Mit einem überraschend klaren 3:0-Sieg gegen den ukrainischen Vertreter Schachtar Donezk qualifizierte sich der Double-Sieger von 2012 erstmals nach 1998 wieder für die Runde der besten acht Vereinsmannschaften Europas!
Bereits zur Halbzeit stand es im ausverkauften ‚Westfalenstadion‘ überraschend klar 2:0 für die Schwarzgelben. Treffer von Felipe Santana (31. Minute) und Mario Götze (37.) stellten die Zeichen früh auf Sieg für die begeisternd aufspielende Klopp-Truppe.
Im zweiten Durchgang erhöhte Jakub Blaszczykowski (59.) dann rasch auf 3:0, womit die Borussia frühzeitig über ein ziemlich beruhigendes drei Tore Polster, nach dem 2:2 Unentschieden im Hinspiel in Donezk, verfügte. Zum Ende der Begegnung hin gab es auf den Rängen stehende Ovationen.
Damit blieb der BVB
BVB: Ein kleiner Trostversuch nach dem Pokal-Aus von München
Schade. In diesem Jahr wird es für den BVB wohl keinen nationalen Titel geben. Die Deutsche Meisterschaft ist nach dem derzeit bereits 17 Punkte betragenden Rückstand auf die Bayern schon länger nicht mehr realistisch.
Seit dem gestrigen 0:1 im DFB-Pokal gegen die Münchener ist auch der vielleicht sportlich insgesamt am leichtesten zu erringende große Titel im Lande für die Dortmunder Borussia nun leider in 2013 nicht mehr zu verteidigen.
Bleibt als einzige ‚Hochzeit‘, auf der der BVB noch immer aussichtsreich tanzt, die internationale Champions League. Dort am Ende den großen Silberling in den Nachthimmel recken zu können, das erscheint derzeit aber zumindest nicht sehr realistisch.
Nun gut, was bedeutet das nun?
Eines war doch eigentlich schon vor Saisonstart klar, auch wenn sich der Double-Triumph im Vorjahr natürlich sehr schön anfühlte für alle Beteiligten, so etwas schafft man halt nicht in jedem Jahr.
Nicht umsonst gelang dies im Jahre 2012 erst zum ersten Mal in der bereits 103-jährigen Vereinsgeschichte der Borussia.
Klar ist aber auch
Fußball: Böses Erwachen für die Bundesliga im Europapokal
Nein, es war wahrlich nicht die Woche der Bundesligisten auf der europäischen Fußballbühne. Mit Borussia Mönchengladbach, Bayer 04 Leverkusen und Hannover 96 haben sich am gestrigen Donnerstag gleich drei ambitionierte Bundesligisten aus der Europa League-Zwischenrunde verabschiedet. Lediglich der in der eigenen Liga zuletzt schwer gebeutelte VfB Stuttgart kam diesmal noch eine Runde weiter.
Zwar sieht es in der Champions League, nach den zufriedenstellenden Auswärtsergebnissen von Bayern München, Borussia Dortmund und Schalke 04 insgesamt deutlich freundlicher aus (die entscheidende Rückspiele folgen hier bekanntlich erst noch), doch ist die zuletzt ausgebrochene Feiertagslaune im deutschen Fußball, welche vor Weihnachten plötzlich überall zu herrschen schien, als man erstmals seit langer Zeit alle gestarteten nationalen Teilnehmer der Bundesliga in den europäischen Wettbewerben ‚überwintern‘ lassen konnte, seit gestern Abend doch bereits wieder deutlich getrübt.
Vorbei damit wohl auch erst einmal die Euphorie um die zuletzt angeblich wieder deutlich gestiegene Bedeutung der Bundesliga im europäischen Vergleich.
Wer im direkten sportlichen Kräftemessen