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Morgen das letzte Konzert vor der Urban Urtyp Sommerpause!
Musik, daran muss man in Zeiten des iPod ab und an erinnern, ist nie nur da, sie muss hergestellt werden. Wer sie hören will, muss sie aus dem befreien, was sie gefangen hält, aus Materialien wie Holz, Naturdarm oder Blech. POPPY ACKROYD – kein Künstlername – kommt aus London und hat gerade bei Denovali – dem Bochumer Label – ihr erstes Solo-Album herausgebracht. Ihre Art, Töne aus Materialien zu befreien – den klassisch bürgerlichen: Klavier und Geige – und aus solchen Tönen Musik zu formen, hat ihr allerohren Vergleiche eingespielt mit Hauschka, Nils Frahm, Max Richter.
Große Namen, weil das, was Ackroyd macht, großes Kino ist: Sie ist festes Mitglied im HIDDEN ORCHESTRA, und dieses fünfköpfige Orchester aus Edinburgh kann abendfüllende Filme drehen. Wobei Hidden Orchestra eben nicht bedeutet, dass sich hinter der Leinwand ein Orchester versteckt, es bedeutet: Das Orchester steckt in deinem Kopf. Und dort, im Kopf, spielt sich anderes ab als das, was auf der Bühne passiert. Auf der Bühne sieht man Materialien: Tasten, Saiten, Soundgeräte, dazu zwei voll ausgestattete Drum-Sets. Im Ohr hat man etwas, das an Triphop erinnert und an klassische Musik: langsame Basslinien und entspannte Rhytmen, in organische Sounds gehüllt, von akustischen Instrumenten umflattert. Aus dem, was man sieht und was man hört, entwickelt sich dann aber ein Film, bei dem man bald nicht weiß, wer die Regie führt im eigenen Kopf. Und das ist ja eben, was großes Kino kann: eine Geschichte erzählen, die man nicht kennt, das aber so, als ob es die eigene sei.